Baubiologische Tipps, die Ihre Wohnqualität verbessern
Sie fühlen sich unwohl und kein Arzt weiß, wieso? Möglicherweise kommen die Ursachen aus Wohnung oder Schlafzimmer. Gesundheitliche Probleme und fehlende Vitalität können Anzeichen für Umweltbelastungen in den eigenen vier Wänden sein.
Schlafstörungen und Kopfschmerzen, Allergien und chronische Infekte, Konzentrationsstörungen, Er-schöpfung, Unruhe und Herzrasen – alles Alarmsignale des Körpers! Doch oft ist der Gang zum Arzt umsonst. Die Symptome können vielleicht sogar kurzfristig behandelt werde, die Ursache bleibt trotzdem unklar!
Chronische Erkrankungen nehmen inzwischen in beunruhigendem Ausmaß zu. Sie kosten Lebensqualität und können im Extremfall sogar lebensgefährlich werden. Wie kann man diese Gefahr verringern oder sogar vermeiden? Tatsächlich ist das Realisieren einer Belastung bereits ein großer Schritt zur Besserung! Wer durch eine Innenraum-Analyse Art und Ausmaß der Stressfaktoren aufklären lässt, kann etwas unternehmen – und zwar gezielt.
Die modernen Errungenschaften sind wirklich verlockend: Pflegeleichte Textilien, Bakterien abweisende Oberflächen, Sprays und Düfte, die die Raumluft verbessern sollen. Von Lacken, Farben, Möbeln und Leder erwarten wir jahrelange Haltbarkeit und absolute Unempfindlichkeit – und alles, wenn möglich, für wenig Geld!
All diese Produkte erzeugen einen wahren Cocktail an Schadstoffen, und das vor allem dort, wo man sich sicher fühlen und am liebsten aufhalten: im eigenen Zuhause! Das Immunsystem müht sind täglich damit ab und bricht irgendwann überlastet zusammen. Das Ergebnis sind gesundheitliche Folgen, wie sie oben beschrieben wurden.
Rund 90 % des Tages hält sich der durchschnittliche Mensch in geschlossenen Gebäuden auf. Deshalb: die Qualität der Umgebung und Raumluft hat eine entscheidende Bedeutung für die Gesundheit.
Ende der 90er Jahre waren etwa 100.000 Chemikalien in der EU registriert. Jährlich kommen rund 1.000 neue Substanzen zusätzlich auf den Markt. Die Unbedenklichkeit eines jeden Stoffes kann da nicht mehr geprüft und gesichert werden. Die Wirkung von Kombinationen ist noch weniger einschätzbar. Noch größer als für Erwachsene ist das Gesundheitsrisiko für Kinder, die im Verhältnis mehr Schadstoffe aufnehmen als Erwachsene.
Seit einigen Jahren steigen besonders die Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmelpilz. Mit dem Aufruf zum Energiesparen, modernen Dämmungen und Fensterrahmen wachsen die Sorgen. Dabei handelt es sich keinesfalls nur um ein ästhetisches Problem: Schimmel kann die Gesundheit massiv schädigen. Etwa jeder dritte Haushalt in Deutschland ist bereits betroffen. Doch bisher angebotene Lösungsmöglichkeiten sind oftmals wirkungslos oder sogar gesundheitsschädlich. Im blinden Vertrauen auf die modernen Errungenschaften werden die Schattenseiten der eingesetzten Technologie oder Chemie oftmals unterschätzt oder zu spät erkannt.
