Hilfe für Senioren beim Umgang mit Computern und Internet
„Hilfe, ich habe aus Versehen das Internet gelöscht!“.
Mit diesem Satz macht sich ein junger Mann in einer berühmten TV-Werbung über seine Mutter lustig. Doch so witzig der Spruch auch sein mag, einen Kern Wahrheit birgt er in sich. Denn so „easy“ die junge Generation mit Computern und neuen Medien umgehen, umso schwieriger ist es für die Generation 60+, die statistisch gesehen eher selten einen PC besitzen oder im World Wide Web surfen. Doch genau diese Generation könnte durch die Benutzung eines Computers und den Zugang ins Internet unglaublich viele positive Erfahrungen, Hilfe oder alltägliche Erleichterungen haben. Die Frage ist nur, wie es den modernen Senioren ermöglicht werden kann, eben dieses Verständnis für neue Technologien so zu vermitteln, dass sie es leicht und problemlos verstehen können. Einige mögliche Wege zum Ziel „Senioren und Computer“ zeigt dieser Bericht von Tipps vom Experten.
Inhalt
- Vier verschiedene Hilfestellungen
- Welcher Rechner ist der richtige
- Hardware und Software
- Die wichtigsten Computerbegriffe
- Was ist ein PC, Laptop, Tablet
- Wie sollte ein Senioren-Computer aufgebaut sein
- Per E-Mail in die neue Welt
- Vorsicht Virus
- Fazit
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Maria K. und ihr Mann Christian sind beide Mitte 70. Ihr Alter ist ihnen aber weder anzusehen, noch anzumerken. Sie sind aktiv im Leben, betreiben Sport, laden häufig Freunde ein und gehen viel auf Reisen. Doch in Lebenssituation fühlen sich beide hoffnungslos überfordert: Beim Umgang mit ihrem Computer.
Den haben sie vor fünf Jahren von ihrer Tochter geschenkt bekommen. Dazu gab es ein lustig aufgemachtes Buch mit dem Titel „Computer für Dummies“, einen mehrtägigen Einführungskurs der Tochter und einen Internet-Anschluss, der von einem professionellen Tech- niker eingerichtet wurde. Der Internet- anschluss funktioniert zwar einwandfrei, genützt wird er jedoch selten. Denn alleine der normale Umgang mit dem Computer – sei es eine Datei zu speich- ern oder kopieren, eine neue Datei anzulegen oder ein Bild zu bearbeiten – stellt für das Ehepaar eine gewaltige Anforderung dar, der sie meist nicht gewachsen sind. Ganz zu schweigen über die verwirrende Odyssee, die das Ehepaar regelmäßig erlebt, wenn es versucht das Internet zu nützen. „Ich habe mein ganzes Leben lang alles selber gemacht. Sogar unseren DVD-Player habe ich selbst installiert.
Und wenn die Spülmaschine oder unser Auto gestreikt haben, war ich der erste mit dem Werkzeugkoffer in der Hand. Doch sobald ich mich vor diesen kleinen grauen Kasten mit dem Bildschirm setze, habe ich das Gefühl, ich bin ein Computer-Dummy“, erklärt Christian. Eine Situation, in der er nicht alleine ist. Millionen von deutschen Senioren haben regelrecht Angst vor der Benutzung eines Computers, vor dem Internet, und verzichten so aus Scham diese modernen Hilfsmittel zu benützen.
Dazu kommt noch die unübersichtliche Möglichkeit an technischen Angeboten, bei denen, wenn man ehrlich ist, selbst der versierteste Computer-Freak den Überblick verliert. Was also soll ein Senior tun, um endlich in die Welt der Computer-Mania eintauchen zu können?
Vier verschiedene Hilfestellungen
Grundregel Nummer Eins lautet: Ohne Hilfe geht es nicht.
Grundregel Nummer Zwei: Angst und Scham ist unangebracht.
Doch es gibt verschieden Möglichkeiten, sich diese Hilfe zu holen. Hier die erfolgversprechendsten Möglichkeiten für Senioren-Computer-Lehrgänge.
