Das Smartphone ist heutzutage unser ständiger Begleiter. Mal eben Social Media-Nachrichten checken, schnell ein Selfie posten oder dem Partner schreiben „Hey Schatz, was machst du?“ – dank WhatsApp und Co. war es nie so einfach, mit seinem Partner in permanentem Kontakt zu stehen. Die ständige Erreichbarkeit hat allerdings auch ihre Schattenseiten: In manchen Fällen können sich die Sozialen Medien zu regelrechten Beziehungskillern entwickeln.
Ständige Liebesbotschaften führen zu Stress
Gelegentliche Liebesbotschaften stärken den Zusammenhalt in einer Beziehung. Zu viele derartige Nachrichten bewirken jedoch eher das Gegenteil und können die Partnerschaft belasten. Ein Grund hierfür ist, dass der Absender der Nachricht in der Regel eine schnelle Antwort erwartet. Reagiert der Partner nicht, ist man enttäuscht. Bei WhatsApp ergibt sich das zusätzliche Problem, dass sich anhand der blauen Häkchen feststellen lässt, seit wann der andere online war. Hat der Empfänger die Nachrichten nicht gelesen, kann dies leicht als Desinteresse ausgelegt werden.
Manche WhatsApp-Nutzer neigen in solchen Fällen dazu, den Partner mit Kurzmitteilungen zu überfluten. Dabei übersehen sie, dass der andere vielleicht gerade nicht in der Lage ist, eine Antwort zu senden – zum Beispiel, weil er oder sie sich in einer wichtigen Besprechung befindet oder einfach nur etwas Zeit für sich braucht. Wenn man mit Liebesbotschaften bombardiert wird, fühlt man sich unter Druck gesetzt und reagiert unter Umständen gereizt, wodurch Missverständnisse und weitere Probleme entstehen können.
Endlose Beziehungskonflikte im virtuellen Raum
So praktisch elektronische Medien auch sind – zum Austragen von Beziehungskonflikten sind sie denkbar ungeeignet. Ihr größtes Manko ist, dass bei der Kommunikation wesentliche Komponenten, nämlich Mimik und Gestik, fehlen. Eine kurze Berührung, durch die in der realen Welt viele Konflikte aufgelöst werden können, kann im Cyberspace nicht stattfinden. Hinzu kommt, dass geschriebene Worte eine stärkere Wirkung entfalten als gesprochene. WhatsApp-Nutzer neigen ohnehin dazu, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. So können Konflikte jederzeit und in jedem Kontext ausufern.
Ein weiteres Problem der Kommunikation über Soziale Medien ist, dass das Geschriebene nicht mehr gelöscht werden kann. Manche Paare drucken sich ihre WhatsApp-Chatverläufe aus und präsentieren sie dem anderen als „Beweis“, dass dieser die Schuld an dem Konflikt trägt. Auf diese Weise setzt sich das Zerwürfnis unproduktiv fort. Schon manche Beziehung, die unter anderen Umständen länger gehalten hätte, ist an einer oberflächlichen Kommunikation über die Sozialen Medien gescheitert.
Mangelnde Erreichbarkeit als Eifersuchtsgrund
Wenn der Partner über längere Zeit nicht auf WhatsApp-Nachrichten reagiert, wird dies häufig als Zeichen für Untreue interpretiert. Es steckt jedoch nicht immer eine Affäre dahinter: Statistiken zeigen, dass nur die wenigsten Menschen, die in festen Partnerschaften leben, untreu sind. Der Anteil derer, die einen oder mehrere Seitensprünge wagen, liegt je nach Land zwischen 11 und 25 Prozent.
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