Frau Claudia Sch. stellt folgende Frage:
Guten Tag,
ich bin 53 Jahre und seit 1 Jahr in der Menopause. Hatte von Anfang an sehr massive Probleme
in den Wechseljahren. Am Anfang nächtliche Hitzewallungen bis zu 8 mal nachts schweißgebadet, Schlafstörungen. Und die anderen üblichen Beschwerden. Synthetische Hormone vertrage ich nicht.
Seit ich in der Menopause bin habe keine nächtlichen Hitzewallungen mehr. Aber ein ständiges Hitzegefühl mit gleichzeitigen Von innen heraus Frösteln, Frieren. Mal überwiegt das eine, mal das andere. Schlafstörungen kann überhaupt nichts mehr schlafen. Habe müde und erschöpfte Augen und fühle mich total kaputt und erschöpft. War schon bei sehr vielen Frauenärzten keiner kann helfen. Was ich auch habe seit der Menopause einen sehr hohen Blutdruck-170/90. Und es wurde letztes Jahr im Dezember eine latente Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. So jetzt war ich auf der Seite von der Hormonhilfe. Mir hat man geraten, eine Heilpraktikerin aufzusuchen. Aber wie soll die einem helfen? Mein Mann hält davon gar nichts, er sagt, dass Heilpraktiker den Menschen nur Geld aus der Tasche ziehen. Warum sollte eine Heilpraktikerin mir im Wechsel helfen können? Was würde denn eine Heilpraktikerin machen und behandeln?
Herzlichste Grüße
Claudia Sch.
Frau Anke Neumann-Roß, Heilpraktikerin, antwortet:
Liebe Claudia Sch.,
gleich zu Ihrer letzten Frage: Heilpraktiker schauen in der Regel hinter die Symptome mit der Frage: welche körpereigenen Mechanismen sind aus dem Gleichgewicht geraten, dass sich diese Beschwerden zeigen? Das Ziel einer Behandlung besteht darin, eben diese entgleisten Systeme mit natürlichen Mitteln wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Zu Ihrem Hauptanliegen: Beschwerden wie Hitzegefühl, Schlafstörungen, Blutdruckschwankungen gehören bei den meisten Frauen zum Erscheinungsbild der Wechseljahre. Das liegt natürlich zum einen am sich verändernden Hormonhaushalt, aber auch an vielen anderen Einflüssen. Mit in eine Behandlung einzubeziehen wäre z.B. die latente Schilddrüsenunterfunktion. Die Schilddrüse hat viel Einfluss auf andere hormonelle Drüsen. Ihr Zustand ist daher wichtig für Ihr gesamtes Wohlbefinden. Außerdem reagiert der Körper unter dem sich verändernden Hormonhaushalt auch anders auf die alltäglichen Einflüsse wie beruflicher oder privater Stress, verschiedene Nahrungsmittel, bestehende Erkrankungen oder Beschwerden und der Zustand des Säure-Basen-Haushalts. Was vorher problemlos toleriert wurde, kann plötzlich als Belastung erscheinen und die Symptome verstärken. Denn jede Frau empfindet die Symptome des Wechsels unterschiedlich stark. Hier lässt sich mit einer Anpassung des eigenen Lebenswandels oft viel verändern, denn Wechsel heißt auch umdenken und loslassen. Womit möchte ich mich nicht mehr belasten? Was macht mir Freude? Eine gesunde, basische, vitalstoffreiche Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung, mehr Ruhephasen, wenn der Körper danach verlangt sind wichtige Bausteine, die jeder selbst in der Hand hat. Darüber hinaus stehen in der Naturheilkunde verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die heftigen Hormonschwankungen etwas auszugleichen. Eine Möglichkeit ist der Einsatz von bioidentischen Hormonen in leichter homöopathischer Potenz. Diese sind gegenüber den synthetischen sehr gut verträglich, weil sie mit den körpereigenen strukturell fast identisch sind. Ein sehr wichtiges Hormon, das hier in Frage käme, wäre z.B. Progesteron. Des Weiteren kann mit pflanzlichen oder homöopathischen Mitteln über die Hypophyse als „Steuermann“ der Hormone sanft Einfluss genommen werden auf die hormonellen Regelkreise und Drüsen, so dass das Hormonsystem als Ganzes ausbalanciert wird. Auskunft zu Ihrem aktuellen Hormonstatus kann z.B. ein Speicheltest geben. Aus diesem ließe sich ein Ungleichgewicht bzw. die absoluten Werte einzelner Hormone ablesen, so dass hier entsprechend gegengesteuert werden kann. Es gibt zahlreiche Präparate und Homöopathika mit Wirkstoffen aus Mönchspfeffer, Rhabarberwurzel, Yams, Cimicifuga, Sepia, Thuja uvm., die sehr positiv auf Wechseljahresbeschwerden einwirken können, indem sie die betroffenen Drüsen und Systeme ansprechen. Auch Schüsslersalze oder Bachblüten leisten hier gute Dienste. Welche Mittel jeweils zum Einsatz kommen, hängt vom individuellen Beschwerdebild jeder Frau ab. Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und wünsche Ihnen alles Gute.
Es grüßt Sie herzlich
Anke Neumann-Roß
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