- Die Verwandtschaft hilft
Egal, ob es nun der nette Enkel oder die Tochter/der Sohn ist, eine Begleitperson, die dem Senior bei seinen ersten Ohne Hilfe geht es nicht! Wer im Alter den Computer verstehen will, braucht Unterstützung.Schritten ins Computerzeitalter hilft, ist unerlässlich – und kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Am besten sollte der hilfreiche Verwandte – oder Nachbar – schon von Anfang an dabei sein, also auch beim Kauf eines Computers. Dann weiß er, welche Grundausstattung der PC hat, welche Programme bereits installiert sind und welche noch notwendig sein könnten. Danach ist vor allem Geduld gefragt. Denn die Handhabung eines Computers lernt man nicht von heute auf morgen. Erst recht nicht, wenn man Dank eines gewissen Alters länger braucht um sich gewisse Dinge zu merken. Jeder einzelne Schritt muss meistens mehrfach erklärt werden und ist für einen Senioren, dank mangelnder Praxiserfahrung, genauso verständlich wie die berühmten „Böhmischen Dörfer“. Ohne Geduld und Einfühlungsvermögen geht es also nicht.
- Senioren-Computer-Gruppen
Solche Gruppen oder Vereine gibt es in jeder Stadt und auch in ländlichen Gegenden. Da die Teilnehmer alle unter den mehr oder weniger gleichen Problemen und Schwierigkeiten leiden, können sich alle gegenseitig helfen und die anfängliche Scheu ist bald verschwunden. So macht das Lernen des Umgangs mit dem Computer gleich viel mehr Spaß, Probleme können sofort vor Ort besprochen werden und vielleicht entwickelt sich aus den gemeinsamen Treffen sogar die ein oder andere Freundschaft.
- Mit der Volkshochschule zum Erfolg
Gerade die öffentlichen Bildungsinstitute haben schon vor längerer Zeit erkannt, dass Handlungsbedarf besteht. Demagogische Zahlen zeigen, dass der Durchschnittsbürger immer älter wird und dass der Prozentsatz der Menschen über 60 stark angestiegen ist. Mit diesem Anstieg wachsen auch die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsschicht. Ergo gibt es auch vermehrt Lehrangebote der Volkshochschule Senioren in die Welt der Computer einzuführen. Diese Kurse werden von Lehrkräften geführt, die genau wissen, welche Probleme Senioren beim Verständnis mit dem Medium Computer und Internet haben und so konkret helfen können.
- Die Fernwarte
Netzbetreiber wie die Telekom oder ortsansässige Betreiber wie zum Beispiel M Net bieten einen speziellen Service an, der allen Computer- und Internet-Laien besonders hilfreich ist. Es ist die Fernwartung. Der User ist in diesem Fall via Internet mit einem Berater des Netzanbieters verbunden. Ergibt sich ein Problem, kann er über das Internet oder das Service-Telefon den Berater um Rat fragen. Dieser Berater stellt dann durch Ferndiagnose fest, was nicht funktioniert, welchen Fehler der User bei der Benutzung seines Computers gemacht hat oder ob er einen Virus aus dem Internet auf seinen Rechner geladen hat. Nach der Diagnose gibt er hilfreiche Tipps oder greift von seinem Rechner auf den Rechner des Users zu. Dieser Service kostet natürlich etwas, ist aber absolut bezahlbar und nicht selten die Rettung in letzter Not.
Welcher Rechner ist der richtige?
Das Angebot an Rechnern ist so überwältigend, dass selbst Computer-Spezialisten den Überblick verlieren können. Ein ungeübter Senior ist bei der Auswahl meist komplett überfordert. Zusätzlich schwierig wird es, da einige Unternehmen Computer speziell für Senioren anbieten. Diese Angebote sind jedoch meist völlig unsinnig und kosten nur viel Geld. Senioren brauchen meist nicht die Topausrüstung für ihren Computer. Durchschnittseinstellungen, zum Beispiel bei der Bildschirmauflösung (1024 x 768 Pixel) reichen ebenso aus wie eine normale Übertragungsgeschwindigkeit. Alles andere ist eher eine Kostenfalle.
