Es gibt Orte auf dieser Welt, die führen unweigerlich zu gruseligem Gänsehautfaktor. Und trotzdem ziehen die meisten von ihnen die Menschen magisch an. Manche dieser schaurigen Stätten sind verlassene Geisterstädte, manche von ihnen beherbergen riesige Steine, die wie von Geisterhand durch die Wüste wandern. Einige dieser Orte haben eine mystische Vergangenheit, andere sind nur stillschweigende Zeugen furchtbarer Verbrechen. Tipps vom Experten stellt Ihnen die zehn unheimlichsten Orte dieser Erde in diesem spannenden und unterhaltsamen Wissensquiz vor. Bewahren sie Nervenstärke…
Beginnen wir mit dem angeblich Übernatürlichen. Schon von je her glaubten die Menschen daran, sei es in Form von Geistern oder Aliens. Zwei dieser unheimlichen Orte sind die perfekten Beispiele für diesen „Aberglauben“. Gleichzeitig beweisen sie, dass die meisten Phänomene wissenschaftlich erklärbar sind, aber eben nicht alle. Da gibt es zum Beispiel die berühmten geometrischen Erdsymbole in der Nasca-Ebene in Peru. Diese Striche und Linien wurden zum ersten Mal 1537 von spanischen Eroberern entdeckt – und schnell wieder vergessen. Doch mit der Entwicklung des Flugzeuges sorgten die Symbole für Furore. Denn erst aus der Luft betrachtet wurde erkennbar, welch gigantisches Ausmaß diese Symbole hatten. Schnell stand für viele Menschen und Wissenschaftler fest, dass es sich hierbei um einen UFO-Landeplatz handeln musste. Neueste Erkenntnisse besagen allerdings, dass es sich bei diesen Zeichen, die bereits 800 v.Chr. entstanden sind, um Zeremonialstätten der Inkas handeln musste. Ähnlich ist es mit den wandernden Steinen im Death Valley. Diese teilweise tonnenschweren Kolosse ziehen auf ihrer Wanderung klar erkennbare Spuren in den Wüstenboden. Das Magische dabei: Noch niemand hat gesehen, wie sich die Steine bewegt haben. Welche immensen Kräfte sollen diese Ungetüme auch bewegen können? Eine mögliche Erklärung: Gefrorener Tau bildet nachts eine Millimeter dünne Eisschicht, die wie Schmiermittel für die Steine wirkt. Aber auch hier steht fest: Einen endgültigen Beweis gibt es nicht.
Einfacher zur erklären, aber immer noch ganz schön schaurig, sind die folgenden Beispiele. Nummer eins sind die berühmten Katakomben von Paris. In den unheimlichen Gängen unter der Stadt sind die Gebeine und Schädel von über sechs Millionen Menschen fein säuberlich aufgebahrt. Dabei handelt es sich aber nicht um ein schreckliches Mahnmal eines Verbrechens. Vielmehr nahm im 18. Jahrhundert die Anzahl der Toten durch Seuchen und Epidemien derart zu, dass teilweise die Gräber dreifach besetzt werden mussten und die Leichen letztendlich noch aus dem Erdreich hervorschauten. Deshalb wurden die unterirdischen Stollen kurzerhand als Lagerplatz der Knochen umfunktioniert und dienen heute sogar als touristische Sehenswürdigkeit. Nummer zwei ist die Geisterstadt Prypjat in der Ukraine. In den Straßen und Häusern der 50.000 Einwohnerstadt sieht es aus, als ob alle Menschen von einer Sekunde zur nächsten spurlos verschwunden wären. Geschirr steht noch auf dem Tisch, ein Teddybär schaut aus dem Fenster und das Riesenrad könnte sich jeden Moment in Bewegung setzen. Tut es aber nicht. Denn Prypjat ist die Stadt neben dem Atomkraftwerk Tschernobyl. Am 26.April 1986 ereignete sich dort das furchtbare Reaktorunglück und die komplette Umgebung wurde radioaktiv verseucht. Drei Stunden blieben ihnen die Stadt komplett zu evakuieren. In der Eile blieben leider auch einige liebgewonnen Dinge wie ein Teddy verwaist zurück. Er wird seinen Besitzer wohl nie wieder sehen.
Was in den Jahren zwischen 1975 und 1979 in Tuol Sleng in Kambodscha geschah, ist an Grausamkeit beinahe nicht zu beschreiben. Damals hat die maoistisch-nationalistische Guerilla-Bewegung „Rother Khmer“ 14.000 bis 20.000 Menschen inhaftiert und gefoltert. Genaue Zahlen gibt es nicht. Ihnen wurde Verrat an der revolutionären Idee und der Machtübernahme der Khmer vorgeworfen. Als die vietnamesischen Streitkräfte einmarschierten, wurden die überlebenden Häftlinge befreit. Es waren gerade noch 14! Das ehemalige Schulgebäude und spätere Gefängnis wurde 2009 zum Tuol Sleng Genozid Museum als Weltkulturerbe ernannt. Der Schrecken, der in diesen Räumen ausgeübt wurde, soll damit niemals in Vergessenheit geraten.
