Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Er ist Familienangehöriger und treuer Gefährte, er schenkt uns seine Liebe und sorgt dafür, dass wir täglich mehrmals an die frische Luft kommen. Doch was ist, wenn Bello krank wird oder seine Impfungen aufgefrischt werden müssen? Was kostet eigentlich der Besuch beim Tierarzt?
Die Gebührenordnung der Tierärzte (GOT)
Es könnte alles so einfach sein: Grundsätzlich ist nämlich in der Gebührenordnung für Tierärzte genau geregelt, wie viel ein Veterinärmediziner für welche Leistung abrechnen darf. Die GOT ist sogar überall im Web einsehbar, so dass sich Tierfreunde eigentlich schon vor dem Besuch in der Praxis einen ungefähren Kostenüberblick verschaffen können. Doch wie gesagt: So einfach ist die Sache leider nicht, denn tatsächlich dürfen Tierärzte individuell entscheiden, ob sie den einfachen, den zweifachen oder gar den dreifachen GOT-Satz in Rechnung stellen. Welchen Satz Ihr Tierarzt letztendlich berechnet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Muss Ihr Hund beispielsweise notfallmäßig mitten in der Nacht, am Wochenende oder an einem Feiertag behandelt werden, wird ein höherer Satz fällig. Das Gleiche gilt für den Fall, dass sich der Hund aus Angst sehr aggressiv verhält oder extrem gestresst ist und von (meist sogar mehreren) Praxismitarbeitern gehalten und/oder beruhigt werden muss. Weitere Gründe für einen mehrfachen Gebührensatz sind Komplikationen während der Behandlung, eine besonders moderne, umfangreiche und somit auch teure Praxisausstattung sowie die Lage der Praxis. In der Stadt ist die Praxismiete nämlich meist deutlich höher als in ländlichen Regionen.
Beispiel-Berechnungen für die häufigsten Behandlungen
Eine allgemeine Untersuchung Ihres Hundes kostet inklusive Beratung aktuell je nach Gebührensatz zwischen 13,47 und 40,41 Euro. Eine Behandlung ist darin jedoch nicht eingeschlossen. Für die Entnahme einer Blutprobe werden zwischen 6,41 und 19,23 Euro, für die anschließende Blutuntersuchung noch einmal 16,03 bis 48,09 Euro fällig. Hat sich Ihr Hund verletzt, kostet eine Lokalanästhesie 7,71 bis 23,13, die folgende Wundenbehandlung 6,41 bis 19,23 und das eventuelle Vernähen der Wunde 12,84 bis 192,42 (für besonders komplizierte Wunden) Euro. Medikamente und Materialien wie Verband und Tupfer sind in diesen Berechnungen nicht eingeschlossen. Verhältnismäßig günstig sind Leistungen wie das Kürzen der Krallen (ab 6,41 Euro) und die Implantation eines Mikrochips (ebenfalls ab 6,41 Euro). Impfungen sind dagegen relativ teuer. So kostet die in der Regel jährlich fällige Kombi-Impfung SHPPiLT, die einen Impfschutz gegen Staupe, Hepatitis, Zwingerhusten, Parvovirose und Leptospirose bietet, inklusive Tollwut 40 bis 65 Euro. Selbst die Euthanasie, also das Einschläfern eines Hundes, wenn der Tierarzt ihm nicht mehr helfen kann, wird nach der Gebührenordnung berechnet. Für die Tötung durch Injektion bezahlen Sie zwischen 19,24 und 57,72 Euro. Gut zu wissen: Zu den in der GOT aufgeführten Gebühren kommt immer noch die Umsatzsteuer hinzu!
Wenn der Vierbeiner operiert werden muss …
Deutlich teurer sind Operationen beim Hund, hier sind Rechnungsbeträge im vierstelligen Bereich keine Seltenheit. Besonders häufig kommen Kreuzband-Operationen vor. Ist die Sehne gerissen, was gerade beim ausgelassenen Toben oder bei älteren Hunden schnell passieren kann, sind die Schmerzen für das Tier sehr stark, so dass eine OP unumgänglich ist. Diese kostet meist rund 1600 Euro. Auch Tumor-Operationen sind keine Seltenheit. Dabei kommt es immer darauf an, wo der Tumor sitzt und wie aufwendig beziehungsweise kompliziert die Entfernung ist. Ein einfacher Hauttumor lässt sich schneller und einfacher entfernen als ein Tumor am Gesäuge einer Hündin. Dementsprechend variieren auch die Preise stark und liegen zwischen 430 und mehr als 1000 Euro. Ein absoluter Notfall ist die Magendrehung. Die OP muss sofort und gegebenenfalls auch mitten in der Nacht durchgeführt werden, da die Magendrehung innerhalb von wenigen Stunden zum Tod führen kann. Inklusive der unbedingt erforderlichen Nachsorge sowie der notwendigen Medikamente kann die Behandlung mit bis zu 2000 Euro zu Buche schlagen. Muss der Hund dann noch zur Überwachung in der Tierklinik bleiben und gar auf der Intensivstation betreut werden, steigen die Kosten schnell ins Unermessliche.
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