Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper, wusste bereits der römische Dichter Juvenal vor knapp zweitausend Jahren zu berichten. An der Erkenntnis hat sich bis heute nicht viel geändert, an dem Weg dahin allerdings schon. Vor allem die Frage der richtigen Ernährung sorgt immer wieder für einige Missverständnisse und Irritationen. Makrobiotisch, vegan, Rohkost oder die „Five-A-Day“-Regel – unzählige Ernährungsratgeber verbuchen den richtigen Weg zum gesunden Körper für sich. Doch was ist wirklich dran an den Experten-Tipps zur richtigen Ernährung? Dieses Quiz verrät es Ihnen…
Schön war die Zeit, als man noch essen konnte, was man wollte ohne kurz darauf in Reue versinken zu müssen. Dem Schweinsbraten folgte ungezwungen ein Schokoladenkuchen. Der Salat und die Obstschale wurden ohne schlechtes Gewissen beflissentlich ignoriert. Und wenn es mal wieder eine Tasse Kaffe – oder auch ein Bier – zuviel geworden ist, ließ man sich deshalb auch keine grauen Haare wachsen. Vorbei die schöne Zeit der hemmungslosen Schlemmerei. Und das liegt nicht nur am zunehmenden Alter. Beinahe täglich sind Horrormeldungen über falsche Essgewohnheiten der Bundesbürger und deren weitreichenden gesundheitlichen Konsequenzen in den Medien zu lesen, beinahe täglich kommen Experten zu neuen Erkenntnissen, was unser täglich Brot für Auswirkungen auf unseren Körper hat. Und nicht selten erobern die sensationellsten Ernährungstipps das Internet – nur um wenige Monate später als völlig falsch geoutet zu werden. Was letztendlich bleibt, sind ein paar Grundregeln, die, einigermaßen konsequent verfolgt, ganz leicht zu einem gesunden Wohlbefinden führen.
Zum Beispiel die von vielen Menschen so gefürchteten Kohlenhydrate. Im Vorreiterland Amerika gibt es kaum noch Produkte, die nicht „Low Carb“, also wenig kohlenhydratreich sind. Trotzdem nimmt die Anzahl der Menschen dort, die unter extremen Übergewicht leiden ständig zu. Neueste Studien zeigen, dass über 40 Prozent der US-Bürger fettleibig sind. In Deutschland sind es „nur“ 20 Prozent – bis jetzt. Trotzdem sind die gefürchteten Kohlehydrate eigentlich gut für unseren Organismus. Es handelt sich dabei um nichts anderes als Kohlenstoffatome, Saccharide, oder anders ausgedrückt: um Zucker. Und den braucht der menschliche Körper zur Energiegewinnung. Kohlenhydrate einfach weglassen, bedeutet also nur, dem menschlichen Motor den Sprit abzudrehen. Viel wichtiger ist es, welche Kohlenhydrate man zu sich nimmt. In Vollkornbrot, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse finden sich hauptsächlich langsam aufzuspaltende Kohlehydrate. In Weißmehl, Süßigkeiten oder Cola herrschen die leicht verfügbaren Kohlehydrate vor. Die werden im Darm wesentlich leichter aufgenommen. Außerdem signalisiert der Körper bereits nach kurzer Zeit erneut ein Hungergefühl. Klar, denn sämtliche Stoffe wurden in Blitzgeschwindigkeit verarbeitet. Der Griff zur nächsten Leckerei ist vorprogrammiert. Und in kürzester Zeit vermehren sich so die Pfunde, egal ob „Low Carb“ oder nicht. „Gute“ Kohlenhydrate halten unseren Organismus auf Trab, den Körper schlank und fit. Deshalb: Statt ein Weißmehlbrötchen lieber ein Vollkornbrot zum Frühstück servieren, statt der Schlachtplatte einen frischen Salat oder Gemüseauflauf bestellen. Und wer bei abendlichen Fernsehen etwas zu knabbern braucht, sollte statt in die Chips-Tüte besser zu Karottenstücken greifen.
