Um sicher und unfallfrei über den Winter zu kommen, müssen vor allem die Autofahrer besondere Regeln beachten. Die Gesellschaft für Technische Überwachung GTÜ hat die wichtigsten zehn Wintertipps zusammengestellt…
Inhalt
- Betriebsflüssigkeiten
- Bordausrüstung
- Batterie
- Fahrweise
- Beleuchtung
- Sicherheitsabstand
- Scheibenwischer
- Anfahren
- Reifen
- Fahrzeugbeherrschung
Der Winter ist wieder da! Der Schnee glitzert auf den Baumwipfeln, verführerische Gerüche machen sich auf dem Weihnachtsmarkt breit und es gibt nichts Stimmungsvolleres als nach einem romantischen Spaziergang in die wohlige Wärme des gemütlichen Zuhauses zu kommen. Doch der Winter hat auch seine gefährlichen Seiten – vor allem für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer. Schnee, Nebel und Minustemperaturen machen in den nächsten Wochen bis Monaten die tägliche Fahrt zu einer echten Herausforderung. Und es gibt nur wenigen sichere Mittel, auf diese Gefahren gut vorbereitet zu sein: die Fahrweise und das Fahrzeug auf die klimatischen Bedingungen einzustellen! Bei Eis und Schnee runter vom Gaspedal dürfte keine allzu neue Erkenntnis sein. Wie man das Auto jedoch perfekt winterfest machen kann, weiß die GTÜ, die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH. Und so funktioniert das erfolgreiche Zehn-Punkte-Programm:
Betriebsflüssigkeiten:
Kontrolle ist alles! Ölstand, Scheibenwaschanlage und Kühlwasser sollte auf jeden fall regelmäßig kontrolliert werden. Ganz wichtig ist die Frostsicherheit. Beim Einfüllen des Frostschutzes lohnt es sich die Scheibenwaschanlage sofort zu betätigen. Nur so kann sicher gestellt sein, dass der Frostschutz auch in die Spritzdüsen gelangt. In der Werkstatt sollte dann auch noch überprüft werden, ob in der Kühlflüssigkeit genügend Frostschutzmittel ist.
Batterie:
So mancher Autofahrer erlebt an einem kalten Wintermorgen ein böses Erwachen. Der Wagen will einfach nicht anspringen. Je niedriger das Thermometer fällt, umso mehr wird die Batterie belastet. Deshalb vor dem gossen Wintereinbruch den Ladezustand des Bordakkus von einem Fachmann überprüfen lassen und wenn nötig die Batterie austauschen.
Beleuchtung:
In den langen Wintermonaten wird es spät hell, früh wieder dunkel oder Nebel, Wolken, Schnee und Regen verhindern generell, dass die Sonne für ausreichend Licht sorgt. Gerade deshalb muss jeder Autofahrer auf eine perfekte Beleuchtung achten, damit er die anderen Verkehrsteilnehmer sieht und auch selbst rechtzeitig gesehen werden kann. Ohne funktionstüchtige Scheinwerfer, Brems- und Rückenleuchten sowie Nebelscheinwerfer und der Nebelschlussleuchte hat kein Fahrzeug etwas auf der Straße zu suchen.
Scheibenwischer:
Besonders im Winter sind funktionsfähige Scheibenwischer, die ein klares Sichtfeld garantieren, wichtig. Nicht nur, weil die tief stehende Sonne den Fahrer oft blendet, sondern auch weil die Scheiben im Winter oft verschmutzt sind. Streifen und Schlieren auf der Scheibe können lebensgefährlich sein.
Reifen:
Winterreifen sind bei Schnee, Frost und Nässe nicht nur laut Gesetzgeber ein absolutes Muss. Vereiste Straßen, nasses Laub auf dem Asphalt oder Blitzfrost sorgen immer wieder für gefährliche Situationen. Die entsprechende Gummimischung und das Profil von Winterpneus garantieren bei niedrigen Temperaturen und rutschigen Fahrbahnoberflächen eine maximale Griffigkeit und somit ein Optimum an aktiver Sicherheit. Besonders wichtig ist hier die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks. Die GTÜ-Sicherheitsxperten empfehlen eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern
Bordausrüstung:
Um für die kalte Jahreszeit gut gewappnet zu sein, gehört auch das richtige Werkzeug dazu. Abschleppseil, Antibeschlagtuch, Handbesen, Eiskratzer, Defroster-Spray, Handschuhe, Starthilfekabel, Wolldecke und feste Schuhe dürfen in keinem Wagen fehlen. Besonders in schneereichen Regionen und bergigen Gegenden empfiehlt sich zudem die Mitnahme von Schneeketten, Schaufel, Sandsack und Reservekanister.
Fahrweise:
Eine angepasste Fahrweise und ein wenig mehr Geduld schonen die Nerven und erhöhen die Sicherheit, wenn bei winterlichen Straßenverhältnissen der Verkehr nicht so fließend vorangeht. Deshalb sollte man die Zeit für eine Fahrt nicht zu knapp kalkulieren, lieber fünf Minuten früher das Haus verlassen.
Sicherheitsabstand:
Gerade wenn die Straßen mit Eis, Schnee oder gefrierender Nässe bedeckt sind, unterschätzen viele Autofahrer ihren Bremsweg und es kann schnell zu Zusammenstößen und Unfällen kommen. Deshalb ist ein ausreichender Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug immer noch die beste Voraussetzung dafür, um Auffahrunfälle zu vermeiden. Dabei gilt: lieber mehr als weniger.
Anfahren:
Auf rutschigem Untergrund sollten die Vorderräder stets gerade stehen, damit der Vorwärtsbewegung möglichst wenig Widerstand entgegensteht. Bei Autos mit einer in die Dynamische Stabilitätskontrolle (DSC) integrierten Antischlupfregelung kann man auf Schnee und Eis solange Vollgas geben, bis das das Fahrzeug die gewünschte Geschwindigkeit aufgenommen hat. Das DSC-System sorgt dafür, dass nicht zuviel Kraft an die Räder weitergeleitet wird und dass die Antriebsräder nicht unkontrolliert durchdrehen.
Fahrzeugbeherrschung:
Eine wesentliche Voraussetzung für sicheres Autofahren ist besonders im Winter die Beherrschung des Fahrzeugs. Denn trotzt der zahlreichen elektronischen Assistenz- und Regelsysteme wie ABS, ASR und DSC kann ein Auto nur im Rahmen bestimmter physikalischer Grenzen gefahren werden. Um die Fahrzeugbeherrschung zu trainieren, bieten die Automobilclubs sowie die großen Pkw-Hersteller spezielle Fahrsicherheitstrainings für den Winter an. Neben den nützlichen Lektionen gilt hier vor allem: Spaß machen diese Kurse auch.
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Vor dem Lauch 25
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Fon: 0711 97676-620
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E-Mail: hans-juergen.goetz@gtue.de
Redaktion: Patricia Kurz
Bild: GTÜ
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