Es ist drei Uhr in der Nacht. Der Wecker tickt unaufhaltsam, jede Sekunde wird zur Qual. Ruhelos wälzen sie sich im Bett hin und her. Keine Schlafposition passt. Stattdessen wächst von Minute zu Minute der Druck endlich einzuschlafen. Der Körper ist todmüde. Doch an ein friedliches Einschlummern ist nicht zu denken. Die Gedanken wandern ruhelos um das eine Problem: „Ich will schlafen!“ Doch nichts geht. Und wenn sie dann in den frühen Morgenstunden doch noch ein paar Minuten in einen Dämmerzustand gefallen sind, ist das morgendliche Erwachen grausam. Sie fühlen sich schlapp, müde und regelrecht gerädert. Kommt Ihnen dieses Problem bekannt vor? Sie sind nicht der Einzige. Denn alleine in Deutschland leidet jeder Dritte an Schlaflosigkeit, neuesten Studien zufolge sind sogar sechs Prozent aller Betroffenen in medizinischer Behandlung. „Ich kann nicht schlafen!“, ist wohl einer der meist gedachten Gedanken. Schlaflosigkeit ist eine Volkskrankheit geworden von der sogar mehr Menschen betroffen sind als von Diabetes. Und es wird sogar noch schlimmer. Denn andauernde Schlaflosigkeit ist gefährlich. Durch ständigen Schlafmangel wird der Organismus stark in Mitleidenschaft gezogen. Die wirtschaftlichen Folgen, die auf Grund von Schlaflosigkeit entstehen, liegen in Milliardenhöhe. Und im schlimmsten Fall kann Schlaflosigkeit sogar lebensbedrohlich werden. Es ist Zeit, den Teufelskreis Schlaflosigkeit zu bekämpfen.
Inhalt
- Warum der Schlaf so wichtig ist
- Was passiert beim Schlafmangel mit Körper und Seele
- Berufsrisiko Übermüdung
- Schlafapnoe – wenn der Atem stockt
- 18 Milliarden Euro Gesamtschaden durch Schlafstörungen
- Wird das Gehirn nicht „aufgeräumt“, dreht es durch
- Warum das Licht so wichtig für einen erholsamen Schlaf ist
- Der Mythos des offenen Fensters
- Schlafstörungen durch Lärmbelästigungen
- Schlafkiller Zeitumstellung
- Schlafprobleme im Alter
- Schlaflos in den Wechseljahren
- Die wichtigsten Tipp, wie Sie Schlaflosigkeit und Schlafprobleme vermeiden
- Schlafprobleme durch Matratzen und Kissen
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Warum der Schlaf so wichtig ist
Der Schlaf ist gekennzeichnet durch vier Schlafphasen: den oberflächlichen Schlaf, den mitteltiefen Schlaf, den Tiefschlaf und den REM-Schlaf. Diese vier Phasen werden etwa alle eineinhalb Stunden durchlaufen, wobei die REM-Phase gegen morgens länger wird. Beim REM-Schlaf (vom englischen Rapid Eye Movement = schnelle Augenbewegung) träumt der Schläfer besonders viel. Dies zeigt sich an seinen rasanten Augenbewegungen unter geschlossenen Lidern. Nur wenn die REM- und die NON-REM-Phasen (Tiefschlaf, mitteltiefer Schlaf und oberflächlicher Schlaf) in einem regelmäßigen Zyklus auftreten, hat der Körper die Möglichkeit, sich zu entspannen und zu regenerieren. Dieser Vorgang beeinflusst den Blutdruck, die Verdauung, die Muskeln, aber vor allem auch das Gehirn und die Psyche.
Was passiert beim Schlafmangel mit Körper und Seele
Schlafmangel häufiger Ursache von tödlichen Unfällen als Alkohol
Übermüdung wirkt wie Alkohol auf den Menschen. 17 Stunden ohne Schlaf haben die gleiche Wirkung auf die Konzentration wie 0,5 Promille im Blut. Der ADAC geht nach eigenen Angaben auf der Webseite MSN davon aus, dass jeder vierte tödliche PKW-Unfall dadurch zurückzuführen ist, dass der Fahrer aus Übermüdung am Steuer eingeschlafen ist. In dem Bericht heißt es weiter: Schlafmangel und Übermüdung sind häufigere Unfallursachen als Alkohol!