Ebenfalls in Verruch gekommen ist der zweite Grundnährstoff, das Fett. Gleich im Voraus gesagt: ohne Fett geht es nicht. 60 Gramm davon sollte ein Mensch täglich zu sich nehmen. In der Realität sieht das leider anders aus. Durchschnittlich 130 Gramm Fett isst ein Deutscher täglich. Kein Wunder also, dass unliebsame Speckröllchen keine Seltenheit sind. Fett ist nicht nur ein Energielieferant, sondern transportiert fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K. Von den gesättigten Fettsäuren, die sind vor allem in Butter, Fleisch, Margarine etc. enthalten sollte man möglichst die Finger lassen. Bei ungesättigten Fettsäuren – zum Beispiel Olivenöl, Nüsse, Avocado, Fisch – darf es ruhig ein wenig mehr sein. Das Beste dabei: ungesättigte Fettsäuren, auch Linolensäure genannt, machen schlank, weil sie die Bildung neuer Fettzellen verhindert. Eine Faustregel besagt übrigens, dass zweimal wöchentlich Seefisch auf den Teller sollte.
60 Gramm Fett täglich klingt zwar nach viel. Doch wenn man sich verdeutlicht, dass bereits eine Handvoll Erdnüsse, ein Hamburger oder ein paniertes Schnitzel beinahe die komplette Tagesration Fett beinhaltet, sieht das gleich ganz anders aus. Mit Fett sollte man also sparen, wo man kann. Weniger Öl für die Salatsoße, statt Butter Frischquark aufs Brot und lieber an der Kühltheke zum Fisch statt zum Schweinsbraten greifen.
Der menschliche Körper besteht aus Proteinen, auch Eiweiß oder Aminosäuren genannt. Kein Wunder also, dass genau dies der dritte lebensnotwenige Nährstoff ist, den der Organismus braucht. Zu finden ist Eiweiß in Fleisch, Hülsenfrüchte und natürlich in Milchprodukten. Eine Faustregel besagt, dass ein erwachsener Mensch 1 Gramm Eiweiß pro Kilo Lebengewicht täglich zu sich nehmen soll. Bei einem 80 Kilo-Mann wären dass also 80 Gramm. Weit höher liegt der Bedarf bei Schwangeren oder Leistungssportlern. Da dürfen es ruhig 2 Gramm pro Kilo Körpergewicht sein. Vegetarier, also Menschen, die kein Fleisch essen, müssen bei ihrer Nahrungsmittelauswahl genau aufpassen um keine Mangelerscheinung zu bekommen. Die meisten Aminosäuren befinden sich in tierischem Eiweiß wie Fleisch, Fisch, Milch und Eiern. Hülsenfrüchte und Getreide enthalten zwar auch Aminosäuren, müssen jedoch richtig kombiniert werden damit der Organismus ausreichend versorgt wird.
Die DGE, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, fordert übrigens 400 bis 700 Gramm Obst und Gemüse am Tag zu essen. Am besten auf fünf Mahlzeiten am Tag verteilt – die „Five-A-Day“-Regel. Einige Experten raten sogar dazu, das gesunde Grünzeug als Rohkost zu verspeisen. Rohkost ist vitamin- und ballaststoffreich. Allerdings auch schwer verdaulich und belastet den Organismus sehr.
Wie gesund die Ernährung ausfällt, ist also jedem selbst überlassen. Sich gesund zu ernähren, ist eigentlich gar nicht schwer. Doch eins sollte dabei nie vergessen werden: Wenn der Genuss zu kurz kommt, schmeckt das gesündeste Essen nicht! Guten Appetit!
Bild: pixabay.de
Quiz
Haben Sie gut aufgepasst? Und nun zum Quiz! Hier können Sie Ihr Wissen zum Thema „Ernährung“ testen. Viel Spaß dabei!
[WpProQuiz 10]
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