Spezielle Angebote eines Rechners (Interessante Angebote finden Sie hier) aus dem Discounter sind also absolut ausreichend und wesentlich billiger. Allerdings sollte beim Computer-Kauf ein Berater dabei sein, der Tipps und Hinweise gibt, welche Programme von Haus aus auf dem Rechner installiert sind. Wer immer wieder etwas schreiben will, sollte zum Beispiel auf ein Windows-System nicht verzichten. Es ist relativ übersichtlich und ermöglichst es, die meisten Schriftdateien ohne Probleme zu öffnen. Wer häufig seine Fotos bearbeiten möchte, braucht dafür auch ein geeignetes Bildbearbeitungsprogramm, das zusätzlich noch verständlich sein sollte. Verkäufer bieten in diesem Fall oft den „Photoshop“ an. Er ist jedoch nicht nur sehr teuer, sondern auch sehr kompliziert.
Für Senioren also eher nicht geeignet. Die kostenlose Variante heißt „Gimp“ und ist im Internet herunterzuladen. Leider ist auch „Gimp“ eher umständlich. Programme wie „Freshservice“ oder „PhotoLine“ sind eher geeignet und leicht aus dem Internet herunterzuladen. Das Gewicht des Computers spielt bei einem Senioren-Computer meist auch keine große Rolle. Die leichten Laptops sind zwar eine Alternative, haben aber häufig weniger Speicherplatz oder weniger Programme. Welches Computermodell und welche Programme wichtig und richtig sind, lässt sich also am besten bei einem persönlichen Beratungsgespräch feststellen. Auch hier gilt, am besten eine Beraterperson des Vertrauens mitnehmen.
Tipp: Wer erst einmal in die Welt der Computer hineinschnuppern möchte, kann ohne Bedenken auf einen gebrauchten Computer zurückgreifen. Allerdings nicht ohne entsprechende Garantie. Gebrauchte Geräte mit Garantie gibt es zum Beispiel beim Internet-Versandhandel Amazon oder beim ortsabhängigen Kleinanzeigenanbieter.
Hardware und Software
Gleich vorweg: All die unten beschriebenen Modelle sind Computer. Ein Computer – umgangssprachlich auch das Innenleben eines Computers: Die Hardware ist Herz und Gehirn des RechnersRechner genannt – ist eine Elektro- nische Datenverarbeitungsanlage. Bereits in den 1930er Jahren wurden die ersten Patente für Computer angemel- det. In den letzten zehn bis zwanzig Jahren gab es immense Entwicklungs- schritte. Damit hat der User – der Be- nutzer eines Computers – die große Auswahl welchen Typus er benützen möchte.
Die Computer folgen alle gemeinsamen Grundprin- zipien, die ihre Programmierung/Ausstattung ermöglichen:
Die Hardware
Die Hardware wird aus elektronischen, anfassbaren Teilen zusammengesetzt und bildet sozusagen die Basis eines Computers. Sie befinden sich im Inneren des Computers und sollten auf keinen Fall von Laien ausgetauscht oder verändert werden. Sie sind quasi das Stammhirn eines Computers.
Die Software
Die Software sind Programme, die einem Computer zugespielt werden können und so das Leistungsprogramm des Rechners, zum Beispiel in der Schreibbearbeitung, erweitern. Die Software-Programme werden normalerweise entweder über das Internet heruntergeladen oder via (meist gekaufter Diskette) auf den Rechner gespielt. Die meisten Computer verfügen als Standard bereits über die elementarste Software-Ausstattung wie Windows, Open PC, Mediaplayer oder Grafikkarte.
Die wichtigsten Computerbegriffe
Pixel
Pixel ist die Bezeichnung einzelner Farbpunkte auf dem Bildschirm, die in Rasterform das Bild auf dem Bildschirm darstellen. Je höher die Auflösung, also je höher die Pixelwertangabe ist, desto schärfer ist das Bild. Die Angabe bezieht sich auf die rechteckige Form des Bildschirms.
Zoll
Der Zollwert bezeichnet die Größe eines Bildschirms und bezieht sich auf die Länge zweier diagonal gegenüberliegenden Eckpunkte. Die Maßeinheit wird in der englischen Maßeinheit Inch angegeben. Ein Inch entspricht 2,54 Zentimeter. 17 Zoll betragen damit 43,18 Zentimeter.
