Lymphödeme lindern mit pulsierenden Magnetfeldern
Nach einer Brustkrebsoperation besteht oft eine Neigung zur Entwicklung eines Armlymphödems. Bei einer Patientin trat ein solches Lymphödem in Kombination mit einer schweren Hautinfektion, einer Wundrose (Erysipel), auf. Regelmäßige Anwendungen mit der Magnetfeldtherapie konnten helfen, die Schwellungen zu lindern und wieder eine bessere Gewebequalität zu erreichen.
Zum Fall :
Zehn Jahre ist es her, dass die Betroffene an Brustkrebs erkrankte. Es folgte die übliche Therapie, die sich auf eine brusterhaltende Entfernung des Tumors und der Lymphknoten im Achselhöhlenbereich sowie auf eine Chemotherapie und Bestrahlung stützte.
Die Patientin war von Beginn an bei mir in Behandlung. Im Dezember 1997 verbrannte sie sich dann am Arm, was eine Wundrose mit einem ausgeprägten Lymphödem zur Folge hatte.
Innerhalb kurzer Zeit entwickelten sich noch zwei weitere Erysipele. Ein Erysipel entsteht häufig bei Lymphpatienten, da die Immunabwehr der betroffenen Extremität deutlich herabgesetzt ist. Hierdurch können auch leichteste Verletzungen der Haut zur Entstehung einer großflächigen, schweren bakteriellen Infektion führen. Durch den Entzündungsvorgang mit entsprechendem Austritt von Blut in das Gewebe wird vermehrt Eiweiß eingelagert.
Dieses Eiweiß kann durch die verminderte Transportkapazität der Lymphgefäße kaum abtransportiert werden und bildet mit der Zeit fibrotische Einlagerungen. Bei mehrmaligem Auftreten einer solchen Wundrose, wie es hier leider der Fall war, ist ambulant kaum noch eine Besserung der Symptome möglich.
Das Armlymphödem war trotz mehrerer Lymphdrainagen und einer Kompressionsbandagierung nicht mehr beherrschbar: Die Patientin befand sich auf der Schwelle von Stadium II zu Stadium III – es drohte ihr also eine extreme Zunahme der Schwellung sowie eine massive Verhärtung der Haut. Diese Entwicklung machte einen stationären Aufenthalt in einer Klinik für Lymphologie notwendig.
Doch auch nach ihrer Entlassung war die Gefahr nicht gebannt, im Gegenteil: Nun veränderte sich der gesamte Unterarm sowie teilweise auch der Oberarm fibrotisch und wurde erneut sehr hart. Auch die kontinuierliche Behandlung in meiner Praxis in all diesen Jahren brachte keine Besserung: Ihr Zustand konnte zwar stabilisiert, nicht aber nachhaltig gelindert werden.
Vor ca. drei Jahren lernte die Patientin in meiner Praxis dann die pulsierende Magnetfeldtherapie kennen. Nach etwa 30 Anwendungen, die jeweils nach der Lymphdrainage erfolgten, besserte sich die Situation zusehends. Der Arm wurde dünner und weicher. Auch der Zustand der Haut profitierte von der Magnetfeldtherapie, wobei sich auch die leichte Schuppenflechte, die die Patientin zwischenzeitlich zusätzlich entwickelt hatte, deutlich verbesserte. Ebenso wurden begleitende Gelenkschmerzen in Schulter und Knie gemildert. Seit Dezember 2006 wendet die Patientin die Magnetfeldtherapie regelmäßig zu Hause an.
Reduzierung der Schwellung
Die von einem Orthopädietechniker abgenommenen Maße zeigen eine deutliche Besserung von ca. 49 Zentimeter Oberarmumfang im Jahre 2004 zu jetzt 42 Zentimeter. Ebenso reduzierte sich der Unterarmumfang von über 42 auf 38 Zentimeter. Viel eindrucksvoller als die Abnahme der Schwellung ist jedoch die Änderung der Gewebequalität. Der Arm ist weich und die fibrotischen Einlagerungen sind praktisch verschwunden; ebenso sind kaum noch Einschnürungen an den Gelenken zu erkennen. Die Belastungen im Alltag sind jetzt für die Patientin deutlich entspannter zu bewältigen. Der Arm ist wesentlich leichter, was auch die Wirbelsäule sowie das Schulter- und Schultereckgelenk entlastet. Der Befund ist jetzt so stabil, dass sich die Patientin erstmalig seit zehn Jahren fast drei Wochen Therapiepause über Weihnachten leisten konnte.
Vita: Frank Rupprecht ist staatlich geprüfter Masseur und medizinischer Bademeister sowie Sportphysiotherapeut und Manualtherapeut.
Seit 1992 ist er in Garching in eigener Praxis für physikalische Therapie tätig.
Diesen Text finden Sie in der Ausgabe 20 vom Informationsdienst Magnetfeldtherapie aktuell
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