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Neben chemischen und biologischen Belastungen kommen technische Felder hinzu, die in Haus und Wohnung Stress verursachen. Es geht u.a. um Kabel, elektronische Sender oder Magnetfelder – also sogenannten „Elektrosmog“. Smoke (engl. Rauch) und fog (engl. Nebel) sind die Namensgeber der „Luftverunreinigung“ durch elektromagnetische Felder und Strahlen. Auch hierbei tauchen vermehrt erste Erkenntnisse auf gesundheitsschädliche Auswirkungen auf. Untersuchungen von Wissenschaftlern und Fallbeispiele von Ärzten, praktische Erkenntnisse der Baubiologen und Betroffenen alarmieren. Sogar die Bundesregierung appelliert: „Die persönliche Strahlenbelastung sollte minimiert werden, wann immer es geht.“
Gebäudebedingte Erkrankung – eine Checkliste
- Kopfschmerzen, Übelkeit
- Gleichgewichtsstörungen
- Schlafbeschwerden
- Allergien
- Haarausfall
- häufige Infekte
- Depressionen
- Atemwegsreizungen
- Muskel-, Gelenkschmerzen
- chronische Müdigkeit
- Augen-, Hautreizungen
- Zittern, Krämpfe, Nervosität
- Ohrgeräusche
- Renovierung oder Neubau?
- Umbau? Neue Fenster?
- Neue Einrichtungsgegenstände?
- Klare Besserung im Urlaub?
Fachkompetente Messung
Wichtig ist die ganzheitliche Beurteilung des Wohnraums, die auch versteckte Stressfaktoren nicht unbeachtet lässt. Leider gibt es bisher kein Gesetzt, das vor Schadstoffen, vor gefährlichen Pilzkonzentrationen und vor Elektrosmog im Privatbereich schützt. Lediglich öffentliches Terrain wird berücksichtigt und geschützt. Die Baubiologie kann helfen. Hierfür wurden Vorsorgewerte entwickelt, die aus tausendfacher praktischer Erfahrung entstanden sind. Sie zeigen, wann für den Menschen Gesundheitsreaktionen nicht mehr auszuschließen sind. Seriöse baubiologische Messungen liefern fachkundige Ergebnisse und Bewertungen.
Baubiologie – Wohnbiologie
Im Grunde genommen sollte die Baubiologie eher Wohnbiologie heißen. Schließlich liegt ihr Hauptaugenmerk auf gesunde Innenräume. Natürlich beschäftigt die Baubiologie sich auch mit Grundstücksmessungen und Arbeitsplatzuntersuchungen. Der Schlafplatz ist und bleibt jedoch der wichtigste und entscheidende Ort der Regeneration und gehört deshalb an erster Stelle saniert.
Seriöse Hausuntersuchung
In In- und Ausland gilt der „Standard der baubiologischen Messtechnik SBM“ als Maßstab für professionelle und unab-hängige Messungen. Entwickelt wurde der Standard vor knapp 20 Jahren von der Baubiologie Maes und dem Institut für Baubiologie und Ökologie Neubeuern IBN. Die große Palette der Innenraumbelastungen durch Elektrosmog, Wohngifte, Fasern, Partikel, Schimmelpilze und Allergene findet Berücksichtigung.
Sorgsam entwickelte Richtwerte ermöglichen die Bewertung für die besonders empfindliche Schlaf- und Entspannungszeit. Der Standard der baubiologischen Messtechnik SBM steht für eine seriöse Haus- und Schlafplatzuntersuchung. Problematische Umwelteinflüsse werden aufgedeckt und sanierungsfähig – immer im Rahmen des maximal Erreichbaren. Die baubiologische Messung erkennt, bewer-tet und reduziert technische, toxische und mikrobielle Risikofaktoren.
Schimmelpilz
Schimmelpilze bauen ganzjährlich Laub und organisches Pflanzenmaterial ab und sind an der wichtigen Humusbildung beteiligt. Sie haben einen festen Platz in der Natur und im biologischen Stoffkreislauf. Der menschliche Körper kommt im normalen Ausmaß gut mit Schimmelpilzen zurecht kann sich gegen die schädliche Wirkung wehren. Von den rund. 100.000 Schimmelpilzarten sind die wenigsten gesundheitlich belastend.