Mouse
Die Mouse ist ein Eingabegerät bei Computern, auch „Maus“ genannt. Sie ist durch ein Kabel seitlich an der Tastatur verbunden – es gibt auch kabellose Mäuse. Auf dem Bildschirm ist sie durch einen kleinen Pfeil erkennbar, der sich über den Bildschirm bewegt, wenn die Mouse bewegt wird. Mit einem Druck auf die linke Seite oder rechte Seite können so Befehle auf dem Computer ausgeführt werden. Zum Beispiel öffnen der Datei, kopieren oder Hintergrundinformationen über etwas erhalten.
Bit und Bytes
Bit und Byte sind Maßeinheiten für eine Datenmenge. Sie geben an wie groß die Datenmenge von einer Datei. Je höher die Zahl, umso größer ist die Datei.
USB
USB ist die Abkürzung von Universal Serial Bus. Ein USB-Stick, also Stecker, verbindet den Computer mit einem anderen Gerät, zum Beispiel einer Mouse. Ein USB-Stick kann aber auch zum Speichern genützt werden, wenn an dem Stick ein entsprechendes Der USB-Stick verbindet den Computer mit anderen Geräten und SpeichervorrichtungenSpeichermodul befestigt ist. Je mehr USB-Anschlüsse an dem Computer sind, umso praktischer ist es. Es gibt jedoch auch USB-Mehrfachsteckanschlüsse, vergleichbar mit Mehrfachsteckdosen.
Phishing
Phishing ist der betrügerische Versuch über gefälschte Webseiten, E-Mails oder Handy-Kurznachrichten an persönliche Daten aus dem Internet zu kommen. Ziel ist es die persönlichen Daten gewinnbringend zu verwenden. Sei es über Kontoplünderung oder die Weiterleitung der Internet-Adressen an Unternehmen, die diese Adresse für sich ausnützen wollen (zum Beispiel nervige Internet-Werbung).
Google
Google ist eine Suchmaschine im Internet. Auf dieser Webseite können Begriffe eingegeben werde, je kürzer und einfach, desto besser, die gesucht werden. Wer zum Beispiel einen bestimmten Schriftsteller oder Arzt. Google sucht nach möglichen Erfolgstreffern und zeigt sie dann an.
E-Mail
E-Mails sind nichts anderes als elektronische Post. Statt einen Brief mit der Hand zu schreiben, in einen Briefumschlag zu stecken, eine Briefmarke darauf kleben und zum nächsten Briefkasten zu bringen können so Mitteilungen blitzschnell über das Internet versendet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass der Empfänger auch eine E-Mailadresse hat. Über das E-Mail-Account können auch Bilder, Videos oder sogar Einschreiben versendet werden.
Virus
Der Virus macht einen Computer krank. Das bedeutet, dass im schlimmsten Fall sämtliche Fähigkeiten eines Computers nicht mehr funktionieren. Das Schreibprogramm arbeitet nicht mehr, das Internet lässt sich nicht mehr öffnen, der Bildschirm bleibt schwarz. Im Notfall muss ein Computer-Spezialist dazu gezogen werden, der versucht den Virus aus dem Programm des Computers zu entfernen. Einen Virus holt man sich über unsichere E-Mails oder Internetseiten. Zum Schutz gegen diese Computerfeinde gibt es unzählige Anti-Virus-Programme. Mindestens eins dieser Programme sollte jeder auf seinem Computer installiert haben.
