Rund 3.000 über 100-Jährige unter elf Mio. Einwohnern
Kubas große Zahl an über 100-Jährigen ist einer Untersuchung der Medizinerin Nancy Nepomuco zufolge auf den gesunden Lebensstil zurückzuführen. Die Wissenschaftlerin hatte 54 der über 100-jährigen Bewohner in der Villa Clara Provinz im Rahmen eines Programmes der Taller Nacional de Geriatria y Trabajo untersucht, berichtet die Zeitung Juventud Rebelde.
Die Menschen in Kuba essen qualitativ gutes Essen, trinken wenig Alkohol, aber Kaffee, rauchen Zigarren und haben regelmäßig Sex.
Mehr als 60 Prozent der Befragten hatten auch Eltern, die mehr als 100 Jahre alt wurden. Die über 100-Jährigen, die an der Studie teilnahmen, gaben an, zwar diszipliniert zu leben, aber keineswegs asketisch. Keiner von ihnen war Alkoholiker. Alle erzählten, dass sie gerne und viel Kaffee tranken und Zigarren rauchten. Die Befragten gaben auch an, viele Interessen zu haben und immer noch an Sex interessiert zu sein.
Ihre tägliche Diät bestand aus viel Fisch, Eiern, Milch, Geflügel und Gemüse.
Die Nahrung wurde mit wenig Salz und mit lokalen Gewürzen zubereitet. Die 54 über Hundertjährigen waren in einem ausgezeichneten Geisteszustand und waren Zeit ihres Lebens körperliche Arbeit am Feld gewohnt.
Insgesamt leben auf der Zuckerinsel 11,2 Mio. Einwohner, darunter sind etwa 3.000 Menschen, die älter als 100 Jahre alt sind. Die Lebenserwartung in Kuba liegt bei durchschnittlich 76 Jahren, in der Provinz Villa Clara liegt sie allerdings bei 78 Jahren.
Für den Tiroler Umwelt-Mediziner Klaus Rhomberg ist dieses Ergebnis kein Wunder.
„Spaß am Genuß, Freude am Leben und dazu qualitativ gute Ernährung machen das Leben lebenswert und das wirkt sich auf die Lebenslänge aus“, so der Experte im pressetext-Gespräch.
„Das ist Salutogense, Gesundheitsförderung, in Perfektion.“ Der Mediziner verweist auch auf Studien aus den 70er Jahren, wonach Menschen, die das Leben genießen, die höchste Lebenserwartung haben. Das Interesse am Sex, an Kaffee und einem gelegentlichen Glas unterstreiche diese These.
Als fatale Folgen für die Gesundheit und die Lebenserwartung hätte sich die Industrieernährung erwiesen.
„40 Prozent aller Krebsfälle und fast die Hälfte aller Herz-Kreislauferkrankungen sind auf Ernährung zurückzuführen“, meint Rhomberg.
Vielfach fehle es leider auch seitens der Ernährungswissenschaftler die Gesamtheit zu untersuchen. (Ende)
Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
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