Langeweile? Ein Problem könnte Abhilfe schaffen … Leben Sie ein ausgefülltes, sorgenfreies Leben? Wie langweilig! Sie brauchen dringend Probleme zum Lösen.
„Sie werden sehen – es wirkt!“
Wer wünscht sich nicht ein sorgenfreies, glückliches Leben? Anscheinend nicht alle, denn obwohl die Medien täglich neue Schreckensnachrichten vermelden, scheint es tatsächlich immer noch Leute zu geben, die ihr Leben zu langweilig und monoton empfinden.
Inhalt
- Ab 1 EURO geht´s los
- Das Konzept kommt an
- Schenken Sie doch einfach ein paar Probleme!
Für diese Kategorie Mensch bieten Hansmartin Amrein, Martin Koncilja und Björn Hering seit einigen Monaten auf ihrer Webseite www.needaproblem.com die perfekte Lösung: Sie verkaufen Probleme!
Der abenteuerlustige User kann zwischen Problemen von 1, 5, 50, 500 und 5.000 Euro auswählen. Welches Problem ihn dann erwartet, weiß er vorher allerdings nicht.
TV-Moderator Stefan Raab hat die drei ideenreichen Schweizer bereits auf die Probe gestellt. Er bekam für 5 Euro die Aufgabe, drei beliebige, handgroße Gegenstände zu finden, sich auf die Bühne zu stellen, einen Popsong – in seinem Fall „Alice“ von Howard Carpendale – zu singen und dabei mit diesen drei Gegenständen zu jonglieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schaffte es Tausendsassa Stefan Raab sogar und hatte sichtlich Spaß dabei.
Ab 1 EURO geht´s los
Und genau hier liegt ein Grund für den Erfolg für dieses seltsame Web-Angebot. „Wir wollen die Menschen animieren, wieder etwas anderes zu tun, als nur gelangweilt vor dem Fernseher oder dem Computer zu sitzen“, erklären die drei Problem-Finder ihr Konzept. „Die Problem-Käufer bekommen das Gefühl, dass endlich wieder etwas in ihrem Leben passiert!“.
Was und wie viel passiert, entscheidet er selbst. Denn natürlich werden die Probleme – oder Aufgaben – je nach Preis schwieriger, von trivial bis beinahe unlösbar. Für einen Euro gibt es zum Beispiel die Aufgabe, im nächsten Sandkasten einen Turm zu bauen. Für 500 Euro hat ein junger Mann einen Alpenrundflug bekommen.
Während des Fluges ist der Pilot allerdings, zum Schrecken seines Passagiers, in Ohnmacht gefallen, nicht ohne ihn vorher noch über die Grundkenntnisse des Fliegens zu unterrichten und der Fluglaie musste das Flugzeug fünf Minuten alleine steuern. Was er nicht wusste: Die Ohnmacht des Piloten war natürlich nur sehr lebensecht vorgetäuscht.
Natürlich bekommt nicht jeder 500-Euro-Problemsucher solche Aufgaben. „Es ist wichtig, dass wir zuvor über den Kunden ein ausführliches Profil erstellen“, erklärt Martin Koncilja. „Welche gesundheitlichen Risiken gibt es, was hat er noch nie gemacht oder gedacht, welches Abenteuer würde ihn reizen. Erst dann suchen wir ein passendes Problem für ihn aus. Bis jetzt haben wir rund 1.000 Probleme jeder Kategorie auf Lager. Falls kein passendes dabei sein sollte, erfinden wir eines für ihn!“
Das Konzept kommt an
Bereits 12 Wochen nach Eröffnung des neuen Portals konnten die Schweizer bereits auf 750 erfolgreiche Probleme zurückblicken. Seitdem hat sich der Andrang mehr als verdoppelt. Die meisten Kunden stammen übrigens aus Deutschland. Anfangs waren es hauptsächlich Frauen, die auf der „Problem Webseite“ ihren Kick gesucht haben. Langsam holen die männlichen Abenteurer allerdings auf.
Selbst den amerikanischen und japanischen Markt wollen die Erfinder dieser Seite demnächst ausgebaut haben. Dabei verdienen Koncilja, Amrein und Hering an ihrer Erfindung eigentlich nichts. Das meiste Geld, dass der Kunde für sein Problem ausgibt, wird ihn eben dessen Verwirklichung gesteckt. Ein Grund, warum die drei weiterhin ihren herkömmlichen Berufen als Journalist, TV-Produktioner oder dem Marketing-Leiter treu bleiben.
Auf die ebenso grandiose wie einmalige Idee sind sie übrigens bei einem Bier und dem Film „The Game“ mit Michael Douglas gekommen. „Wir haben entdeckt, dass man im Internet wirklich alles kaufen und verkaufen kann – nur nicht Probleme! Diese Tatsache haben wir in guter philosophischer Tradition ad absurdum geführt. Wir sind die Wette eingegangen, dass sogar Probleme verkauft werden können – und siehe da, es hat funktioniert!“
Schenken Sie doch einfach ein paar Probleme!
Wieso nicht mal ein Problem verschenken? Bringen Sie neuen Schwung in den sorgenfreien Alltag Ihrer Freunde. Ob als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk oder einfach so. Eine einzigartige Geschenkidee, mit welcher Sie Ihre Kreativität unter Beweis stellen können.
Dank ihres Portals haben sich schon einige Leben positiv verändert, sind sich die Schweizer sicher. Auch dann, wenn der Käufer sein Problem nicht sofort lösen konnte. 80 Prozent der Herausforderungen werden gelöst. Der Rest bekommt via Mail Tipps und Links, wie er doch noch zum erhofften Erfolg kommt. Und bis dahin bleibt ihm wohl nur eines übrig: weiterhin an der mehr oder weniger kniffligen Aufgabe zu arbeiten.
Denn wie sagte Schoppenhauer schon:
„Der größte Feind des Glücks ist – neben dem Schmerz – die Langeweile!“
Redaktion: Patricia Kurz
Bild: pixabay.de
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