Wenn sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, kommen unweigerlich auch die kleinen Gartenbewohner wieder zum Vorschein. Vor allem Wespen haben keinen besonders guten Ruf, den sie verteidigen müssen. Wespen werden allseits als aggressiv und angriffslustig bezeichnet. Doch was ist dran an den gelb-schwarz gestreiften Insekten?
Artbezeichnung?
Der Terminus der Erdwespen kann sehr verwirrend sein. Immerhin sind hiermit nicht nur Deutsche Wespen per Se gemeint, sondern alle Wespenarten, die ihre Nester im Boden beheimaten. Und hierunter fallen in Deutschland nicht nur die Gemeine Wespe, sondern auch die Hornisse. Dieser Umstand macht Erdwespen vor allem im Garten gefährlich. Kinder und Erwachsene können auf die Nester treten, wodurch es zu Stichattacken kommen kann.
Die Deutsche und die Gemeine Wespe sind den Kurzkopfwespen zuzuordnen. Beide Arten halten sich bevorzugt in der Nähe von Menschen auf. Saisonal werden in Gärten auch immer wieder Nester von diesen Wespenarten gefunden. Die Hauptsaison von Erdwespen ist vom Frühjahr bis zum Herbst. Die Nester überwintern nicht.
Wie kann eine Erdwespe identifiziert werden?
Erdwespen erkunden vor dem Nestbau die Gegend. Wenn sie im Erkundungsflug durch den Garten ziehen, sind Erdwespen meist allein unterwegs. Die schwarz-gelbe Taille zeichnet sie körperlich aus. Sobald sich die Erdwespen im Garten niedergelassen haben, sind kleine Löcher in der Erde zu finden. Kommt der Nachzug in den Garten, herrscht reger Betrieb an den Eingangslöchern. Wer dem Nest zu nahe kommt, riskiert attackiert zu werden. Und das macht Erdwespen so gefährlich.
In einem Nest können zwischen 5.000 und 10.000 Wespen leben. Wittern die Erdwespen Gefahr, gehen sie auf Angriff. Das macht das hohe gesundheitliche Risiko aus. In den meisten Fällen bleibt es nicht nur bei einem Wespenstich. In der Regel greifen die Wespen an den Eingängen den identifizierten Feind in der Horde an, versuchen ihn in die Flucht zu schlagen. Und da Wespen mehr als einmal zustechen können, gestaltet sich der Angriff besonders tückisch.
Wie gefährlich ist der Stich einer Erdwespe?
Die Erdwespe kann nach einer Stichattacke – anders als Bienen, die ihren Stachel verlieren – einen neuen Stich setzen. Bei jedem Stich wird die gleiche Menge Gift injiziert. Die Wirkung auf den Körper ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manchmal kommt es lediglich zu einer schmerzenden Einstichstelle, die eine Rötung aufweist. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen, die bis zum anaphylaktischen Schock mit Todesfolge führen können. Wer Erdwespen in seinem Garten hat, sollte demnach mit Bedacht vorgehen.
Steht die Erdwespe unter Naturschutz?
Nicht jede Wespenart steht unter Naturschutz. Ob Erdwespen dem Artenschutz unterliegen oder nicht, sollte auf jeden Fall abgeklärt werden. Das Bundesartenschutzgesetz gilt in jedem Bundesland, und sieht hohe Strafen vor, wenn gegen den Artenschutz verstoßen wird. Diese Strafen können sich im fünfstelligen Bereich bewegen. Derzeit stehen bei den Erdwespen die Hornissen unter besonderem Schutz.
Wird im Garten die Gemeine Wespe identifiziert, sollte dennoch mit Vorsicht vorgegangen werden. Aktive Konfrontationen mit den gelb-schwarzen Insekten können immer gefährlich sein. Um auf Nummer sicher gehen zu können, sollte die Umsiedlung des Nestes einem Profi übergeben werden. Imker und andere Experten können Wespenarten nicht nur identifizieren, sondern auch für eine sichere Übersiedlung sorgen.
Grundsätzlich kann bei der Sichtung eines Nestes im eigenen Garten ein Experte zur Hilfe geholt werden. Im öffentlichen Raum übernimmt die Feuerwehr die Übersiedlung des Nestes. Im ländlichen Bereich werden immer wieder Imker für die Siedlung hinzugezogen.
Um gegen ein Wespennest im Garten vorsorgen zu können, sind Lavendel, Weihrauch und Basilikum sehr hilfreich. Diese Pflanzen können im Garten eingepflanzt werden, um Wespen weitgehend fernzuhalten.
Fazit
Nicht jede Wespe kann zu den Erdwespen gezählt werden. Es handelt sich hierbei nicht um eine Artenbezeichnung per Se, denn der Terminus Erdwespe impliziert jede Wespe, die ihr Nest im Erdreich baut. Der Stich der Erdwespe kann unterschiedliche Wirkungen auf den Körper eines Menschen oder Tieres haben. Bei Allergikern und Kindern können die Stiche lebensbedrohlich werden. Vor der Übersiedlung eines Wespennestes muss die Gattung bestimmt werden, um auszuschließen, dass es sich eine Wespe handelt, die dem Artenschutz unterliegt.
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