Wer Geld sparen will, macht im Internet Online-Banking. Immer mehr Kunden wechseln von der ansässigen Hausbank zur Online Bank. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Die Online Banken arbeiten im Vergleich zu den ansässigen Hausbanken oft schneller, unkomplizierter und kostengünstiger. Ein Münchner Unternehmer hat unfreiwillig den Vergleichstest gemacht – und musste Erstaunliches erfahren. Tipps vom Experten hat die Hintergründe recherchiert und erklärt die Unterschiede der Bankensysteme.
Inhalt
- Meine Hausbank hat mich sehr enttäuscht
- Teure Zinsen, schlechte Beratung
- Online-Banking: unkompliziert, schnell und günstig
- Was die Sparkasse zur Zinssituation sagt
- Mit dem Online-Kredit zum eigenen Heim
- Das Vertrauen in die Hausbanken sinkt
- Kein Kredit ohne mühsames Unterlagensammeln
- Das eigenartige Verhalten der Banken im Osten Deutschlands
- Was ist ein Online Kredite
- Die Nachteile der Online Bank
- Was müssen Sie beim Online-Banking beachten
- Die Vorteile der Online Banken: bequem, günstig und kundenfreundlich
- Politiker fordern Dispo-Zinsen-Grenzen
„Wird der Verbraucher von den ansässigen Hausbanken eigentlich nur noch ausgenommen?“ Diese Frage musste sich unter anderem der selbstständige Unternehmer Bernd K. (Name von der Redaktion geändert) aus München stellen. „Ich komme mir vor wie ein lumpiger Bittsteller und bin schwer enttäuscht“, beschreibt der Unternehmer seine Situation, „das hat sowohl mit dem Kundenservice zu tun, als auch mit dem Umgang des Bankberaters mit dem langjährigen Kunden!“
Meine Hausbank hat mich sehr enttäuscht
Was war passiert? Um eine neue Filiale in Dresden zu eröffnen, bat Bernd K. seine Hausbank, eine Filiale der Sparkasse, um eine kurzfristige Dispo-Erhöhung von 6.000 Euro, die noch vor wenigen Jahren völlig problemlos, auch über längere Zeit von dieser Bank. Viele Kunden sind enttäuscht von der Hausbank durchgeführt wurde. Jetzt wurde ihm die Erhöhung zwar über eine Laufzeit von 30 Tagen gewährt, nach der Ablaufzeit benötigte Herr K. jedoch noch einmal kurzfristig eine Erhöhung über 4.000 Euro. Und jetzt begannen die Probleme.
Der Bankangestellte konnte ihm die zweite Dispo-Erhöhung nur für 15 Tage zusichern. Angeblich aus rechtlichen Gründen, weil sich aufgrund der Finanzkrise viele staatliche Regelungen geändert hätten. Welche rechtlichen Gründe er ansprach wurde Bernd K. nicht erklärt. Viel besser wäre es, erklärte der Berater, eine andere Kreditform zu wählen. Dafür müsste Herr K nur die entsprechenden Unterlagen zusammensuchen – und dann warten. Dass die meisten Unterlagen bereits bei der Bank vorlagen, wurde in diesem Zusammenhang nicht gewertet.
Teure Zinsen, schlechte Beratung treiben Kunden aus der Hausbank
Dass Herr K. seit über 15 Jahren ein Kunde ohne negative Vorkommnisse ist, dass sein Unternehmen gute Gewinne einfährt und es sich bei der Dispokredit-Erhöhung nur um eine Investition in ein neues Geschäft handelte, wurde ebenso wenig gewertet.
Ein vor Jahren bei dieser Bank abgeschlossener langjähriger, mit variablem Zinssatz abgeschlossener Kredit, wurde Bernd K. zum jetzigen Zeitpunkt mit 5,8% Zins belastet. Der Dispokredit-Zinssatz liegt sogar noch deutlich darüber bei ca. 12,5%. Das Verhalten seines Beraters machte Ihn stutzig und er entschloss sich die Konkurrenz, auch Online, zu überprüfen.
Online-Banking: Unkompliziert, schnell und viel günstiger
„Die Bank verdient seit Jahren Geld mit mir. Doch sobald ich etwas Entgegenkommen fordere und sogar den hohen Zinssatz akzeptiert hätte, wird meine Treue nicht gewürdigt. Ich fühle mich miserabel behandelt und habe kein Vertrauen mehr in meine Bank“, ärgert sich Herr K. Die Lösung für sein Problem fand er bei einer Online-Bank. Nachdem sich der Unternehmer im Internet über die Konditionen und Zuverlässigkeit verschiedener Online-Banken informiert hatte, entschied er sich für die C&A Bank und testete dort eine wesentlich höhere Summe, um sein Dispokredit Engagement bei der Sparkasse abzulösen und noch ein zusätzliches Polster zur Verfügung zu haben.