Einige jedoch können Probleme bereiten. Und wenn genau diese Arten in Innenräumen auftreten, wird es gefährlich. Die Schimmelpilzanalyse vergleicht deshalb immer die Situation im Haus mit der Außenumgebung:
1. Fallen im Haus besondere Arten auf, die draußen gar nicht vorkamen?
2. Sind es nicht nur einzelne „Ausreißer“, sondern auffällige Mengen?
3. Gibt es Gründe, warum die Pilze sich angesiedelt haben? Z.B. lang andauernde überhöhte Feuchtigkeit?
Schimmelpilze können die Gesundheit des Menschen stark beeinflussen. Viele Pilze bilden sehr flugfähige Sporen, die sich im ganzen Haus verbreiten können. Sporen und abgestorbene Pilzbruchstücke werden so automatisch inhaliert und können so Allergien hervorrufen. Chronischer Schnupfen, juckende Augen, Atemwegs- und Hautreizungen sowie ständige Erschöpfung sind besonders häufige Symptome. Schimmelpilz- und Hausstaubmilben-Allergie sind häufig miteinander verknüpft. Schimmelpilzbelastungen können sogar in einigen wenigen Fällen Vergiftungen auslösen. Besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem werden Mikroorganismen zur massiven Gefahr.
Schimmelpilze sind nur eine Art von Mikroorganismen. Für Hefepilze und Bakterien gelten ähnliche Bedingungen. Ideale Besiedlungsplätze sind extrem feuchte Räume wie Bad und Küche, Abflüssen und Rohren. Aber auch die ewig feuchte Waschmaschine und der Geschirrspüler bieten den idealen Nährboden, wenn diese nicht gründlich ausgelüftet und gelegentlich gereinigt werden.
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Oft entwickeln sich Schimmelpilze zunächst im Verborgenen. Erst im fortgeschrittenen Stadium bilden sie die bekannten bräunlich-grünlichen Farben aus und werden damit auch fürs Auge sichtbar. Modrig-muffiger Geruch ist ein Warnsignal. Mit gezielten Messungen kann man der Pilzbelastung, selbst wenn sie verdeckt ist, auf den Grund gehen. So kann festgestellt werden, ob gesundheitlich bedenkliche Arten vertreten sind und welche Maßnahmen für den speziellen Fall passen. Wird vorschnell gehandelt, kann es durch die Sanierungsarbeiten zu ungewollter Verteilung der Pilzbestandteile kommen. Die Wiederbewohnbarkeit wird umso aufwendiger erreichbar. Wichtig ist die richtige Ursachen¬analyse gleich zu Beginn der Sanierung.
Ohne Gesundheitsrisiko renovieren:
Für einen langfristigen Erfolg muss die Ursache behoben werden. Es gibt einige typische Ursachen für Schimmelpilz-Wachstum:
- Wärmebrücken
- Lüftung entspricht nicht der Feuchteproduktion
- Einbau neuer Fenster in Altbau
- Kipplüftung kühlt die Wand aus
- Unzureichende Beheizung
- Möbel oder Gardine blockiert Wanderwärmung
- Ungenügende Wärmedämmung
- Fehlerhafte Innendämmung
- Aufsteigende Feuchte aus dem Erdreich
- Mangelhafte Abdichtung zum Erdreich im Keller
- Wasserschaden (Leck im Rohr, Überflutungen, Einbaufehler)
- Dachleckage
- Keller im Sommer gelüftet
- Neubaufeuchte
Eine Renovierung Marke Eigenbau ohne Fachmann ist nur bei einer Befallsgröße bis zu 0,5 m² ohne professionelle Hilfe zu empfehlen. Allergiker und Erkrankte sollten keinesfalls selbst aktiv werden. Zum Schutz der übrigen Wohnung ist eine Folien-Abdichtung in der Tür ratsam, außerdem maximal staubarmes Arbeiten. Der Mundschutz ist Pflicht bei diesen Arbeiten, Einweghandschuhe und Schutzbrille ebenso. Die Arbeitskleidung darf auf keinen Fall im „Weißbereich“ getragen werden! Zur Desinfektion eignet sich 70- bis 80-prozentiges Isopropanol (Achtung: Entzündungsgefahr!) oder Mittel aus dem seriösen Bio-Baumarkt. Achtung: Keine chlorhaltigen Mittel oder Fungizide! Gesundheitsgefahr!