Die übermüdete Gesellschaft
Wer früh ins Bett geht und früh aufsteht, lebt gesund, sagt eine Volksweisheit. Stimmt nicht sagen die Schlafexperten. Es gibt Frühaufsteher und Nachtmenschen. Experten bezeichnen diese beiden Menschentypen als Lerche oder Eule. Und diese beiden chronobiologischen Typen sind angeboren. Eine Umerziehung ist nicht möglich. Trotzdem gilt in unserer Gesellschaft der Frühaufsteher als fleißig, gesund und tüchtig. Ständig versucht der Mensch in der modernen Gesellschaft seine innere Uhr zu überlisten. „Doch wer durch seinen Wecker aufwacht, hat zu wenig geschlafen“, erklärt Chronobiologe Till Roeneberg von der Ludwig-Maximilians-Universität in München in dem ZDF-Bericht „Der Mythos vom gesunden Schlaf“.
„Phantasiereisen“ und „Schlafsplitting“ können helfen
Kein Wunder, dass die Betroffenen spätestens nachmittags ein überwältigendes Schlafbedürfnis haben. Doch an ein entspannendes Mittagsschläfchen ist nicht zu denken. In der Folge leiden die Betroffenen unter Konzentrationsstörungen, „sozialem Jetlag“ und in einigen Fällen sogar unter körperlichen Beschwerden. In anderen Industrieländern wie zum Beispiel Japan gilt der Nachmittgasschlaf zum Beispiel als Zeichen besonderen Arbeitseifers und wird von der Chefetage unterstützt. Denn dort gilt: Wer nachmittags eine Ruhepause braucht, hat zuvor viel geleistet. Mit diesem einfachen Mittel kann Schlafproblemen vorgebeugt werden.
Ein Arbeitnehmer in Deutschland bekommt nach regelmäßigem Mittagsschlaf im Büro höchstens eine Verwarnung. Dabei haben Wissenschaftler schon längst festgestellt, dass ein „Schlafsplitting“ Schlafmangel effektiv entgegenwirkt. Die Faustregel ist einfach: Der Mensch braucht ca. sieben Stunden Schlaf in 24 Stunden. Ob er jetzt sieben Stunden in der Nacht schläft oder fünf Stunden in der Nacht und zwei Stunden am Tag ist laut Schlafforschern egal. Einige innovative Unternehmen haben sich darauf eingestellt und bieten ihren Mitarbeitern Ruheräume an, die sie während ihrer Mittagspause als Schlafraum benutzen können. Ein Beispiel ist zum Beispiel das Ballett-Team der Deutschen Oper in Berlin. Dort gibt es in der Garderobe separate und gemütliche Ruheräume mit Bett, die die Mitglieder des Ensembles während ihrer Trainingsstunden zum Ausruhen nützen können. Die Ballett-Mitglieder sind begeistert – und ausgeschlafen.
Ebenso hilfreich bei Einschlafproblemen kann auch die Phantasie helfen. „Wer ins Bett geht, um zu schlafen, bleibt wach“, sagt Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. „Mit Phantasiereisen“, so Weeß „kann man das Gehirn auf ent- spannte Art beschäftigen und von quälenden Gedanken ablenken.“ Erinnern Sie sich an etwas Schönes, dass Sie erlebt haben. Durchleben Sie es in Gedanken nochmal. Dann klappt es laut Weeß mit dem Einschlafen auch besser.