Unkompliziert und schnell schickte er seine Anfrage per Email ab und erhielt binnen weniger Minuten eine Antwort: 20.000 Euro seien kein Problem, vorausgesetzt, er schicke die Kontoauszüge der letzten drei Monate, den Jahresabschluss 2010, ebenso wie den Einkommensteuerbescheid und die Betriebswirtschaftliche Auswertung. Er durfte sich auch noch einen Auszahlungstermin und einen Termin der drei Monate später sein durfte zum Beginn der Ratenrückzahlung wünschen! Und siehe da: Das Geld war pünktlich zum gewünschten Auszahlungstermin auf seinem Konto! Und das zu einem effektiven Jahreszins von nur 4,29 %!
Bernd K. war überglücklich, glich sofort seinen Dispokredit aus und spart sich dadurch über 8% Zinsen. Auch noch ein besonderer Effekt: Für dieses Darlehen entstanden keinerlei Abschlusskosten, was bei der Sparkasse nicht der Fall gewesen wäre. Außerdem entging der Sparkasse durch ihre Unflexibilität ein gutes Geschäft.
Was die Sparkasse zur Zinssituation sagt
„Wir sind dezentralisiert. Jede Filiale macht ihre eigenen Konditionen. Warum die Konditionen oder Zinssätze manchmal höher oder niedriger sind, ist eine Entscheidungssache, die abhängig ist vom Markt“, erklärt Michaela Roth, Pressesprecherin der Sparkasse die Situation.
Die logische Konsequenz daraus wäre jedoch, dass der Kunde sich bei jeder Filiale informieren müsste, welche Konditionen dort angeboten werden um so die beste Möglichkeit für sich zu finden. Ob es dabei tatsächlich einen Unterschied von mehreren Prozenten innerhalb Deutschlands gibt, bleibt fraglich.
Mit dem Online-Bank-Kredit zum eigenen Heim
Ähnliche Erfahrungen machte auch die Familie G. aus München. Ihr Traum vom eigenen Heim ließ sich über ihre normale Bank nicht erfüllen. „Etwa 200.000 Euro hätten wir gebraucht. Doch weil eine ausschließliche Finanzierung für die Banken das schlechteste Geschäft ist, haben sie mir den Klassiker, also den Bausparvertrag angeboten. Den wollten wir aber auf gar keinen Fall haben“, erklärt Familienvater Daniel G.
Über die Online-Vermittlungsgesellschaft „Interhyp“ gab es schließlich die Lösung. Sie vermittelte einen Kontakt zur Online-Bank „DKB“ und Familie G. bekam einen Kredit von 190.000 Euro und damit ihr eigenes Heim! Die Vermittlung war übrigens kostenlos. Und die Konditionen, die Familie G. bei der Online-Bank bekommen hat, sind wesentlich günstiger, als die bei ihrer Hausbank gewesen wären. „Je flexibler wir die Konditionen bei der Hausbank gestalten wollten, umso teurer wäre es uns gekommen“, erklärt Herr G die Situation. „Ich war erstaunt, wie unkompliziert die Online-Bank auf unsere Wünsche und Vorstellungen eingehen konnte.“
Und obwohl die DKB-Bank und Herr G. kein einziges persönliches Gespräch geführt haben, fühlt er sich dort sicher aufgehoben. Das Geld war innerhalb kürzester Zeit nach dem üblichen Nachweis der notwendigen Unterlagen da. Sämtliche Korrespondenz läuft aus Sicherheitsgründen über eine zertifizierte Email-Adresse und die Familie bekam ihre gewünschten Sonderkonditionen, zum Beispiel ein Sondertilgungsrecht, schnell und unkompliziert zugesprochen. Dass sich dabei der Zinssatz im Vergleich noch weit unter dem der Hausbank befindet, ist nicht überraschend.
Das Vertrauen in die Hausbanken sinkt
Seit der Einführung der Online Banken haben die Hausbanken ein Problem. Häufig fehlen Service, Kompetenz und Beratung bei der Hausbank. In zunehmendem Maße laufen ihnen die Kunden weg. Denn Online Banken bieten wesentlich bessere Konditionen an, die Konten sind meist kostenfrei. Doch es gibt noch ein weiteres Problem für die Hausbanken.
