Wer älter wird, wird zunehmend eingeschränkt. Nicht etwa durch gesetzliche oder gesellschaftliche Vorgaben, sondern meist durch Körper und Geist, die hier und da zu schwächeln beginnen. Neben dem Seh- und Gehörsinn, der mit zunehmendem Alter schwindet, und den körperlichen Wehwehchen, die einschränken können, kommt manchmal noch das Unverständnis für neue Techniken hinzu. Wer diese jedoch rechtzeitig in sein Leben integriert und den Umgang mit ihnen trainiert, kann im Alter von smarter Technik profitieren.
Der Dreh- und Angelpunkt ist das Smartphone
Sich ein Smartphone anzuschaffen, ist der smarte Zugang zu vielen technischen Finessen, die im Alter nützlich sein können. Doch was sollte das Seniorenhandy eigentlich können?
Grundsätzlich gilt: Wer smarte Technik nutzen möchte, braucht ein Smartphone und kein klassisches Handy. Das Smartphone darf ruhig groß dimensioniert sein. Ein großes Display hilft dabei, die App-Icons gut zu erkennen. Die Benutzeroberfläche sollte ganz klar und strukturiert gestaltet werden. Das heißt: Auf dem Startbildschirm sind die Kontakte zu sehen sowie Kommunikationswege, die aktiv genutzt und auch verstanden werden. Zur Kontaktliste, in der die Kontakte eindeutig eingespeichert sind, und dem Messenger-Dienst können sich dann die Apps gesellen, die wirklich nötig sind. Doch welche sind das?
Tipp 1: Den Einkaufsservice erleichtern – mit einer passenden Einkaufs-App
Viele Menschen nutzen sie bereits: die Einkaufs-App. Das ist die mobile Alternative zum Einkaufszettel, der gerade bei berufstätigen Menschen einst zuhause lag oder am Kühlschrank hängte. Der Nachteil: Wenn auf dem Heimweg von der Arbeit oder unterwegs noch Zeit wäre für einen Sprung in den Supermarkt war die Einkaufsliste nie parat. Vor diesem Hintergrund und, weil sich junge Menschen gerne smart austauschen, erfreuen sich Einkaufs-Apps großer Beliebtheit. Doch wie könnte das für Senioren funktionieren?
Wer auch immer für den Senior einkauft – ein ehrenamtlicher Dienst, eine Angestellte oder Familienmitglieder – per Einkaufs-App kann leserlich und eindeutig dokumentiert werden, was sich der Senior wünscht. Bei der Wahl der Einkaufs-App sollte darauf geachtet werden, dass nicht nur vorangelegte Produkte auf den mobilen Einkaufszettel dürfen, sondern auch selbst angelegte Produkte eingetippt werden können. Im Idealfall können sogar Fotos hinterlegt werden, damit auch wirklich das passende Pflegeprodukt gekauft wird. Die Redaktion von Heise.de hat diverse Einkaufs-Apps geprüft und stellt bild- und wortreich die Vor- und Nachteile dazu gegenüber.
Tipp 2: Das Hörgerät mit dem Smartphone koppeln
Wer sich für eine Hörhilfe entschieden hat, der kann diese im besten Fall direkt über das Smartphone steuern. Auch ein solcher App-Icon, den Hörgeräte haben können, sollte gut erreichbar auf dem Startbildschirm platziert werden. Der Vorteil? Wer technisch interessiert und versiert ist, kann die Menüführung in der App dazu nutzen, um das Hörgerät so gut wie möglich auf die jeweilige Situation anzupassen. Denkbar ist auch, in Zusammenarbeit mit einem Hörakustiker verschiedene Voreinstellungen gemeinsam zu erarbeiten und abzuspeichern. So wäre es denkbar, eine Einstellung für den Fernsehabend zu wählen, eine andere Einstellung für den Besuch im Konzert und eine dritte Einstellung für das Stimmengewirr, das in Zug, Bus oder Bahn auf den Senior einprasselt.
Tipp 3: Mit Smart-Home den Lebensbereich pflegeleichter gestalten
Gerade ältere Menschen hätten die Zeit, um beispielsweise die Ruhe im Grünen zu genießen, doch sie scheuen die Arbeit, die ein Garten mit sich bringt. Auch an dieser Stelle könnte smarte Technik zumindest den verlängerten Arm in den Garten bilden oder vielmehr als Fernbedienung agieren – zu Komfort und Technik im Grünen. So kann ein Mähroboter programmiert und über den Rasen geschickt werden. Neben einer vollautomatisierten Programmierung ist es auch denkbar, den Mähroboter via Smartphone zu steuern. Auch für die Bewässerung größerer Garten ist Technik hilfreich, die einmal verlegt wird und per Zeitschaltuhr oder per App steuerbar ist.
Smarte Technik – für Senioren und deren pflegende Angehörige
Die smarten Möglichkeiten, die ein Smartphone seinem Besitzer bietet (in diesem Fall einer älteren Person), könnten auch die Aufgabe pflegender Angehöriger deutlich erleichtern. Wer hier einen offenen Umgang pflegt und klar regelt, dass es keine Kontrollfunktion haben soll, wenn der pflegende Angehörige einen ähnlichen Zugang zur Technik bekommt, wie der Senior selbst, nutzt die Vorteile der Technik bestmöglich aus – und sorgt für mehr Sicherheit bei allen Parteien. So kann abends geprüft werden, ob die Türen verriegelt sind – was ältere Menschen hier und da gerne mal vergessen. Auch könnte eine entsprechende Überwachungstechnik melden, was rund um das Haus passiert, oder wenn Regelmäßigkeiten, die im Leben von Senioren üblich sind, unangekündigt unterbrochen werden.
Redaktion: Walter Braun
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