Was ist ein PC, Laptop, Tablet
Der PC (Personal Computer)
Der Personal Computer (PC) ist sozusagen die Mutter aller Heimcomputer. Da er fest installiert an einem Platz ist, wird er auch normalerweise nur von einer Person benützt. Sein Aufstieg begann in den 1980er Jahren. Der PC ist überdurchschnittlich leistungsstark und kann deshalb auch besonders speicherintensive Anwendungen durchführen. Darunter fallen zum Beispiel Spiele, die eine besonders gute Grafik benötigen oder professionelle Bild- und Designarbeiten. Der – wenn gewünscht sehr große – Bildschirm ist häufig vom eigentlichen Rechner getrennt und mit Kabeln verbunden, ebenso die Tastatur inklusive Mouse. Das „Gehirn“ des Rechners befindet sich in einem Zusatzkasten, der auf Grund seiner Größe und Empfindlichkeit nicht bewegt werden sollte. Deshalb ist ein PC nicht Die Qual der Wahl: Laptop (links) oder Tablet (rechts) transportabel. Da die Ausstattung und das Leistungsniveau eines PCs sehr hoch sind, kostet er auch deutlich mehr als ein Laptop oder ein Tablet. Während ein guter Laptop zum Beispiel bereits ab 600 Euro zu haben ist, liegt der Preis bei einem großen PC bei 1000 Euro Plus. Gebrauchte PCs gibt es allerdings schon für wenig Geld. Wenn ausreichend Platz vorhanden ist und die Übungsstunden auch daheim vorgenommen werden, ist ein PC auch für Senioren geeignet.
Das Notebook/Laptop
Das Notebook, auch Laptop genannt gehört zu den beliebtesten Computerklassen. Es ist zusammenklappbar, lässt sich leicht auch auf Reisen mitnehmen und kann ebenso gut zuhause als normaler Rechner verwendet werden. Der große Vorteil: Ein Notebook nimmt auf dem Schreibtisch wenig Platz ein und verfügt trotzdem über einen relativ großen und gut sichtbaren Bildschirm und über eine übersichtliche Tastatur, die spielend leicht mit dem normalen „Zehn-Finger-System“ benützt werden kann. Die „Einfingermethode“ ist natürlich auch möglich für alle, die weniger schreibgeübt sind. Außerdem besitzt es eine „Mouse“ für eine leichtere Bedienung. Einmal aufgeklappt, kann es überall und jederzeit benützt werden. Und die integrierten, austauschbaren Akkus halten lange. Ansonsten einfach den Stecker in die Steckdose und schon läuft ein Notebook auch rund um die Uhr. Da es platzsparend, übersichtlich und einfach zu bedienen ist, ist ein Notebook wahrscheinlich die beste Lösung für alle Anfänger. Und es lässt sich zu jeder Übungsstunde mitnehmen. Daher auch sein Name, der im Englischen Notizbuch bedeutet.
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Das Tablet
Der Begriff Tablet stammt aus dem Englischen und bedeutet Schreibtafel. Es ist ein Flachrechner, im Unterschied zum Notebook allerdings ohne ausklappbare, mechanische Tastatur. Stattdessen hat es ein Touchscreen, einen berührungsempfindlichen Bildschirm, der auf Fingerberührungen reagiert. Das Tablet kann man überall mitnehmen, da es leicht in eine Tasche passt. Natürlich kann mit dem Tablet auch geschrieben werden. Allerdings ist die auf dem Bildschirm eingeblendete Tastatur sehr gewöhnungsbedürftig. Das System ist eher schwierig für Anfänger. Außerdem können gerade Senioren mit Sehschwierigkeiten schnell Probleme mit dem kleinen Bildschirm bekommen.
Wie sollte ein Senioren-Computer aufgebaut sein?
Je einfacher das Gerät zu bedienen ist, umso besser ist es für Senioren zu verstehen. Je gängiger die Programme sind – zum Beispiel das Schreibprogramm „Windows Word“, umso schneller lernt der Computer-Anfänger damit umzugehen. Doch im Alter gibt es auch ein paar Besonderheiten, die beachtet werden sollten.
Die Tastatur
Auf einer hellen Tastatur können Benutzer mit Sehschwierigkeiten die Buchstaben besser erkennenDie Tastatur für einen älteren Menschen sollte möglichst hell sein, damit die Buch- staben besser erkennbar sind. Weiterhin gibt es auch Tastaturen, bei der die ein- zelnen Tasten größer sind. Das kann vor allem älteren Menschen mit geringer Sehkraft oder zitternden Händen bei der Handhabung viel erleichtern.
