Viele Radfahrer wollen auch im Herbst und Winter nicht auf ihren fahrbaren Untersatz verzichten. Doch unsichere Straßenverhältnisse, Dunkelheit und ungenügend Sicherheitsvorkehrungen können den Tritt in die Pedale zum Risiko machen. Die DRF Luftrettung (Deutsche Rettungs Flugswacht) weiß Rat…
Inhalt
- Über 76.000 Radunfälle pro Jahr
- Helle Kleidung und Helm tragen
- Die wichtigsten Sicherheitstipps
Über 76.000 Radunfälle pro Jahr
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts sind alarmierend! 76.351 Fahrradfahrer wurden letztes Jahr im Straßenverkehr verletzt. Knapp 400 davon starben. Die Radfahrer sind im Vergleich zu den gut geschützten Autofahrern immer verletzungs- und unfallgefährdeter. Doch gerade im Herbst und Winter erhöht sich das Risiko immens. „Wenn es dunkel wird, sehen Autofahrer schlechter. Sie können Entfernungen und Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer schlechter einschätzen“, erklärt Christoph Lind, Rettungsassistent der DRF Luftrettung die Situation.
Helle Kleidung und Helm tragen
Doch das ist nicht der einzige Nachteil, den Radfahrer vor Autofahrer haben. Sie besitzen keinen schützenden Karosseriepanzer um sich herum. Stattdessen zeichnen sie sich durch eine schmale Silhouette und schwacher Beleuchtung aus. Und die meisten kleiden sich auch eher unauffällig und in dunklen Jacken.
Und im Herbst und Winter wird es zusätzlich sehr früh dunkel, die Straßen können durch Nässe, Laub oder sogar Eis schnell zur Rutschbahn werden. „Da es zu diesen Jahreszeiten so früh dunkel wird, sollten Radfahrer immer, auch tagsüber mit Licht fahren und zusätzlich helle Kleidung und einen Helm tragen“ empfiehlt deshalb Christoph Lind. Auch wenn der Helm nicht von allen Radfahrern als schmuckes Design empfunden wird.
Die wichtigsten Sicherheitstipps
Die DRF Luftrettung hat deshalb einige Tipps, wie die Radfahrer auch in den kalten Jahreszeiten sicher und geschützt ihren Drahtesel benützen können.
- Als Radfahrer sollte man immer auf auffällige Kleidung achten. Je heller, umso besser. Besonders empfehlenswert sind Reflektorstreifen an Armen und Beinen. Noch besser ist eine neonfarbene Warnweste. Sie „leuchtet“ schon von weitem.
- Eine ausreichende Ausstattung des Fahrrads ist absolut wichtig. Deshalb vor Wintereinbruch genau kontrollieren, ob die Rückstrahler an Pedalen, Speichen und am Hinterrad funktionstüchtig und gut erkennbar sind.
- Aufmerksames Fahren ist ebenfalls wichtig. Am besten, man fährt vorausschauend: den Blickkontakt zu anderen Verkehrsteilnehmern suchen und immer beim Abbiegen gut sichtbar Handzeichen geben.
- Aber auch die Autofahrer sind gefragt. Ein ausreichender Abstand beim Überholen, ganz besonders bei Kindern hilft, Unfälle zu vermeiden. Empfehlenswert ist hier ein Mindestabstand von einem Meter.
- Die Geschwindigkeit von Radfahrern nicht unterschätzen. Auch wenn es manchmal nicht so aussieht, Radfahrer sind häufig mit über 30 km/h auf den Straßen unterwegs.
- Immer wieder kommt es zu Unfällen, weil der andere Verkehrsteilnehmer just in dem falschen Moment im toten Winkel des Autos ist. Deshalb sollten Autofahrer sich beim Abbiegen besonders sorgfältig mit Schulterblick vergewissern, dass kein Radfahrer in der Nähe ist.
- Das Gleiche gilt beim Aussteigen aus dem Auto und beim Türöffnen. Unbedingt beachten: Kinder sind kleiner als Erwachsene. Sie „verschwinden“ regelrecht zwischen den Autos.
- Besondere Aufmerksamkeit sollten alle Verkehrsteilnehmer an Orten haben, an denen sich viele Kinder und Jugendliche aufhalten: Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und ähnliches.
Wer all diese Ratschläge beachtet und die Augen im Straßenverkehr aufhält, der übersteht garantiert die kalte Jahreszeit unfallfrei und unbeschadet – von einem möglichen Schnupfen einmal abgesehen.
Quelle: DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG, www.drf-luftrettung.de
Redaktion: Patricia Hansen
Bild: Fotolia.com
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