Jugendliche sind besonders betroffen
Besonders schlimm trifft die Übermüdung übrigens Jugendliche in der Schule. In der Pubertät verändert sich der Schlafrhythmus extrem. „Jugendliche werden dann später müde und später wach“, erklärt Roenneberg. Trotzdem beginnt in Deutschland die Schule regelmäßig um acht Uhr morgens. „Wir unterrichten die Jugendlichen in ihrer internen Mitternacht“, so Roenneberg weiter. Das ist nicht besonders effektiv. Um die Ausgangslage für die Schüler zu verbessern, hat das Gymnasium in Alsdorf ein Versuchsprojekt gestartet. Die erste Stunde des Unterrichts darf von den Schülern ausgelassen werden. Sie stehen später auf und holen die versäumte Stunde später nach. Bis jetzt ist das Projekt erfolgsversprechend und wird von Schülern, Lehrern und Eltern unterstützt.
Berufsrisiko Übermüdung
In bestimmten Berufsgruppen gehört Übermüdung geradezu zum Alltag. Polizisten, Krankenschwestern, Ärzte, Piloten oder Lastkraftwagenfahrer gehören auf jeden Fall dazu. Es gibt zwar gesetzliche Regelungen, doch die sind häufig nicht mehr wert, als das Papier, auf dem sie geschrieben stehen. Piloten dürfen zum Beispiel 13 Stunden am Stück arbeiten, ebenso Trucker oder Ärzte. Danach steht ihnen eine zehn- stündige Pause zu. Doch ist die in der Realität wirklich einzuhalten? Kein Arzt in Bereitschaft legt zum Beispiel während einer Operation das Skalpell beiseite, bloß weil seine Schicht zu Ende ist. Ein Polizist im Sondereinsatz kann kaum in Gefahrensituation erklären, dass jetzt seine arbeitsrechtliche Ruhezeit beginnt. Ganz zu schweigen von den unzähligen Selbstständigen, die auch noch mit Abgabeterminen und ständig wachsenden Konkurrenzkampf zu kämpfen haben.
Schlafapnoe – wenn der Atem stockt
Immer mehr Deutsche leiden unter einer Schlafapnoe – und die kann wirklich lebensgefährlich sein. Bei einer Schlafapnoe stock während des Schlafs der Atem teilweise bis zu 30 Sekunden lang. Im besonders schlimmen Fällen dauert diese „Atemlosigkeit“ sogar Minuten an. Meist weiß der Betroffene von seiner Erkrankung nichts, sondern wird von seinem Partner darauf aufmerksam gemacht. Denn es kann schon sehr erschreckend wirken, wenn der Partner beim Schlafen ständig aufhört zu atmen um dann wieder mit lauten Geräuschen nach Luft schnappt. Meist sind die Menschen, die unter Schlafapnoe leiden übergewichtig. Hauptsächlich Ursache dieser Erkrankung ist eine Verengung der Atemwege. Manch- mal kann auch eine Fehlfunktion im Gehirn der Auslöser sein. Das Perfide an dieser Erkrankung ist, dass der Betroffene seine Atemstörungen nicht mitbekommt. Trotzdem hat er unter körperlichen Problemen zu leiden. Da er bei jedem Atem- aussetzer kurzzeitig wach wird, ist sein Schlafrhythmus massiv gestört.
Patienten leiden unter extremen Müdigkeitserscheinungen tagsüber und fallen leicht in den gefährlichen Sekundenschlaf. Gerade bei Menschen, die beruflich eine Maschine oder ein Kraftfahrzeug leiten müssen, kann das zu einer Katastrophe führen. Außerdem sind Menschen mit Schlafapnoe anfällig für Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen. Ist eine Schlafapnoe erst einmal festgestellt, gibt es verschiedene Therapieformen. Bei Übergewicht heißt es als Erstes: Abnehmen. Alkohol und Zigaretten sind ebenso verboten.
Es gibt Alarmgeräte, die sofort eingreifen, wenn die Atmung nicht mehr regelmäßig verläuft. Ein Tennisball, der im Pyjama am Rücken eingenäht wird, verhindert zum Beispiel, dass der Patient sich in die gefährliche Rückenlage während des Schlafs begibt. Und in besonders schweren Fällen bekommt der Betroffene eine Schlafmaske, die regelmäßig Sauerstoff in Nase oder Mund pumpt. Allerdings müssen sich die meisten Betroffene erst einmal an dieses Gerät gewöhnen. Eine unbehandelte Schlafapnoe kann lebensgefährlich werden. Um welche Form der Schlafapnoe es sich handelt und wie stark sie ausgebreitet ist, lässt sich eigentlich nur in einem Schlaflabor feststellen.