Nach der großen Finanzkrise ist das Vertrauen der Kunden in die Bank und in den Berater häufig weg. Außerdem sind die Verbraucher durch das Internet selbstständiger geworden. Die Informationen, die sie brauchen, können sie sich selbst besorgen. Genau hier sieht Sparkassen-Pressesprecherin Michaela Roth allerdings einen Vorteil. „Die Stärke des deutschen Banksystems ist, dass es eben diese verschiedenen Systeme nebeneinander gibt und der Kunde sich entscheiden kann! Wir legen Wert auf persönliche Beratung und die meisten unserer Kunden wollen darauf auch nicht verzichten!“
Bernd K.: „Wenn mich mein Sparkassenberater besser informiert hätte und in diesem Moment nicht so kleinlich gewesen wäre, hätte er das Geschäft mit mir gemacht“
Kein Kredit bei der Hausbank ohne mühsames Unterlagensammeln
Ein weiterer Grund für die mühsame Odyssee der Kunden bis hin zum erfolgreichen Abschluss der finanziellen Aktionen ist der immense formelle und bürokratische Aufwand der ansässigen Hausbanken, die angeblich hauptsächlich der Sicherheit des Kunden dienen soll. Eine Hausbank kennt den Kunden in- und auswendig, macht aber aus einer Kleinigkeit eine riesige Sache. Eine Kreditanfrage bei einer Online-Bank ist wesentlich einfacher.
An mangelnder Sicherheit kann es allerdings nicht liegen. Und dann gibt es da noch das Problem mit den Beratern der Hausbanken. Immerhin sitzen sie mehr oder weniger zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite sollen sie bei Finanzgeschäften die Interessen der Bank vertreten, anderseits auch die Wünsche und Interessen des Kunden mit einbeziehen. Ein Paradoxa. Das wäre so, als ob ein Steuerberater vom Finanzamt bezahlt werden würde. Ein Dilemma, dass nicht gerade dazu führt, das Vertrauen der Kunden in ihre Hausbank neu erstärken zu lassen.
Außerdem darf ein Bankberater inzwischen kaum noch eigene Entscheidungen fällen. Die werden heutzutage hauptsächlich auf einer höheren Instanz getroffen. Lange Bearbeitungszeiten, unzufriedene Bankkunden und mangelnde Beratungskompetenz sind die Folgen. Kunden fragen sich, für was Ihre teure Hausbank (erhebliche zusätzliche Gebühren für die Kontoführung) dann eigentlich noch gut ist?
Das eigenartige Verhalten einiger Banken im Osten Deutschlands
Werner B. (Name geändert) wollte in Ostdeutschland ein Geschäft kaufen. Die Hausbank die das Geschäft im Auftrag verkaufen wollte, brachte klar zum Ausdruck, dass man einheimische Gewerbetreibende in der Regel nicht mehr mit einem Kredit ausstatten würde, da bereits zu viele Gelder in den Sand gesetzt wurden.
Auch sehr unverständlich, dass bei dem Kauf einer Gewerbeeinheit unter 50.000 € das Gebäude nicht einmal mehr als Sicherheit dient, d.h., man muss für einen Kredit, den man dafür benötigt teureres Geld bezahlen, weil kein Hypotheken-Darlehen mehr möglich ist. Eine Bankangestellte, bei der er Geld einzahlen wollte, überreichte Ihm das Einzahlungsformular mit den Worten: „Das müssen Sie selbst ausfüllen, das dürfen wir nicht mehr“. Erstaunlich, wenn man erfährt, dass bei dieser Hausbank ab der 11 Einzahlung auf das eigene Konto eine Gebühr von jeder folgenden Einzahlung von 2,50 € entsteht. Das Abheben des Geldes wird dann ebenso mit 2,50 € pro Vorgang berechnet.
Was ist ein Online Kredit
Ein Online Kredit wird immer und ausschließlich über das Internet abgeschlossen. Eine persönliche Beratung zum Kreditantrag kann telefonisch stattfinden. Doch meistens findet der Kontakt zwischen Kreditnehmer und Kreditsteller via Email oder Post statt. So können Mitarbeiter und Filialen und damit Kosten eingespart werden. Der Kreditsatz wird somit wesentlich günstiger. Der Online Kredit ist meistens auf kleinere bis mittlere Beträge zwischen 5.000 bis 50.000 Euro – beschränkt und ist ein normaler Ratenkredit.
Der Nachteil der Online-Bank
Es gibt keinerlei persönliche Beratung. Der Kunde muss sich über Angebote, Laufzeit, Ratenzins und Risiken selbstständig informieren. Deshalb ist es besonders wichtig, sich im Vorfeld ausgiebig im Internet schlau zu machen, welche Online-Kredit-Anbieter es gibt und welche Konditionen sie bieten.
