Liebeskummer, Jobverlust, Krankheit – was wäre ein Leben ohne Krisen doch traumhaft schön. Dieser Wunsch bleibt leider ein Traum. Ein Leben ohne Krisen gibt es nicht. Doch während manche Menschen es schaffen, selbst die einschneidenste Lebenskrise gut zu überstehen und sie als Chance für eine glücklichere Zukunft zu nutzen, verzweifeln andere an jeder noch so kleinen Krise. Doch warum sind einige Menschen so krisensicher und andere nicht? Eine Erklärung ist zum Beispiel die Resilienz, die eigene Widerstandskraft iM psychischen und seelischen Bereich. Ist ihre Psyche ein Fels in der Brandung des Lebens oder gleicht sie eher einem sinkenden Schiff? Dieser Test verrät es Ihnen…
Krisen treffen jeden! Eine der schlimmsten und psychisch anstrengendsten Krisen ist zum Beispiel die Pubertät, die nun mal zum normalen Lebenszyklus eines Menschen gehört. Durch diese Krise muss jeder durch, ob er will oder nicht. Doch in den allermeisten Fällen gehen die Menschen nach der Pubertät als „geläuterte“ und erwachsene Menschen hervor. Sie haben die Krise „Pubertät“ genützt um sich weiterzuentwickeln, auch wenn der Prozess schmerzhaft war.
Was ist eigentlich eine Krise? Der Wortstamm kommt aus dem griechischen Verb „krinein“, was so viel wie „trennen“ oder „(unter-)scheiden“ bedeutet. Es beschreibt also einen Zustand vor und nach der Krise. Sie ist ein Wendepunkt in einer schwierigen Zeit. Und diesen Wendepunkt gilt es zu nutzen. Psychologen raten dazu den geraden Weg aus der Krise zu nehmen, einen Nebenausgang oder eine Umgehungsstraße gibt es nicht. Das Problem dabei: Viele Menschen haben Angst davor. Das Gewohnte funktioniert nicht mehr, das Neue muss erst noch erlernt werden. Und es müssen Dinge oder Gedanken akzeptiert werden, die es zuvor so nicht gab. Einige Beispiele: Man muss den Sinn des Lebens neu definieren. Man muss sich wichtiger/weniger wichtig nehmen. Man muss mehr auf seine Gesundheit achten. Man muss den Verlust eines Menschen/Jobs verschmerzen. Man muss lernen zu akzeptieren. Die Psychologin Verena Kast unterscheidet drei verschiedene Arten der Krise: die Entwicklungs- und Reifekrise (Pubertät, Menopause, Alter). Die Anforderungskrise (Job, hohe Selbstansprüche, Leistungsdruck, Umzüge, Arbeitslosigkeit). Die Verlustkrise (Krankheit, Trennung, Tod)
All diese Neuerungen sind nicht von Haus aus negativ, auch wenn das auf den ersten Blick so scheint. „Wer weiß, für was es gut ist“, ist ein Satz, der den möglichen positiven Kern einer Krise sehr gut zum Ausdruck bringt. Und im Grunde ist das auch schon ein Geheimnis, warum manche Menschen es immer wieder schaffen aus schwierigsten Krisenzeiten erstarkt hervorzugehen. Sie sehen den Weg aus der Krise als Plusheilung an. Sie entdecken in problematischen Zeiten ihre eigenen Bedürfnisse und ihr eigenes Potential wieder und erhalten damit erneut ein positives Lebensgefühl. Das zweite Geheimnis der Menschen mit „Steh-auf-Männchen“-Charakter ist die Resilienz. Die Resilienz ist die persönliche Widerstandskraft in psychischen und seelischen Bereichen. Resiliare bedeutet im Lateinischen „abprallen“, „wieder auf die Füße kommen“. Menschen mit hoher Resilienz sind sich sicher, dass sie ihre Probleme lösen können. Allerdings sind sie keine coolen Machertypen, wie man glauben könnte. Im Gegenteil, sie geben eher Schwächen zu und fragen schneller um Hilfe. Und genau diese Fähigkeit erleichtert ihnen das Finden einer Lösung in einer Krise, den sie konzentrieren sich auf die Lösung und nicht auf das Problem und versuchen aktiv etwas zu tun. Auch hier trifft wieder eIn mal eine gängige Phrase den Nagel auf den Punkt. Denn „Fragen kostet nichts“, trifft exakt zu. Mädchen sind übrigens resilienter als Jungs, was sich in einem nicht gänzlich unwahren Vorurteil widerspiegelt. Wenn ein Mann sich verirrt hat, sucht er selbstständig den Weg, auch wenn das ewig dauern kann. Eine Frau, die sich verirrt hat, fragt einfach nach dem Weg. Wieviel Resilienz jemand hat, ist eigentlich anerzogen. Trotzdem haben Forscher festgestellt, dass man die Resilienz ebenso wie die Kraft der positiven Gedanken selbstständig erhöhen kann.
Natürlich gibt es einige Möglichkeiten, den Weg aus der Krise zu finden. Manche von ihnen sind sogar sehr simpel. Ausreichend, aber nicht zu viel Schlaf ist ein Beispiel. Mindestens sieben Stunden, aber nicht mehr als acht Stunden ist eine Faustregel. Der Grund: Schlaf ist zwar wichtig für die innere Ruhe, aber manche Menschen wollen ihre Probleme einfach wegschlafen, statt sich damit auseinander zu setzen. Sich eine sinnvolle Beschäftigung zu suchen ist ebenfalls eine Möglichkeit, sich aus dem Krisendilemma zu bewegen. Ob das eine Nachbarschaftshilfe ist oder eine Kinderbetreuung ist eigentlich egal. Hauptsache der Betroffene bekommt das Gefühl etwas Sinnvolles zu machen und nützlich zu sein. Hauptsache ist jedoch, dass der Mensch in der Krise sich selbst dank seiner inneren Einstellung wieder auf die Beine stellt. Dazu gehört zum Beispiel, dass man seine Gedanken auf positiv programmiert. Jede neue Veränderung wird damit Stück für Stück akzeptiert und als gut im Gehirn angenommen. Sich selbst zu loben ist eine weitere Chance aus der Krise zu kommen. Wer sich zum Beispiel daran erinnert, wie er es geschafft hat zuvor aus einer Krisensituation oder ähnlichem herauszukommen, der macht sich selbst Mut und stärkt sein Selbstbewusstsein. Manchmal helfen auch simple Tricks, sich selbst wieder aufzubauen. Ein Post-It-Zettel am Spiegel mit dem Satz „Ich finde eine Lösung“ baut unterbewusst bei jedem Blick darauf das Selbstbewusstsein auf.
Das Gefühl wahrgenommen zu werden, eine Schulter zum Anlehnen zu haben oder nicht alleine zu sein ist in Krisensituationen besonders wichtig. Tröstlich ist es, wenn der Ansprechpartner ein ähnliches Schicksal gemeistert hat. Das Grundprinzip darin ist Hoffnung. Denn der positive Gedanke lautet: „Der andere hat es überstanden, somit kann auch ich es überstehen!“ Denn letztendlich ist es genau diese positive Einstellung, die es einem Menschen ermöglicht eine Krise zu überstehen.
Redaktion: Patricia Hansen
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