18 Milliarden Euro Gesamtschaden durch Schlafstörungen
Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin leiden knapp 25 Prozent der erwerbstätigen Männer und sogar knapp 33 Prozent der erwerbstätigen Frauen an Schlafmangel und Schlafstörungen. Das bedeutet, dass der deutschen Wirtschaft durch Arbeitsunfälle, Fehlzeiten, Krankschreibungen und Unfällen ein Gesamtschaden jährlich von knapp 18 Milliarden Euro entsteht. Tendenz steigend. Dazu kommen noch die Folgekosten der Versicherungen und Krankenkassen.
Und es wird noch gefährlicher. Einige Berufsunfälle, die durch Schlafmangel und Übermüdung ausgelöst wurden, sind zu einer internationalen Katastrophe geworden. Das schlimmste Beispiel dafür ist laut dem MSN-Bericht die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl oder die Havarie des Öltankers „Exxon Valdez“ vor der Küste Alaskas im Jahr 1989. Schuld an diesen Katastrophen war jeweils menschliches Versagen, ausgelöst durch müdigkeitsbedingten Konzentrationsmangel.
Wird das Gehirn nicht „aufgeräumt“, dreht es durch
Auch wenn unser Körper im Schlaf entspannt, ist im Gehirn nicht an Ruhe zu denken. Vielmehr wird die Zeit des Schlafes genützt, um so richtig aufzuräumen. Erlebtes wird verarbeitet, Anspannungen herunter gefahren, Probleme gelöst, überflüssiger Ballast entfernt. Nach langem Schlafentzug leiden die Betroffenen häufig unter Verwirrtheit, Trugbildern, Halluzinationen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Nervensystem nach langem Schlafentzug völlig überlastet ist, weil es sich in den Schlafphasen nicht selbst reinigen kann. Auch können neue Nervenverbindungen, die wichtig sind, um neu Erlerntes zu verarbeiten und zu speichern, sich nicht wie notwendig während des Schlafs entwickeln.
Und chronische Schlafprobleme und längerer Schlafmangel können sogar psychische Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie oder Angstzustände hervorrufen. Das wiederum kann zu einem Teufelskreis werden. Denn je stärker diese Symptome wahrgenommen werden, umso stärker kann sich der Betroffene in seine Psychose steigern, umso stärker werden wiederrum die Schlafstörungen.
Der amerikanische Biologe Jerry Siegel hat bei seinen Schlafforschungen erkannt, dass „viele Menschen unbegründete Angst haben zu wenig Schlaf zu bekommen“, erklärt er in dem ZDF-Bericht „Der Mythos vom gesunden Schlaf“. Deshalb greifen sie viel zu schnell zu Schlaftabletten. Ein fataler Fehler. Denn „Menschen, die über einen längeren Zeitraum Schlaftabletten einnehmen, haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als Menschen mit Schlafproblemen.“
Warum das Licht so wichtig für einen erholsamen Schlaf ist
Die lichtempfindlichen Zellen im Auge melden die nächtliche Dämmerung oder Dunkelheit an das Gehirn weiter. Dort wird die Zirbeldrüse aktiviert das beruhigende Hormon Melatonin auszustoßen. Der Mensch wird müde. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das bläuliche Licht von LED-Bildschirmen oder ähnlichem die Produktion von Melatonin verhindert. Der Mensch bleibt wach. Wer also vor dem Schlafengehen lange in einen Bildschirm, zum Beispiel den Fernseher schaut, braucht mindestens eine Stunde länger bis er einschlafen kann. Grünes Licht, haben neueste Studien gezeigt, macht müde. Diese Erkenntnis soll nun bei Schlafpatienten oder Alteneinrichtungen angewandt werden.