Was müssen Sie bei Online Banken beachten
Die glaubwürdigsten Angebote erhält man von Direktbanken oder Online Banken. Jeder Kredit-Anbieter, der keinen Nachweis der finanziellen Situation und den festen Ausgaben haben will, ist unseriös. Finger weg! Die monatlichen Fixkosten wie Einnahme, Nebenjobs, Raten für bereits abgeschlossene Kredite, Mietausgaben, Kindsunterhalt und ähnliches müssen mit aufgeführt werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Raten nicht zu hoch sind.
Denn wenn zum Beispiel die Arbeitslosigkeit droht, ein Krankheitsfall die Einnahmen senkt sollte immer noch genügend finanzieller Spielraum gegeben sein um die Raten zahlen zu können. Sonst droht die Schuldenfalle. Ebenfalls beachten sollte man die Rücktrittsklausel. Die meisten Online Banken bieten ein Rücktrittsrecht innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss an – ein großer Vorteil für den Kunden!
Die Vorteile der Online Banken: bequem, günstig kundenfreundlich
Herr K. ist nicht der einzige, der in den letzten Jahren das Angebot der günstigen und einfachen Online Kredite wahrgenommen hat. Der Vorteil liegt auf der Hand. Online Kredite sind wesentlich billiger als ein Kredit bei einer niedergelassenen Bank, der Vorgang geht meist viel unproblematischer über die Bühne. Die Verärgerung der Bankkunden bei der Kreditvergabe nimmt ständig zu. „Meine Hausbank argumentiert, dass sie wesentlich sicherer sind, was ich nicht nachvollziehen kann“, beschreibt Herr K. die Situation. „Und sie gibt mir das Gefühl, dass ich bei ihnen nicht erwünscht bin.
Wenn ein mittelständiger Unternehmer oder ein Selbstständiger heutzutage einen Kredit benötigt, sollte er günstig sein und schnell genehmigt werden. Immerhin handelt es sich meistens um kurzfristige geschäftliche Investitionen.“ Und noch einen Vorteil können die Online Banken haben: Wer hier ein Girokonto eröffnet, zahlt meistens keine Gebühren. Bei der Hausbank sind diese Gebühren (siehe Bild) wesentlich erhöher. Fazit: Egal, ob es sich um einen Privatkredit oder ein unternehmerisches Darlehen handelt, wäre es im Sinne des Kunden, wenn die Hausbanken flexibler und Kunden orientierter arbeiten würden. Dass dies möglich ist, haben die Online-Banken schon längst bewiesen.
Politiker fordern Dispo-Zins-Grenzen
Nicht nur die Verbraucher, auch die Politiker sind von den Machenschaften der Hausbanken enttäuscht, sogar entrüstet. Nach einer Studie von der renommierten FMH Finanzberatung verlangen Banken und Sparkassen durchschnittlich 10,94 Prozent für das Überziehen des Girokontos. Die Banken selbst müssen jedoch nur 0,75 Prozent Zinsen bezahlen, wenn sie sich Geld beschaffen. Das ist, wie zum Beispiel die Bild-Zeitung berichtet ungeniert Kasse! Politiker wie der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel fordert deshalb, „dass wir endlich ein Gesetz mit einer Obergrenze für Dispo-Zinsen brauchen!… Das ist Abzocke!“
Und er ist nicht der einzige deutsche Politiker, der gegen diesen Zinswucher wettert. Nils Schmid, Finanzminister aus Baden-Württemberg (SPD) kündigte in dem „Bild“-Bericht an: „Jetzt reicht//s. Wir werden nicht länger zuschauen, wie Banken ihren Kunden überhöhte Dispo-Zinsen berechnen!“ Er kündigt eine Bundesinitiative an. Eine Studie des Bundesverbraucherschutzministeriums belegt zum Beispiel, dass die Institute mit Zinsätzen von 10 Prozent beim Dispokredit ebenso „profitabel“ arbeiten könnten. Immerhin noch stolze 9,25 Prozent mehr, als die Banken selbst ausgeben müssen. Beim Verbraucher bleibt nicht ganz unbegründet das ungute Gefühl, dass hier wieder die Rechnung auf seine Kosten geht!
Weitere Informationen zu Online-Banken und den Konditionen finden Sie unter folgenden Links:
http://de.statista.com/statistik/faktenbuch/192/a/services-leistungen/finanzen/online-kredit/
http://www.onlinekredite24.org/
Redaktion: Patricia Hansen
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