Vorbeugend wirken: alkalische, mineralische Wandmaterialien. Abschließend ist unbedingt eine Feinreinigung aller Oberflächen und Gegenstände vorzunehmen um alle Ablagerungen zu entfernen. Dazu ist ein K1-Spezialsauger oder HEPA-Staubsauger nötig. Glatte Oberflächen können feucht gewischt werden. Ohne diese Feinstreinigung ist die Sanierung unvollständig!
Richtig lüften – so geht’s
- kurz (ca. 5 – 10 Minuten)
- kräftig (Durchzug oder wenigstens weit auf, nicht auf Kipp)
- gilt besonders für den Winter!
- 1 x morgens, 1 x nach der Arbeit, 1 x vorm Schlafengehen oder häufiger
- nach dem Duschen, Baden, Kochen extra lüften und zwar gleich
- Bad ohne Fenster: Kacheln abziehen, Handtücher außerhalb trocknen
- Lüftungsanlage nutzen oder Tür auf und dann Nachbarraum lüften
- Feuchtemessgerät: ab 50 – 55 % relativer Luftfeuchte stärker lüften
- Keller: Im Sommer keine Dauerlüftung!
Richtig heizen – so geht’s
- kurzes, kräftiges Lüften kostet kaum Heizenergie
- Keine Kipplüftung! Wandauskühlung! Und der Frostschutz reagiert
- Beim Lüften Heizung kurz aus!
- Außenwände frei halten
- Kühle Räume nicht durch Wohnungsluft anwärmen
- Schimmelbefall hinter Tapete
- Wichtig: Bei Befall nicht zu lange warten. Die gesundheitliche Belastung sollte schnell beseitigt werden.
Innenraumschadstoffe
Nahezu unbemerkt tauchen immer neue Chemikalien auf: in Reinigungsmitteln, in Kosmetika, in Kunst-stoffen, in Textilien, in Elektrogeräten. Doch selbst Experten wissen heutzutage kaum noch, welche neuen Stoffe in welchen Produkten zu finden sind und in welcher bedenklichen Konzentration sie in Innenräumen auftreten. An ein bewusstes, gesundheitsförderliches Einkaufen ist so kaum noch zu denken. Einige Schadstoffen sind allerdings längst bekannt: Formaldehyd, Weichmachern, Holzschutz-mitteln oder Lösungsmittel zum Beispiel. Auch die Gefahr von schwarzem Parkettkleber, den PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), von der Dichtungsmasse PCB und von den krebs-erregenden Asbestfasern ist bekannt. Manches dieser Wohngifte wurde zwischenzeitlich verboten oder beschränkt. Doch längst finden sich die gefährlichen Stoffe als Altlast auf der ganzen Welt, stellen sich extrem langlebig dar und reichern sich im Gewebe als „Persistent“ an.
Um Altlasten im Hause wieder zu entfernen, sind oft aufwändige Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Längst nicht alles „verliert sich“ durch Lüften oder Überstreichen. Trügerisch ist die Zeitverzögerung, mit der die gesundheitliche Reaktion auftritt. Viele der Substanzen zeigen erst nach sehr langen Zeiträumen ihr gefährliches Potential. Klassisch ist der Fall von Asbest oder Holzschutzmitteln: Anfangs galt die Errungenschaft als bedenkenlos und modern. Als sich erste kritische Stimmen regten, wurden die als „ewige Bedenkenträger“ verurteilt.
Schließlich erfolgte der Nachweis toxischer oder karzinogener Nebenwirkungen, irgendwann auch das Verbot! Das sollte Nachdenklich stimmen!
