Frau Erika P. aus Meckenheim stellt folgende Frage:
Hallo,
ich habe eine Schokoladenzyste an der Schilddrüse die schon zweimal punktiert werden musste. Nun wurde mir eine OP angeraten da ich Beschwerden beim Sprechen habe und immer wieder heiser werde, wenn ich viel (geschäftlich unumgänglich) rede. Wie der Arzt mir sagte wäre es möglich mit der Zyste zu leben wenn sie nicht ständig neu einblutet und mich nicht weiter stört. Kann ich mit dem Magnetfeldkissen behandeln und so eventuell eine OP umgehen und neue Einblutungen verhindern? Kann ich überhaupt mit dem Magnetfeld (Matte) arbeiten da ja das Blut dadurch verdünnt wird? Fördert es die schnellere/erneute Einblutung? Ich habe auch einen Magnetpulser kann ich und wenn ja auch diesen verwenden?
Vielen Dank für Ihre Mühe im voraus.
Erika P.
Herr Dr. Michaelis antwortet:
Sehr geehrte Frau Erika P.,
Unter dem Begriff Zyste versteht man allgemein einen ein- oder mehrkammrigen Gewebehohlraum mit flüssigem Inhalt. Als Schokoladenzyste oder auch Teerzyste bezeichnet man mit der Umgebung verwachsene, teerartig eingedickte, Blutabbauprodukte enthaltende Endometriosezysten. Hierbei handelt es sich um Zellen der Gebärmutterschleimhaut, die sich ausserhalb der Gebärmutterhöhle, teilweise an entfernt liegenden Organen angesiedelt haben (Endometriose). In Ihrem konkreten Fall haben sich diese Zellen offensichtlich an der Schilddrüse angelagert. Die Therapie erfolgt allgemein durch Punktion oder durch operative Entfernung der Zyste. Eine Punktion kann nicht verhindern, dass die Zyste erneut einblutet, wie in Ihrem Fall bereits zweimal geschehen. Aber eine Operation ist ebenso wenig eine Garantie dafür, dass sich keine eine neue Zyste bildet. Die Magnetfeldtherapie ist zumindest, wie zahlreiche Anwendungsbeispiele zeigen, eine Erfolg versprechende Behandlungsoption. Obwohl auch die Magnetfeldanwendung keinen Erfolg garantieren kann, empfehlen wir sie als sinnvollen Behandlungsschritt vor der Operation, da ein geeignetes Magnetfeld wissenschaftlich nachgewiesen die Mikrozirkulation (Kapillardurchblutung und initialen Lymphstrom) verbessert. Damit unterstützen wir die Empfehlung Ihres behandelnden Arztes. Nun zu Ihren Bedenken bzw. konkreten Fragen. Das Blut wird durch ein Magnetfeld nicht eigentlich verdünnt. So genannte „Geldrollenbildungen“ roter Blutzellen lösen sich unter dem Einfluss eines Magnetfeldes auf, wodurch sich auch die Fliesseigenschaften des Blutes verbessern. Aber dieser Prozess stellt eine Anpassung an die Norm dar. Die Gerinnungseigenschaften des Blutes, die durch Medikamente (Blutverdünner wie Makumar oder Heparin) herabgesetzt werden, bleiben von der Magnetfeldtherapie unbeeinflusst. Eine Magnetfeldtherapie fördert in keiner Weise die Zystenbildung, aber sie unterstützt den Abtransport in die Zyste eingetretener Flüssigkeit oder Blutbestandteile, und deshalb empfehlen wir die Magnetfeldanwendung zur Behandlung von Zysten. Ob Sie Ihren „Magnetpulser“ verwenden können, kann ich nicht beurteilen, da ich dieses Gerät nicht kenne. Auf jeden Fall sollten Sie nur ein als Medizinprodukt geprüftes und zertifiziertes Magnetfeldgerät (CE und eine vierstellige Nummer) verwenden. Hierbei sollten Sie den Rat Ihres Arztes einholen und berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Horst Michaelis
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