Der Bildschirm
Je größer der Bildschirm ist, umso besser. Übertreiben braucht man trotzdem nicht. 17 bis 19 Zoll Bildschirme sind ideal. Wer gerne Computerspiele spielt, kann ruhig auf ein 22 Zoll Bild- schirm zurückgreifen. Ein Tablet hat im Vergleich dazu meist einen 10 Zoll Bildschirm, ist also wesentlich kleiner. Die Bildauflösung beträgt normalerweise 1024×768 Pixel oder 96 ppi (pixel per inch). Gerade bei älteren Personen mit Sehschwäche empfiehlt sich allerdings eine niedrigere Auflösung, zum Beispiel 1280+600 Pixel. Damit werden die Zeichen und Buchstaben wesentlich größer auf dem Bildschirm angezeigt. Allerdings kann es bei einer großen Auflösung zum Problem werden, dass einige Bilder nicht mehr angezeigt werden können.
Tipp: Schmale Lesebrillen oder starke Gleitsichtbrillen erschweren den Blick auf den Bildschirm. Eine größere Lesebrille erleichtert den Blick auf den Bildschirm mehr.
Die Mouse
Mit Mouse bezeichnet man das externe Steuerungsgerät, dass an die Tastatur meist durch ein Kabeln angeschlossen ist (es gibt natürlich auch kabellose Varianten) und mit der man vor allem den kleinen Pfeil auf dem Bildschirm bewegt. Sie hilft beim Arbeiten am Computer, da sie weit besser kontrollierbar ist als ein Touchscreen. Außerdem gibt es Spezialmäuse, die gerade für Menschen entwickelt wurden, die unter starkem Zittern der Hände leiden.
Die Lautsprecher
Die höchste Klangqualität ist nur für denjenigen nötig, der ein absolutes Gehör besitzt. Die meisten Computer besitzen intern Lautsprecher, die allerdings von schlechter Klangqualität sind. Deshalb ist es besser externe Lautsprecher anzuschließen. Da die meisten User aber keine Klassikkonzerte über ihren Rechner anhören wollen, sollten auch Lautsprecher von einfacher Klangqualität ausreichen.
Die Anschlüsse
Ausreichend USB-Anschlüsse sind immer wichtig. Vor allem, wenn andere Geräte angeschlossen werden sollen. Zum Beispiel die Mouse, Lautsprecher, Kamera etc.
Per E-Mail in die neue Welt
Früher war ein einfacher Telefonanschluss die schnellste Art der Kommunikation. Briefeschreiben gehörte zum Alltagsleben. Diese Zeiten sind vorbei. Viele Informationen werden über ein E-Mail-Account, eine Art virtueller Briefkasten, schnell und unkompliziert ausgetauscht. Vorausgesetzt man weiß wie es geht. Viele Senioren haben E-Mails sind elektronische Briefe, die in Sekundenschnelle an den Empfänger verschickt werdenAngst vor dem Internet und damit auch vor dem E-Mail-Account. Sie glauben häufig durch den Emailverkehr persön- liche Daten preis zu geben. Oder gefähr- liche Computer-Viren durch das Öffnen einer E-Mail auf ihren Computer zu laden.
Außerdem wissen sie manchmal nicht, wie zum Beispiel ein Anhang, zum Beispiel ein Bild, an die E-Mail gehängt wird. Oder sie haben Probleme mit der Formatierung der Schrift und können keine Verbesserungen vornehmen. Und weil sie mit ihren Ängsten sich nicht mehr trauen an einer normalen Internet-Kommunikationsform teilzunehmen, werden sie zunehmend ausgegrenzt von einer virtuellen Gesellschaft, in der die meisten Dinge via Internet funktionieren. Sie werden zu den neuen „Analphabeten“ der modernen Gesellschaft. Auch hier ist wiederum Hilfe angesagt. Egal, ob es jetzt der Enkel, der Nachbar oder eine Person einer Seniorengruppe ist, die meisten können helfen einen einfachen E-Mail-Account anzulegen. Die Handhabung der gängigsten Account-Anbieter wie „Googlemail“, „GMX“ oder „T-Online“ ist relativ einfach, bedarf aber auch ein bisschen Übung.