Lösemittel, Formaldehyd & Co
Lösemittel und andere leichtflüchtige Schadstoffe werden mittlerweile in fast jeder Wohnung nachgewiesen. Ein Liter Lack kann einen halben Liter Lösemittel enthalten, der beim Verstreichen und beim Trocknen über die Raumluft verdunsten muss!
Besonders kritisch ist das bei Räumen mit „sensibler Nutzung“, wie Schlafräumen und Kinderzimmern. Während Lüften nach dem Einsatz von Sprays, lösemittelhaltigen Filzstiften u.a. schnell hilft, funktioniert es in anderen Situationen nicht: Möbel, Bodenbeläge, Beschichtungen, Klebstoffe geben dauerhaft flüchtige Schadstoffe ab. Das kann, über Jahre andauern, zu Beschwerden führen.
Ein besonders hartnäckiger Vertreter der Luftschad-stoffe ist das Formaldehyd. Aus Spanplatten entweicht es wegen des hohen Kleberanteils. Kontinuierlich spaltet sich Formaldehyd ab und entweicht in den Wohnraum. Selbst sogenannte „formaldehydarme“ E1-Platten geben die schädliche Substanz ab. Je nach Größe des Raumes können dabei hohe Konzentrationen auftreten. Für das Schlafzimmer sind deshalb Spanplattenmöbel zu meiden. Offene Plattenkanten, oft schwer zu ahnen, weil auf der Rückseite oder Richtung Boden gerichtet, oder auch nur die offenen Löcher für die Fachböden im Schrank reichen für permanenten Gas-Austritt. Befindlichkeitsstörungen, Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit, Nervosität, Schlaflosigkeit, Atemwegs- und Augenreizungen sind häufig auftretende Symptome.
Langzeitwirksame Chemikalien
Sogenannte „schwerflüchtige Schadstoffe“ sind extrem langlebige Wohngifte. Ein gutes Beispiel ist das Pentachlorphenol (PCP): In den 60er und 70er Jahren galt es als unbedenklich und war in über 90 % aller Holzschutzmittel enthalten. Später erkannte man die erbgutschädigende und krebserzeugende Wirkung. 1989 wurde es 1989 in Deutschland verboten. Und trotzdem ist die Gefahr nicht gebannt. Durch den Import gelangt es noch immer in jeden Haushalt. Ob es sich nun um neue Produkte oder die vor vielen Jahren eingelassene Paneel-Verkleidung handelt, Spuren des Giftes werden permanent abgegeben. Lebensgefährliche Stoffe dieser Art müssen aus baubiologischer Sicht konsequent und fachgerecht saniert werden.
Schadstofffrei wohnen – wie vorgehen?
Werden Schadfaktoren in erhöhter Konzentration in einer Wohnung ver-mutet, empfehlen ganzheitlich den-kende Mediziner, die Innenraumqualität von fachkundigen Analytikern abklären zu lassen. Jedes Haus ist anders gebaut, ausgestattet und möbliert. Keine Wohnung ist identisch, und nicht alle Menschen reagieren gleich. Bei Unter-suchungen ist deshalb eine individuelle Vorgehensweise nötig. Zur Klärung der Raumqualität wird über Luft-, Material- und Staubproben nach versteckten Wohngiften gesucht.
Die häufigsten Wohngifte
Formaldehyd
in Spanplatten, Klebstoffe, Desinfektionsmittel, Fertighäusern, Tabakrauch.