Doch es gibt noch eine wichtige Aufgabe des Lichts. Der Chronobiologe Christian Cajochen hat herausgefunden, dass der Mensch täglich eine gewisse Portion natürlichen Lichts braucht, um abends müde zu werden. Bei normalem Tageslicht, selbst bei stark bedecktem Himmel, wird diese Grenze mühelos eingehalten. In geschlossenen Räumen wie in einem Büro nicht. Hier gibt es viel zu wenige Luxeinheiten. „Licht ist das stärkste Medikament, das wir haben“, beschreibt er die Situation. „Bekommt der Mensch zu wenig davon, gerät sein innerer Rhythmus aus dem Takt. Die Folgen sind gravierende Schlafstörungen!“ Deshalb raten Schlafexperten dazu, so häufig wie möglich die Gelegenheit zu nutzen um etwas Tageslicht zu genießen. Das gilt auch bei trübem, diesigem oder verregneten Wetter.
Der Mythos des offenen Fensters
Viel frische Luft bringt einen gesunden Schlaf – ein Mythos, der sich seit Ewigkeiten hält. Das berühmte offene Fenster in der Nacht bringt Vor- und Nachteile. Zum Einem ist reichlich Sauerstoff natürlich etwas Gesundes. Allerdings dringt mit der frischen Luft auch der Geräuschpegel von draußen mit ins Schlafzimmer. Und das kann den Schlafrhythmus unterbewusst stören. Außerdem ist die Temperatur entscheidend. Bei klirrender Kälte im Winter sinkt das Thermometer im Schlafzimmer oft so weit nach unten, dass der Schlafende, ohne es zu merken, während des Schlafes friert. In der warmen Sommerzeit steigt dagegen das Thermometer hingegen durch die heiße Außentemperatur so weit in die Höhe, dass der Schlafende zu schwitzen beginnt. Ergo: Ob bei geschlossenem oder offenen Fenster zu schlafen ist eine reine Glaubensfrage.
„So lange man damit gut zurecht kommt und sich morgens fit fühlt, darf man beim Schlafen eigentlich alles machen“, sagt Dr. Peter Geisler au, der das Schlaflabor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirksklinikum Regensburg leitet auf der Webseite der Apotheken Umschau. An Sauerstoffmangel wird hingegen kaum ein Mensch in deutschen Schlafzimmern zu leiden haben. Denn selbst bei geschlossenen Fenstern und Türen gibt es im Durchschnittsschlafzimmer immer noch ausreichend Sauerstoff für zwei Personen und mehreren Tagen. Außerdem sollte bemerkt werden, dass ein offenes Fenster im Winter zu steigenden Heizkosten und ab Frühjahr vor allem bei Allergikern durch den Pollenflug zu einem höheren Risiko von Allergieattacken und Symptomen von Heuschnupfen führen kann.
Schlafstörungen durch Lärmbelästigungen
Lärmbelästigung kann während der Schlafenszeit zum regelrechten Schlafkiller werden. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat herausgefunden, dass jeder fünfte Europäer einer zu hohen Lärm- belästigung ausgesetzt ist und deshalb unter gesundheitlichen Beschwerden leidet. Eine regelmäßige Lärmbelästigung während des Schlafes über 55 Dezibel – das entspricht einem Geräuschpegel einer belebten Straße – kann nachweislich zu Herz-Kreislaufproblemen führen. Denn der Schlafende wird nicht automatisch wach, wenn der Geräuschpegel zunimmt.
Sein Herz, das Gehirn oder die Ohren reagieren aber trotzdem darauf. Besonders betroffen sind davon Kinder, ältere Menschen oder chronisch Kranke, die mehr Zeit im Bett verbringen. Deshalb macht das offene Fenster in der Nacht meist keinen Sinn. Sinnvoll dagegen ist es, das Schlafzimmer vor dem Zu-Bett-Gehen ausreichend zu lüften und dann wieder zu schließen.
