Die meisten verbinden Mitesser und Pickel automatisch mit fettiger, glänzender Haut. Was viele nicht wissen: Auch trockene Haut neigt zu Hautunreinheiten. Besonders häufig tritt das Phänomen bei der sogenannten Spätakne auf, von der Frauen in den Wechseljahren betroffen sein können. Doch auch andere Faktoren können für Pickel und trockene Haut sorgen. Wir klären in diesem Artikel, welche Ursachen dafür verantwortlich sein können und verraten 3 nützliche Tipps!
Warum ist die Haut trocken?
Die Haut produziert Fett als Schutzfilm, der über die Poren an die Hautoberfläche gelangt. Die Schicht aus Sebum schützt vor dem Feuchtigkeitsverlust und sorgt dafür, dass keine schädigenden Einflüsse wie z.B. Bakterien oder Staub in die Haut gelangen können. Normale Haut ist im Gleichgewicht, die Hautoberfläche ist weder zu trocken, noch zu fettig. Auch schuppige oder trockene Stellen treten hier nicht auf.
Produziert die Haut aber zu wenig Talg, ist der natürliche Schutz gestört. Die Feuchtigkeit aus dem Hautinneren kann schneller entweichen. Die Haut wird trocken und zeigt oft Symptome wie Spannungsgefühle, Juckreiz und Rötungen.
Die Ursachen für die verringerte Talgproduktion sind sehr vielfältig. Einerseits sind äußere Faktoren verantwortlich, doch auch innere Einflüsse oder Erkrankungen können trockene Haut begünstigen. Zu den häufigsten Ursachen für trockene Haut zählen:
- Genetische Veranlagung und das Alter
- Schwankungen im Hormonhaushalt
- Klima (z.B. Hitze, Kälte, Sonne)
- falsche Hautpflege
- Nikotin- und Alkoholkonsum
- Mangelernährung, Flüssigkeitsmangel
- Psychische Belastung
- Medikamente
- Krankheiten (z.B. Neurodermitis, Diabetes, Allergien, Schilddrüsenunterfunktion)
Wie entstehen Pickel?
Hautunreinheiten entstehen, wenn die Poren verstopfen.
Vor allem, wenn die Haut zu viel Talg produziert kann es schnell passieren, dass dieser sich in den Poren staut und nicht nach außen gelangen kann. Verstärkt wird das Problem, wenn abgestorbene Hautzellen, Make-Up Reste oder Schweiß die Poren zusätzlich von außen blockieren. Auf der Hautoberfläche wird das als schwarzer oder weißer Mitesser sichtbar.
Gelangen nun Bakterien in den Mitesser, entzündet er sich und es bildet sich ein Pickel.
Warum kommt es auch bei trockener Haut oft zu Pickeln?
Mitesser und Pickel entstehen hauptsächlich, wenn die Haut zu viel Talg produziert. Doch wie eingangs erwähnt ist ein Problem der trockenen Haut, dass sie zu wenig Hautfett bildet. Warum kommt es dann auch bei trockener Haut zu Pickeln?
Der Schutzfilm aus Talg ist bei trockener Haut gestört. Das macht die Haut besonders anfällig für Bakterien und andere äußere Einflüsse wie Schmutz. Sie gelangen leicht ins Innere und ernähren sich dort vom Talg, wodurch die Hautschutzbarriere sich auch nicht mehr regenerieren kann. Das macht die Haut noch empfindlicher und die Bakterien können sich frei vermehren.
Gleichzeitig neigt trockene Haut auch zu Verhornungen. Dadurch verstopfen die Poren leichter, was Pickel und Akne begünstigt.
Pickel und trockene Haut: Spätakne
Die Spätakne (Akne tarda) bezeichnet das Auftreten von Akne im Erwachsenenalter, genauer ab dem 25. Lebensjahr. Wie bei herkömmlicher Akne ist auch bei der Erwachsenenakne die verstopften Talgdrüsen Auslöser für entzündete Pickel.
Spätakne zeigt sich vermehrt im Wangen-, Kinn- und Halsbereich. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Feuchtigkeit, weshalb die Pickel oft mit trockener Haut einhergehen, anders als es bei Akne während der Pubertät der Fall ist. Das macht den Umgang mit der Akne noch schwerer – Produkte für herkömmliche Akne sind bei reifer Haut meist nicht geeignet, da sie die Haut zusätzlich austrocknen und Alterserscheinungen begünstigen.
Ursache für die Spätakne sind für gewöhnlich Hormonumstellungen, aber auch die Ernährung, Stress sowie die falsche Pflege kann Spätakne auslösen. Häufig sind Personen, die schon während der Pubertät von Hautunreinheiten betroffen waren, auch von Erwachsenenakne betroffen. Doch auch Personen, die in jungen Jahren keine Hautprobleme hatten, können Spätakne entwickeln.
Pickel und trockene Haut: Reibeisenhaut
Wer rote, verhornte Pickelchen auf seiner trockenen Haut entdeckt, ist womöglich von Reibeisenhaut betroffen (Keratosis Pilaris).
Hierbei handelt es sich um eine Verhornungsstörung der Haut, bei der zu viel Keratin gebildet wird. Die verstärkte Keratinproduktion verstopft die Haarfollikel und die obere Hautschicht verdickt sich. Das viele Keratin wird als Hornpfropf in die Haut eingeschlossen, wodurch sie verhornt. Sichtbar wird das an den kleinen weißen oder roten, harten Pickeln an der Hautoberfläche.
Die Reibeisenhaut geht häufig mit trockener Haut einher und braucht daher grundsätzlich eine abgestimmte Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen.
Was tun bei Pickeln und trockener Haut? 3 nützliche Tipps
Trockene Haut mit Unreinheiten ist besonders anspruchsvoll. Einerseits braucht es eine Reinigungs- und Pflegeroutine, die die Pickel und Mitesser beseitigt. Gleichzeitig sind Produkte gegen Akne häufig zu aggressiv und trocknen die Haut zu stark aus, wodurch die Problematik oft verstärkt wird. Mit diesen 3 Tipps bekommt man die Haut in den Griff!
1. Feuchtigkeitsspendende Reinigungs- und Pflegeprodukte nutzen
Trockene Haut braucht vor allem eins: Feuchtigkeit. Durch die fehlende Schutzbarriere geht viel Feuchtigkeit verloren, weshalb die Haut auf keinen Fall mit falschen Produkten zusätzlich entfettet werden sollte. Wichtig ist es daher auch, die Haut nur mit lauwarmem Wasser zu waschen. Wer zu heiß wäscht, trocknet die Haut nur noch mehr aus. Auch mechanische Peelings (z.B. Salz, Kaffee) und schäumende Waschgels entziehen der Haut zu viel Feuchtigkeit.
Stattdessen sind vor allem leichte Produkte geeignet, die die Poren nicht zusätzlich verstopfen. Hilfreich ist hier die Bezeichnung “nicht komedogen”. Cremegels, Seren und leichte Formulierung (Im technischen Sinn ist eine Formulierung ein Gemisch, das aus einer Wirksubstanz sowie Hilfsstoffen besteht, die nach einer Rezeptur (durch Zusammenmischen in definierten Mengen) hergestellt wird. Quelle: Wikipedia) spenden der Haut Feuchtigkeit, ohne sie zu beschweren.
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