Frau Johanna B. stellt folgende Frage:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich interessiere mich für eine Magnetfeldtherapie zur Osteoporosebehandlung.
Ich bin jetzt 67 Jahre alt, normalgewichtig, war zeitlebens gesund, schlank und beweglich und begeisterte Outdoorsportlerin. 2013 brach bei mir nach einem Zeckenstich plötzlich eine Rheumatoide Arthritis aus mit Befall aller großen Gelenke. Ich wurde mit einem Cortisonstoß behandelt, seit Anfang 2015 auch mit MTX. Anfang 2015 wurde mir zur beidseitigen Hüft-TEP geraten. Nach einer Ellenbogenfraktur im Sommer 2015 wurde eine erhebliche Osteoporose festgestellt (-3,5 im LWS-Bereich) Meine erste Knochendichtemessung lag etwa 10 Jahre zurück, da war ich noch“ im grünen Bereich“. Inzwischen hab ich zwei Hüft-TEPs, die Ellenbogenfraktur und infolge der 9 Monate an Gehhilfen hat sich in beiden Schultern eine schwere Arthrose gebildet. Rechts wurde schon arthroskopiert, aber die Schmerzen sind geblieben. Zwei Jahre lang hab ich Tevabone (Kombination aus Alendronat und Vit D) genommen. Dann wurde eine medikamenteninduzierte chronische Gastritis festgestellt. Deshalb habe ich die Alendronateinnahme beendet. Daraufhin hat sich die Osteoporose noch etwas verschlechtert. Der Rheumatologe hat mir jetzt zu Prolia geraten. Ich suche aber nach einer Alternative, da ich von den möglichen Nebenwirkungen gelesen habe. Leider habe ich erst jetzt festgestellt, dass ich seit Ausbruch der Krankheit zuwenig Kalzium aufgenommen habe (die allgemeine Empfehlung, Milchprodukte zu essen war zu ungenau). Auch der Vit-D-Spiegel lag bisher eher im insuffizienten Bereich. Erst seit Sommer 2017 ist er durch den Einsatz von Dekristol 20 000 i.E. wöchentlich angestiegen, aber i mit 27 ng/ml immer noch im Bereich der ungenügenden Reserve. Ist es realistisch, in meinem Fall mittels MFT, Kalziumtabletten und Vit D sowie Krafttraining eine deutliche Verbesserung der Knochendichte zu erwarten? Kann ich mit den Hüftprothesen überhaupt die MFT vertragen? Mir ist gesagt worden, dass z.B. eine MRT-Untersuchung der Hüften nicht mehr möglich sei (aber vielleicht habe ich da etwas falsch verstanden). Und zuletzt: gibt es eine Möglichkeit der finanziellen Unterstützung durch die Krankenkasse?
Danke für Ihr Bemühen!
Johanna B.
Herr PD Dr. med. Erich Ebner antwortet:
Sehr geehrte Frau Johanna B.,
Ihre Krankengeschichte ist dramatisch nochzumal Ihr Gesundheitszustand in Anbetracht früherer Verhaltensweisen eine solche Entwicklung nicht erwarten lies. Zur Ursache des plötzlichn Umschwungs kann man anhand Ihrer ausführlichen aber dennoch allgemeinen Angaben nur spekulieren. Daher konzentriere ich meine Erläuterungen auf die Möglichkeiten des Einflusses einer pulsierenden Magnetfeld-Resonanztherapie (MRT) zur Osteoporose. Grundsätzlich. die MRT hat einen positiven Effekt auf die Knochenbildung. Das Magnetfeld regt die Knochenbildung an. Dazu gibt es Studien, die an der Universität in Jena durchgeführt wurden und nachwiesen, dass die knochenbildenden Zellen angeregt werden. Eine zusätzliche körperliche Aktivität begünstigt das Ganze. Darüber hinaus mindert das Magnetfeld die Schmerzauslösung. Das klingt zunächst gut, aber man muss in der Erwartungshaltung den momentanen Zustand bedenken. Es ist nicht zu erwarten, dass mit ein paarmal Magnetfeldapplikation, ein völliger Umschwung zu erreichen ist. Die Therapie erfordert Konsequenz und Regelmäßigkeit. Es ist, bei dem Willen eine solche Therapie unterstützend einzusetzen, ratenswert nach einer niedrig dosierten Eingewöhnungsphase (etwa 25 Mikrotesla, 2 bis 3 mal täglich) erst nach 1 – 2 Wochen eine Steigerung anzustreben (etwa 3 – 4 mal täglich über eine Zeitraum von 24 Minuten bei höherer Intensität und unter Beachtung der Symptomentwicklung). Die grundlegende pharmakologische Therapie bleibt davon unberührt. Die Magnetfeldtherapie ist eine anregende und unterstützende Maßnahme. Die Hüftprothesen spielen keine Rolle, die Feldstärke ist bei einer MRT ohne Bedeutung. Die Frage nach Unterstützung durch die Krankenkassen ist Verhandlungssache. Feststehende Regelungen gibt es derzeit nicht.
Ich hoffe, Ihnen ausreichende Erläuterungen gegeben zu haben und verbleibe mit freundlichen Gruß PD Dr. med. habil. E. Ebner
Weitere interessante Infos finden Sie hier:
Positive Ergebnisse bei Arthrose und Arthritis mit der Magnetfeldtherapie
Schreibe einen Kommentar