Ein paar der unheimlichen Orte dieser Welt verbreiten keine Angst und Schrecken, sondern verzaubern durch mystische Vergangenheit. Das Schloss Quinta da Regaleira in Portugal ist ein besonders faszinierendes und schönstes Beispiel dafür. Beim Anblick des herrlichen Schlosses mit seinen Erkern, Türmchen und Verzierungen sind die Besucher sofort verzaubert. Doch erst bei genauerer Betrachtung erfährt der Besucher die wahre Bedeutung. Überall befinden sich mystische Symbole und angsteinflößende Fratzen. Aber das Unheimlichste ist der 27 Meter tiefe Brunnen „Poco Inciatoco“ (Quell der Weihen) ohne Wasser. All dies deutet auf Freimaurer, Rosenkreuzer und Tempelritter hin. Und tatsächlich hat der Freiherr Monteiro im 18. Jahrhundert extra einen Architekten beauftragt, dieses Schloss dementsprechend auszurichten. Bis heute, so heißt es, wird der Brunnen noch für geheime Freimaurer-Rituale benutzt.
In Kolmanskop in Namibia bekommt der Besucher hingegen einen Eindruck, wie Vergänglich die Welt sein kann. Inmitten der trockenen, heißen Wüste steht eine Geisterstadt, die direkt aus einem Hollywood-Film stammen könnte. Prachtvolle Villen und Häuser stehen mutterseelenalleine in der Einsamkeit. Der feine Sand erobert sich Stück für Stück sein Revier zurück. Doch warum gibt es ausgerechnet hier, in einer der lebensfeindlichsten Gegenden der Erde solch ein zerfallenes Wunderwerk? Die Antwort lautet: Diamanten. Denn 1908 fanden Eisenbahnmitarbeiter im Sand das wertvolle Material. Sofort wurde Kolmanskop zum Mekka der Diamantensucher und zum reichsten Ort der Welt. Die Einwohner bauten sich Villen, ein Casino, ein Krankenhaus, ein Theater und sogar ein Schwimmbad und eine Eisfabrik – mitten in der Wüste. 1930 verebbte der Diamantenrausch. Die Bewohner zogen weiter. Die ehemalige Luxusstadt blieb. Und wurde zum Zeuge der Vergänglichkeit.
Vergängliche Schönheit gepaart mit Gruselschauer gibt es auch in den Beelitz-Heilstätten in Berlin-Potsdam zu finden. Zwischen 1898 und 1930 wurde der heute teils verfallene Gebäudekomplex als Arbeiter-Lungenheilanstalt genützt. Kurzzeitig wurde Beelitz 1916 als Lazarett umfunktioniert. Mit einem bekannten Patienten, Adolf Hitler. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die medizinische Stätte wiederbelebt. Diesmal zu Gast: der damalige DDR-Vorsitzende Erich Honecker. Nach der Wiedervereinigung zerfielen die schönen Gebäude zusehends. Doch die morbide Schönheit und die Schaurige Atmosphäre begeisterte immer wieder Filmemacher und Fotografen – und Mörder. 1991 ermordete der in Deutschland unter dem Namen „Rosa Riese“ bekannte Serienmörder hier eine Frau und ihr Baby. 2009 tötete ein Fotograf auf dem Gelände sein Modell. Dem mörderischen Treiben wurde durch die neusten Sanierungen ein Ende gesetzt.
Bleiben noch die Orte, die durch ihre religiöse Auslegung ihre mystisch-magische Ausstrahlung bekommen haben. Darunter gehört der Berg der Kreuze in Litauen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts pilgerten Anhänger aller Glaubensgemeinschaften auf den Berg, um hier ihre Wünsche oder Danksagungen abzulegen. Und jeder, der kam, konnte ein Kreuz aufstellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die sowjetische Besatzung sämtlich Kreuze – es müssen abertausende gewesen sein – zerstören. Doch seit 1988 gehört der Berg wieder den Gläubigen. Und wieder säumen unzählige Kreuze den schmalen Weg zum Berggipfel. Ein beeindruckender Anblick.
Auf die Frage, wo in Schottland der unheimlichste Ort sei, antwortet wohl jeder echte Schotte „Auf dem Friedhof Greyfriars Kirkyard!“ Der berühmte Friedhof, den es seit dem 16. Jahrhundert gibt, liegt am südlichen Ende der Altstadt in Edinburgh. Solide Mauern und Eisengitter vermitteln den Eindruck eines alten Gefängnishofes. Allerdings sollten diese Mauern früher die Verstorbenen vor Grabräubern schützen, die ihre Gebeine an anatomische Institute verkauften. Viel furchteinflößender sollen die Poltergeister sein, von denen immer wieder gewarnt wird. Um dem Kult um diese Spukgeschichten ein Ende zu machen, schloss die Stadtverwaltung den alten Teil des Friedhofs. Heute sind kontrollierte Besuche wieder erlaubt. Und eine nächtliche Tour über den romantisch-unheimlichen Friedhof soll ein einmaliges Erlebnis sein.
Quiz
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Stockschwumm says
Aus Diamanterz geschmolzen?