Schlafkiller – Zeitumstellung
Zweimal im Jahr werden wir ungewollt Opfer eines heimtückischen Zeitchaos: Jedes Mal dann, wenn die Zeit umgestellt wird. Allerdings finden der Großteil der Menschen die Zeitumstellung im Herbst – die Uhr wird eine Stunde zurück gestellt und der Mensch bekommt eine Stunde mehr Schlaf – als ange- nehm und hat die Umstellung bald verinnerlicht. Ganz im Gegensatz dazu die Zeitumstellung im Frühjahr. Hier wird dem Schläfer in der Nacht eine Stunde Schlaf geraubt. Doch das alleine ist nicht das Anstrengende und Ermüdende dabei. Viel- mehr wird bei dieser Zeitumstellung der Rhythmus der inneren Uhr völlig durcheinander gewirbelt. Und das kann Tage dauern, bis sich der Organismus darauf eingestellt hat. Bei manchen Menschen dauert dieser Zustand allerdings bis zur herbstlichen Zeitumstellung an.
Ihre innere Uhr bleibt regelrecht in der „Winterzeit“ hängen. Bis zu 30 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer sind davon betroffen. Sie fühlen sich die folgenden Monate schlapp, unausgeschlafen und müde. Und ganz besonders schlimm trifft es die Nachteulen, wie eine aktuelle Studie mit 55.000 Probanden bewiesen hat. Ein wirklich hilfreiches Mittel gegen diesen Anschlag auf das natürliche Schlafbedürfnis gibt es leider nicht.
Schlafprobleme im Alter
Es ist leider eine Tatsache, dass viele Menschen im höheren Alter schlecht schlafen. Schlafexperten gehen sogar von einer Zahl von über 50 Prozent der 65Jährigen oder älter aus. Doch es gibt Hoffnung. „Viele Menschen sind überzeugt, dass schlechter Schlaf eine normale Begleiterscheinung des Alterns sei. Das stimmt aber nicht“, erklärt Schlafforscher Professor Jürgen Zulley vom Schlafmedizinischen Zentrums des Universitätsklinikums Regensburg auf der Webseite „senioren-ratgeber.de“. Richtig ist, dass sich das „Schlafmuster“ ändert. Der Schlaf wird leichter, der Tiefschlaf verringert sich. Dadurch kann sich der Körper nicht mehr so gut regenerieren und die Betroffenen fühlen sich tagsüber schlapp, antriebslos und müde. „Jedoch nimmt der Schlaf insgesamt, wenn man ihn über 24 Stunden erfasst, nicht ab. Er wird nun durch mehr Tagschlaf kompensiert“, sagt Professor Zulley. Zudem kommt dazu, dass ältere Menschen wesentlich früher ins Bett gehen. „Wer um 22 Uhr einschläft und um vier Uhr morgens erwacht, hat sechs Stunden Schlaf. Das ist völlig ausreichend für einen älteren Menschen, der zudem noch seinen Mittagsschlaf hält“, so Zulley.
Um das Problem Schlaflosigkeit im Alter in den Griff zu bekommen, gibt es ein paar einfache, aber grundsätzliche Regeln:
- Immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und zur gleichen Zeit wieder aufstehen.
- Regelmäßige körperliche und geistige Beschäftigung am Tag vornehmen. Dazu reichen schon 30 Minuten Denksport, z.B. Kreuzworträtsel, Kartenspielen etc., 30 Minuten leichte körperliche Beschäftigung wie spazieren gehen und 30 Minuten mittlere körperliche Beschäftigung wie Walken, Tanzen oder ähnliches.
- Gehe nicht ins Bett, wenn du nicht müde bist und bleibe nicht im Bett, wenn du nicht schlafen kannst.
- Regelmäßigkeit im Tagesablauf, egal, ob es um das Mittagessen, Duschen oder Fernsehschauen geht.
Anhand von neuen Studien wurde bewiesen, dass alleine diese Maßnahmen zu einer deutliche Verringerung der Schlafprobleme bei älteren Menschen zwischen 65 und 85 Jahren geführt haben.
