Herr Günther M. aus Kempten stellt folgende Frage:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe seit Jahren Hautprobleme (ähnlich wie Akne), hauptsächlich im Gesicht und verstärkt am Rücken. Ich habe das Gefühl, wenn ich Milchprodukte zu mir nehme, dass sich dann die Beschwerden verschlimmern. Kann das eine Milchallergie sein, bzw. kann mir die Naturheilmedizin helfen? Kann man das ausleiten? Ich war schon bei mehreren Hautärzten. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Günther M.
Frau Dr. Annette Pitzer, Heilpraktikerin antwortet:
Sehr geehrter Herr M.,
Ihre Beobachtung, dass der Verzehr von Milchprodukten Ihr Hautproblem verschlimmert, könnte zugleich den für Sie kostengünstigen und einfachsten Lösungsansatz beinhalten. Verzichten Sie einfach auf alle Milchprodukte (mindestens für ein viertel Jahr). Verbessert sich in dieser Zeit Ihre Haut, haben Sie die Lösung für Ihr Problem gefunden. Allerdings ist bei vielen Hautproblematiken (Neurodermitis, Akne, Urticaria u.a.) der Darm mit beteiligt. Über den Darm und die Haut werden Stoffwechselprodukte ausgeschieden. Erkrankt der Darm, verschlechtert sich oft das Hautbild. Im Darm helfen uns Bakterien, die Nahrung zu verdauen. Dabei gehören bestimmte Bakterien in unseren Darm und andere nicht. Ist der mikrobielle Besatz im Darm gesund, unterstützen die Darmbakterien das Immunsystem des Darms und gewährleisten einen Schutz für die Darmschleimhaut. Man spricht von der natürlichen Darmflora. Ist diese Darmflora aufgrund von Fehlernährung, Medikamenteneinnahme etc. gestört, spricht man von einer veränderten Darmflora (Dysbiose). Oft findet sich dann eine sogenannte Fäulnisflora. Es kommt vermehrt zu Gär- und Fäulnisprodukten im Darm. Es werden toxische Stoffwechselprodukte durch die nicht mehr gut geschützte Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen. Nun versucht der Körper diese über Leber, Niere und Haut loszuwerden. In der Haut können sich so vermehrt reizende Stoffe konzentrieren und eine Hautstörung auslösen. Auch Nahrungsmittel-Allergien bzw. Nahrungsmittel-Intoleranzen können eine Ursache für darmbedingte Hauterkrankungen sein. Ist der Barriereschutz der Darmschleimhaut wegen einer Dysbiose nicht mehr intakt, kann es zum sog. leaky gut syndrom (leckender Darm) kommen. Beim Leaky gut syndrom ist die Schleimhaut so gestört, dass auch nur teilverdaute Eiweiße aus unserer Nahrung die Schleimhaut durchdringen und in den Körper gelangen. Die Folge ist, dass das Immunsystem diese Eiweiße im Blut als fremd einstuft und angreift, um sie zu vernichten. Das kann zu Entzündungen führen, die eventuell mit heftigem Juckreiz oder Hauterscheinungen einhergehen können. Ob Sie an einer Dysbiose des Darms leiden, können Sie mit Hilfe einer Stuhldiagnostik feststellen lassen. Wichtig ist, dass auch die sekretorische IgA als Nachweis einer gestörten immunologischen Barriere an der Darmschleimhaut mit beurteilt wird. Wird bei diesem Test eine Barrierestörung festgestellt, kann im Anschluss ein Nahrungsmitteltest (Nahrungsmittelallergien vom Typ III) durchgeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Annette Pitzer
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