Deshalb sollte die Vertrauensperson anfänglich auch hilfreich zur Seite stehen. Nach ein paar E-Mails klappt das Verschicken und Antworten von Mails dann auch ohne Probleme. Und schon kann der Enkel zu jeder Zeit kontaktiert werden. Selbst, wenn er am anderen Ende der Welt wohnen sollte.
Vorsicht Virus!
Die meisten Computer- und Internet-Anfänger haben verständlicherweise Angst etwas falsch zu machen. Vor allem wenn es um das Internet geht. So viele Schreckensnachrichten von gefährlichen Viren, die sich mit einem einzigen Mouse-Click auf dem Rechner festsetzen und erheblichen Schaden anrichten sind ständig in den Medien zu hören. Ebenso die so genannten Phishing-Probleme, die zum Beispiel über eine getürkte E-Mail aufgenommen werden und es dann dem Absender ermöglichen Zugriff auf den Rechner und im schlimmsten Fall auf das Bankkonto des Computerbesitzers zu haben.
Ohne ein entsprechendes Sicherheitssystem geht nichts. Es muss jedoch nicht immer die teure Kaufvariante eines Sicherheitssystems sein. Viele Sicherheitssysteme sind kostenlos im Internet herunterzuladen. Beliebteste Spyware-Schutzsysteme sind unter anderem „AVG Anti-Virus Free“, „Avira“ oder „WOT“. Sie sind in einer einfachen Version schnell und gratis im Internet zu downloaden. Es gibt allerdings auch immer eine Premiumversion, die mit Kosten verbunden ist und gekauft werden muss. Ob sich der Preis wirklich rechnet ist nicht wirklich bewiesen. Meist reichen die kostenlosen Versionen.
Fazit
Bitte liebe Senioren, habt keine Angst vor dem Computer und Internet. Mit etwas Hilfe und ein bisschen Übung kann jeder die Welt der neuen Medien für sich nutzen. Wer einmal hinein geschnuppert hat, wird bald erkennen, wie hilfreich und spannend es sein kann einen Rechner zu benützen und die Welt des World Wide Webs zu besuchen. Habt Geduld, Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.
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Redaktion: Patricia Hansen
Georg Robovsky says
Ich habe in der Informatik Lebenssinn gefunden. Bin schon längere Zeit volljährig. 82 Jahre jung. Leider die junge Leute wollen mit mir nichts haben und die früher geborene auch nicht. Also dann nur Udemy, Linkedin und die Bücher als pdf. Wenn ich nocheinmal lebe, dann würde ich bestimmt Informatik studieren.
Habe angefangen mit Photoshop und Blender, dann WordPress, dann HTML, JavaScript und jetzt kämpfe ich mit Python.,
Die neueste Programmiersprache ist RUST.
Hezliche Grüße aus Tirol/A
George
linde says
sehr sensibel auf die Tücken des Internets eingegangen. Aber es gibt noch sehr viele alltägliche Dinge, wo Senioren überfordert sind.
Ich will mein Leben so lange wie möglich selbst führen und gestalten, aber vieles wird mir unmöglich gemacht. Bsp. : Ein neues Telefon muss her, das Alte hat seinen Geist aufgegeben. es gibt sogar ein Senioren Telefon mit vergrößerten und sogar beleuchteten Tasten. Trotzdem sind soviel neue Funktionen drauf, die gar nicht gebraucht werden und meist unverständlich sind.
Waschmaschinen gibt es nur noch mit Touch Display. Sie nehmen die Fingerkuppen alter Menschen schlecht an.(Trockenheit) Die verschiedenen Knöpfe zum Waschvorgang und zum Einschalten drücken gibt es nicht mehr. So ein Display zu bedienen ist gar nicht einfach, an der Bank, der Post, beim Tanken und dann muss man noch aufpassen, dass die persönlichen Daten geheim bleiben. Oh, weh und die Kartenzahlung wird forciert und jetzt ist auch noch der digitale Euro in Arbeit.
Anmerkung der Redaktion:
Wie recht Sie doch haben! Danke für den Beitrag.
Walter Braun