Schlaflos in den Wechseljahren
Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen sind nicht die einzigen unange- nehmen Symptome der Wechseljahre bei einer Frau. Sehr häufig kommt es auch in dieser Lebens- phase zu schwerwiegenden Schlafstörungen. Häufig wachen die betroffenen Frauen Mitten in der Nacht schweißgebadet auf und finden danach stundenlang keinen Schlaf mehr. Ursache dafür ist der sinkende Östrogenspiegel. Diese Nebenwirkungen des veränderten Hormonhaushalts während des Klimakteriums können im schlimmsten Fall einige Jahre dauern. Dazu kommt, dass der Mensch mit zunehmendem Alter weniger und unruhiger schläft. Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Oft helfen pflanzliche oder homöopathische Mittel wie Traubensilberkerze, Jamswurzel-Präparate oder Mönchspfeffer. In besonders schwierigen Fällen sollte die Betroffene eine Hormontherapie beginnen. Allerdings gilt bei allen Mitteln die Regel: Nicht ohne Absprache mit dem Haus- oder Frauenarzt. Bei weniger schlimmen Fällen helfen oftmals die allgemeinen Tipps und Mittel (siehe Kasten: Was hilft bei Schlafstörungen) gegen Schlafprobleme und Schlafmangel.
Die wichtigsten Tipp, wie Sie Schlaflosigkeit und Schlafprobleme vermeiden
- Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind
- Verzichten Sie mindestens vier Stunden vor der Schlafenszeit
auf koffeinhaltige oder alkoholische Getränke. Gerade der
berühmte Schlummertrunk puscht eher aus, als das er müde macht. - Lange Fernsehabende oder stundenlange Arbeit vor dem
Computer sind Wachmacher - Auf fettes, schweres Essen abends besser verzichten
- Probleme und belastende Diskussionen lieber auf den
nächsten Tag verschieben - Gehen Sie auf eine entspannende „Phantasiereise“
(siehe „Phantasiereisen“ und „Schlafsplitting“ können helfen) - Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft am Abend hilft zu
entspannen und macht müde - Sport vor dem Schlafengehen ist Mord. Zwischen der Trainingsstunde
und der Zu-Bett-Geh-Zeit sollten mindestens drei Stunden liegen - Wer nur wenige Sunden nachts schlafen kann, der sollte versuchen
tagsüber den fehlenden Schlaf wenn möglich nachzuholen (siehe Schlafsplitting) - Das Schlafzimmer nicht zu sehr heizen. 16 bis 18 Grad sind ideal
- Zimmerpflanzen aus dem Schlafzimmer verbannen.
Sie rauben nachts den notwendigen Sauerstoff - Kein Fernseher im Schlafzimmer
Schlafprobleme durch Matratzen und Kissen
Sicherlich spielt es eine große Rolle, mit welcher Matratze und welchem Kissen man einen Körper über 8 Std. Schlafenszeit lagert. Probleme, die durch eine schlechte Körperlagerung während des Nachtschlafs entstehen können, sind vielfältig. Aber sie prägen sich meist erst im fortgeschrittenen Alter, etwa ab 30 bis 35 Jahren zum Problem aus. Die größte Rolle spielen Muskelverspannungen. Nicht selten schildern Menschen, dass Sie morgens das Gefühl haben, als sei der ganze Körper verspannt oder auch, dass Sie sich fühlen als hätten Sie einen Muskelkater der sich über den gesamten Körper hinzieht. Manche sagen auch, dass Sie das Gefühl haben, als wären Sie die ganze Nacht geschlagen worden. Auffällig häufig werden auch Nacken und Schulterprobleme bis hin zu starken Schmerzen geschildert. Aber auch eingeschlafene Glieder und komplette Körperregionen die den Dienst verweigern, werden angegeben. Rücken- schmerzen im Allgemeinen spielen bei den Befragungen auch eine große Rolle.
Personen die solche Problematiken schildern, sprechen auch davon, dass Sie nachts öfter mit Beschwerden aufwachen oder sogar kurzzeitig aus dem Bett aufstehen, weil Ihnen das Liegen Schmerzen bereitet. Einige Menschen haben sogar Angst davor abends in Ihr Bett zu gehen, weil Sie Angst vor den schmerzhaften Folgen haben.
