Wie wichtig die Pflegebranche für eine Gesellschaft ist, dürfte spätestens nach der Corona-Pandemie jedem eindrücklich bewusst sein. Es wird insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels stets pflegebedürftige Menschen geben und auch Krankheiten aller Art können jeden treffen. Demnach brauchen wir zweifellos qualifiziertes Personal in den Krankenhäusern, Arztpraxen und Seniorenheimen, um eine stabile Versorgung zu gewährleisten.
Welche Berufe gibt es grundsätzlich in der Pflege? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es außerdem? Dem Thema Karriere in der Pflegebranche widmen wir uns nun genauer.
Einstiegsmöglichkeiten in der Pflege
Wer Menschen helfen möchte, muss wissen, welche Berufe hierzu infrage kommen. Daher haben wir nachfolgend einige Ausbildungsmöglichkeiten zusammengestellt.
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Generalistische Pflegeausbildung
Bis 2019 gab es drei verschiedene Berufsbilder in der Pflege: Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege. Seit 2020 wurden diese nun zur generalistischen Pflegeausbildung vereint und ersetzen die alten Berufe. Bei dieser neuen Ausbildung handelt es sich um eine duale, dreijährige Ausbildung, in dessen Folge die Azubis in allen Bereichen der Pflege eingesetzt werden können. Demnach lernen sie die Betreuung von Menschen aller Altersklassen und mit allen erdenklichen Beschwerden. Mit einem Abschluss als Pflegefachmann oder Pflegefachfrau sollen die späteren Jobaussichten drastisch verbessert werden.
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Ausbildung zum Heilerziehungspfleger
Auch Menschen mit Behinderungen benötigen stets Unterstützung. Diese erhalten sie von den sogenannten Heilerziehungspflegern und Heilerziehungspflegehelfern. In der entsprechenden Ausbildung dazu werden Kenntnisse erworben, wie man mit geistig und körperlich behinderten Menschen umgeht. Heilerziehungspfleger lernen außerdem, wie sie die Behinderten bei der Bewältigung ihres Alltags, also zum Beispiel auch bei der Nahrungsaufnahme oder der Körperhygiene, unterstützen können.
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Fachkraft für Pflegeassistenz
In der Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz wird der Umgang mit und die Versorgung von Pflegebedürftigen gelehrt. Die Aufgaben sind beispielsweise die Grundpflege oder die Be- und Entkleidung. Aber auch hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie das Waschen der Wäsche oder die Erledigung des Einkaufs gehören dazu.
Andere mögliche Ausbildungsberufe sind unter anderem folgende:
- Physiotherapeut
- Hebamme
- Notfallsanitäter
- Pharmazeutisch-technischer Assistent
- Ergotherapeut
- Logopäde
- Podologe
Alternativ zu einer Ausbildung kann auch ein Duales Studium absolviert werden:
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Duales Studium Pflege
Das duale Studium Pflege gleicht von den Inhalten der generalistischen Pflegeausbildung. Zusätzlich wird aber auch Wissen zu wirtschaftlichen Themen und zur Relevanz der Kommunikation vermittelt. Dabei findet der theoretische und praktische Unterricht sowohl in der Hochschule als auch in einer Pflegeeinrichtung statt.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Um mehr Verantwortung in der Pflege übernehmen zu können und letztlich auch mehr zu verdienen, sind Weiterbildungen essenziell wichtig. Diese dienen auch dazu, sich neuen Umständen stellen zu können.
Folgende Weiterbildungen gibt es im Pflegebereich:
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Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen
Diese Weiterbildung findet meist nach einer Ausbildung zum Pflegediensthelfer bzw. zum Schwesterhelfer statt. Dabei werden medizinische und pflegerische Grundkenntnisse vermittelt, zum Beispiel folgende Inhalte:
- Menschen mit Demenz verstehen und begleiten
- Hauswirtschaft
- Ernährung
- Training mit Senioren
- Palliativbegleitung
- Grundlagen in der Betriebswirtschaft
Teilnehmer des Lehrgangs sollen letztlich die Betreuung pflegebedürftiger, älterer Menschen übernehmen können. Die Weiterbildung kann in verschiedenen Einrichtungen und in Teilzeit oder Vollzeit absolviert werden. Danach richtet sich schließlich auch die Dauer des Kurses. Den Abschluss bildet eine Prüfung vor der IHK, für die eine Projektarbeit, ein mündlicher Test und ein Zertifikat über einen Erste-Hilfe-Kurs nötig sind.
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Geprüfter Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen
Ein geprüfter Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen kann in verschiedenen Einrichtungen arbeiten: Krankenhäuser und Kliniken aller Art, Alten- und Pflegeheime oder auch Rettungsdienst. Er übernimmt leitende Positionen und hat unter anderem folgende Aufgaben:
- Leitung von Schulungen
- Qualitätsmanagement
- Koordination und Optimierung von Arbeitsabläufen
- Erstellung von Finanzierungsplänen sowie Markt- und Zielgruppenanalysen
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Die Weiterbildung richtet sich zum Beispiel an Krankenpfleger und Rettungssanitäter und kann ebenfalls berufsbegleitend, in Teilzeit oder Vollzeit bei verschiedenen Anbietern absolviert werden. Auch diese Weiterbildung muss letztlich mit einer Prüfung bei der IHK abgeschlossen werden.
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Pflegedienstleitung oder Pflegeheimleitung
Für ausgebildete Pflegefachkräfte mit Berufserfahrung kommt eine Weiterbildung als Pflegedienstleitung infrage. Sie dauert neun Monate bis drei Jahre und kann auf verschiedene Arten belegt werden. Im Kurs wird Wissen zu folgenden Themen vermittelt:
- Führungsverantwortung
- Kommunikation
- Organisation
- Recht
- Pflegewissenschaft
- Ökonomie
Möglich wäre selbstverständlich auch mit einiger Berufserfahrung und hohem Engagement, irgendwann ein Pflegeheim zu übernehmen.
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