Die Sachkundeprüfung im Sicherheitsgewerbe steht im Ruf, extrem schwer zu sein. Und das ist kein Gerücht. Tatsächlich ist die Quote der nicht bestandenen Prüfungen ziemlich hoch. Das hat verschiedene Gründe, denen aber auch etwas entgegengesetzt werden kann.
Gründe für das Nichtbestehen
Die Themen sind zwar breit aufgestellt, doch ein ganz nennenswerter Anteil bezieht sich auf Gesetzestexte. Diese lassen sich nicht leicht verstehen und mal im Ernst, so richtige Begeisterung kommt beim Lesen von Gesetzbüchern auch nicht auf. Schon gar nicht, wenn einem die Angst vor einer bevorstehenden Sachkundeprüfung § 34a der Gewerbeordnung im Nacken sitzt. Allein der Gedanke blockiert schon und Paragrafen auswendig lernen zu müssen, erfreut nur die wenigsten Menschen.
Die Formulierungen sind schon für Muttersprachler sehr schwierig zu verstehen, Fremdsprachler müssen wirklich ein hohes Sprachniveau haben, um die Inhalte und vor allem auch die Prüfungsfragen problemlos verstehen zu können. Fehlt das Sprachverständnis ist es fast aussichtslos, diese Prüfung erfolgreich bewältigen zu können.
Mangelnde Vorbereitung und die Einstellung: Einmal ist Keinmal müssen nicht zwangsläufig dazu führen, dass ein Prüfling durchfällt, doch ist von der gelebten Leichtigkeit des Seins im Zusammenhang mit wichtigen Prüfungen abzuraten.
Extreme Prüfungsangst oder auch spontane gesundheitliche Probleme, sind ebenfalls Gründe, ohne den Sachkundenachweis aus dieser Prüfung zu gehen. Denn Abbrüche aufgrund von Unwohlsein werden als Nichtbestehen gewertet.
Vorbereitung auf die Prüfung
Ohne Vorbereitung geht es also nicht. Die gute Nachricht, es gibt Seminare dafür. Je nachdem wie gut ein Antrag begründet wird, können die Kosten hierfür durch einen Bildungsgutschein abgedeckt werden. Die Bewilligung ist zwar Ermessenssache, doch gegen gute Argumente verschließen sich auch Beamte nicht.
Fürs Lernen empfiehlt es sich, neben Fachbüchern und Seminarinhalten, auch eigene Materialien zu erstellen, die den eigenen Lerntypen besser ansprechen und das Lernen erleichtern. So gibt es beispielsweise Podcasts zu dem Fachgebiet, die hervorragend beim Sport oder auf dem Weg zur Arbeit gehört werden können. Irgendwas bleibt immer hängen und die wichtigsten Inhalte, können beliebig oft angehört werden. Auch YouTube hat Filme hierzu in der Datenbank.
Wie bei der theoretischen Prüfung in Ausbildung, Fahrschule oder der Ausbildereignung, hilft es, sich Musterprüfungen anzuschauen und diese durchzuarbeiten. Zum einen wird die spezifische Art der Fragestellung so verinnerlicht und der Blick dafür geschärft, worauf zu achten ist. Denn manchmal kehrt ein Wort in der Frage, den ganzen Inhalt um und entscheidet darüber, wo die Kreuze gemacht werden müssen. Außerdem kann mit viel Glück auch die eine oder andere Frage genauso wieder in der abzulegenden Prüfung enthalten sein und wenn die Erinnerung mitspielt, schafft das Vertrauen in sich selbst und gibt Sicherheit.
Prüfungsangst ist leider nicht so leicht abzulegen und wer die nicht kennt, versteht wahrscheinlich gar nicht, dass es so große Blockaden geben kann. Mit Prüfungsangst ist nicht die Aufregung gemeint, die wohl jeder kennt. Hier geht es mental an die Substanz und sie kann mit schweren psychischen und/oder körperlichen Anzeichen einhergehen. Krankenkassen haben hier verschiedene Angebote zur Hilfe. Wer hiervon betroffen ist, sollte wirklich erst dieses Thema bewältigen, weil jede nicht bestandene Prüfung natürlich die Angst verstärkt und demotiviert.
Praktische Tipps
Der wichtigste Praxistipp ist tatsächlich Lernen. Wenn es einen Zauber gäbe, wäre die Durchfallerquote nicht so hoch. Allerdings gibt es Möglichkeiten, sich das Lernen zu erleichtern und in der Prüfung selbst auf ein paar Dinge zu achten, damit am Ende der Jubelruf „Bestanden!“ erklingen kann.
Gewichtung der Themen beachten
Die Prüfungsthemen haben unterschiedliche Gewichtungen. Es gilt daher, sich die Themen mit der höheren Gewichtung ganz besonders zu verinnerlichen, weil hier mit den Fragen bereits mehr Punkte gemacht werden, wenn diese richtig beantwortet sind.
Lernkarten
Lernkarten haben wirklich viele Vorteile. Sie haben auf kleinem Format die wichtigsten Infos parat. Somit passen sie in jede Tasche. Außerdem können die Karten, die man so gut kennt, dass sie einen langweilen, aussortieren und sich denen widmen, die noch Probleme bereiten. Zudem können unterschiedliche Farben einen Hinweis auf die Relevanz der Themen geben (Gewichtung) oder aber auch auf die verschiedenen Themen hinweisen (Umgang mit Menschen in grün, Sicherheitstechnik in blau usw.). Natürlich gibt es fertige Lernkarten zu kaufen, hier ist davon auszugehen, dass sie alle wichtigen Inhalte enthalten. Es gibt aber auch Programme, um sich solche Karten selbst zu erstellen. Eigene Worte helfen bekanntlich, Schwieriges leichter zu verstehen und das Erstellen selbst ist im Grunde auch schon Lernarbeit.
Lernzeit schaffen
Es heißt nicht umsonst, dass Zeit Geld ist. Denn die ist bei jedem limitiert. Selbst wenn der Wille zum Lernen da ist, aber die Zeit nicht, wird es schwierig, den Lernstoff zu bewältigen. Es gilt daher, sein Zeitmanagement zu optimieren. Die Sachkundeprüfung ist zwar schwer, aber auch keine Doktorarbeit. Daher reicht es völlig aus, seine Lernzeit für 3 bis 6 Wochen vor der Prüfung freizuschaufeln. Vielleicht können die Kinder mal bei Freunden schlafen oder die Großeltern besuchen oder Zeiten doppelt genutzt werden. Wege und Wartezeiten sind immer irgendwie tote Zeiten. Dabei können wir da lesen, Audios hören und dank Smartphone auch Videos hören. Selbst beim Sport ist dies möglich. Wer keine Materialien dabei hat, kann sich aber den Lernstoff noch einmal vor Augen führen und kontrollieren, was er aus dem Stand abrufen kann.
Noah says
Ich war schon seit einiger Zeit auf der Suche nach mehr Informationen zur Sachkundeprüfung im Sicherheitsgewerbe. Dieser Artikel ist sehr informativ. Ich denke, ich habe jetzt genug Informationen gesammelt.