Matratzenkäufer schildern oft, dass Sie aufgrund der neuen, ergonomisch gut passenden Matratze innerhalb kürzester Zeit beschwerdefrei wurden und auch wieder besser durchschlafen können. Walter Braun, Matratzenexperte aus München, dazu: „Beim Matratzenkauf spielt vor allem eine fundierte ergonomisch basierte Matratzen- beratung eine große Rolle. Jeder Berater muss individuell auf Ihre Situation eingehen und muss Ihnen bei einer fundierten Matratzenberatung glaubhaft vermitteln, welche Matratze aus ergonomischer Sicht für Sie passt. Preise, Markennamen oder Vorlieben des Matratzenberaters haben in einer solchen Beratung nichts verloren. Es geht aus- schließlich darum, welche Matratze optimal für Ihren Körperbau passt!“.
Matratzen, Lattenroste, Schlafsysteme und Kissen werden in der Wirkung auf den menschlichen Körper leider völlig unterschätzt. Alleine schon ein Kissen kann sehr unangenehme Schlafprobleme hervor- rufen. „Ein Kissen muss ebenso individuell mit einer ergonomisch optimalen Matratze auf Ihre Liege- und Körpersituation abgestimmt werden. Der Kauf eines neuen Kissens ohne optimale Höhen- abstimmung auf die richtige Matratze ist oft genauso als würden Sie Ihr Geld geradewegs zum Fenster rauswerfen“ sagt der Matratzenexperte Walter Braun.
Für Menschen mit Schlafproblemen oder Schlafstörungen ist es unumgänglich auch über das Thema Matratzen, Lattenroste und Kissen nachzudenken. Denn die richtig abgestimmte Matratze kann Wunder wirken.
Redaktion: Patricia Hansen
Interessante Filme und hilfreiche Tipps zum Thema: „Gesundes Liegen und Schlafen“ erhalten Sie folgend vom Matratzenexperten Walter Braun:
Albtraum Matratzenkauf: Wie niedrig das Beratungsniveau beim Kauf einer Matratze ist, musste der Matratzenexperte Walter Braun aus München erfahren. Zusammen mit dem Team der SAT1 Redaktion Akte 20.15 testete er verschiedene Geschäfte.
Eine neue Matratzenidee revolutioniert den Markt: Walter Braun entwickelt eine 45 cm dicke Elax-Kombi Matratze als schwebend wirkende Superliege, aufgebaut im Boxspring Charakter. Einen Film zu dieser jederzeit nachträglich änderbaren Supermatratze sehen Sie hier
Im Fernsehen beim SWR-Marktcheck: Walter Braun, Matratzenexperte aus München erläutert im Fernsehen beim SWR-Marktcheck wie eine gute Matratzenberatung aussehen muss und gibt Tipps für eine gute Beraterwahl“
Optimale Beratung vom Experten: Dieser Film entstand bei einer Physiotherapeuten-Fortbildung. Er zeigt auf, was für gesundes Liegen wichtig ist und auf was man bei einer guten Matratzenberatung achten soll? Film „Gesundes Liegen“
Gute Matratzenberatung auf Kabel1: Fernsehsendung auf
Kabel1: Der Matratzenexperte Walter Braun erläutert was bei
einer guten Matratzenberatung wichtig ist
Vortrag vor Ärzten und Physiotherapeuten: Beim Münchner Schlafkolloquium hilft Walter Braun Ärzten und Physiotherapeuten
Weitere Informationen von Walter Braun finden Sie hier:
So finden Sie die optimale Matratzenberatung! Walter Braun Matratzenexperte aus München rät:
Vergleichen Sie unterschiedliche Matratzen, wenn möglich auf gleichen Lattenrosten. Die Matratzen dürfen nicht Plastikverpackt sein. Fragen Sie den Verkäufer ob er nach ergonomischen Richtlinien berät und ob er Ihnen sagen kann, wann Ihr Körper optimal gelagert wird. Lassen Sie sich nicht auf ein bestimmtes Produkt drängen. Fragen Sie den Verkäufer wie lange er schon Matratzenberatungen durchführt. Viel Spass beim Matratzenkauf wünscht Ihnen Walter Braun
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