Mögliche Auswirkungen: Kopfschmerzen, Reizungen, Krebsverdacht
Lösemittel
in Farben, Lacke, Kleber; Tabakrauch, Autoabgase
Mögliche Auswirkungen: Schädigung des Nervensystems, Allergien, z.T. Krebs
Glykole
in „lösemittelfreien“ Lacken, Wasserlacken
Mögliche Auswirkungen: Kopfschmerzen, Reizungen, wahrscheinlich nervenschädigend
1,2-Dichlorethan
in PVC, Vinylchlorid
Mögliche Auswirkungen: krebserregend
Lindan
in Schädlingsbekämpfung, häufige Altlast in ehem. Militärwohnungen
Mögliche Auswirkungen: Schädigung des Zentralen Nervensystems
DDT
zur Schädlingsbekämpfung, häufig in ehem. Militärwohnungen
Mögliche Auswirkungen: reproduktions-toxisch, Krebs-Annahme
PCP
in Holzschutzmittel zur Pilzbekämpfung
Mögliche Auswirkungen: Mattigkeit, Krebs
Pyrethroide
in Mottenstreifenn, Teppichen
Mögliche Auswirkungen: Nervenschädigung, Übelkeit, Reizungen
Dichlofluanid
in Lasuren, Holzschutzmitteln
Mögliche Auswirkungen: Augenreizungen, umweltgefährlich
Chlorpyrifos
in Ameisenködern, zur Schädlingsbekämpfung
Mögliche Auswirkungen: großes Risiko für Kinder
PCB
in Dehnungsfugen von Betonplatten
Mögliche Auswirkungen: Krebsverdacht
Flammschutz
in Dämmstoffen, Matratzen, TV
Mögliche Auswirkungen: Müdigkeit. Nervengiftig
PAK
in Teer-, Parkettklebstoffen, Tabakrauch, bei Verbrennungsprozessen / beim Grillen
Mögliche Auswirkungen: Krebs
Weichmacher
in PVC, Schaumtapeten, Spielzeug, Laminat, Teppichboden
Mögliche Auswirkungen: Hormon-Störungen, Krebsverdacht
Asbest
in Fassadenplatten, Feuerschutzwände, Bodenbeläge
Mögliche Auswirkungen: Asbestose, Krebs
Hausstaub „erinnert“ sich.
Selbst beim gründlichsten Hausputz bleiben Mikropartikel unerreichbar. Dieser Feinststaub schwebt federleicht und entkommt geschickt dem Besen und Staubsauger. Auch Lüften stellt keine Gefahr für ihn dar. Stattdessen ist der Hausstaub mit einer Art „Gedächtnis“ ausgestattet. Das merkt sich und speichert, welche Stoffe in einer Wohnung über Jahrzehnte hinweg angewendet wurden: Mittel aus der Schädlingsbekämpfung bei Zimmerpflanzen, in Polstermöbeln, Leder, Gardinen, Teppichen oder Holz. Mittel zur Verbesserung der Verarbeitung und der Haltbarkeit. Weichmacher und Flammschutzmittel gehören ebenfalls zu diesen langlebigen Schadstoffen.
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Heute ist man doch viel klüger…
Alle diese geächteten Chemikalien haben inzwischen Nachfolger mit ähnlichen vorteilhaften, aber leider auch nachteiligen Eigenschaften. Der PCP-Nachfolger heißt z.B. Dichlorfluanid. Die Nachfolger von Lindan und DDT sind die Pyrethroide. Besonders das Permethrin findet man regelmäßig in Schurwollteppichen. Das Erschreckende dabei: Im Irak-Krieg wurde es als Kampfgas eingesetzt!
Solange niemand die schädlichen Wirkungen von Chemikalien wahrhaben will, lassen wird der Durchschnittsmensch von Versprechungen – oder zweifelhaften Gütesiegeln – zu kauffreudigen Kunden erzogen: Topfkonservierung, Textilweichmacher, Farbintensivierung oder Anti-Bakterien-Mittel sind nur einige Beispiele der versteckten. Ebenso gebräuchliche Insektizide, die es in jedem konventionellen Geschäft in Form von Mottenkugeln, Ameisenködern, Insektensprays zu kaufen gibt. Von Kinder- und Babyspielzeug im extra flauschigen Design ganz zu schweigen. Eine Alternative sind manchmal Naturprodukte mit guten Eigenschaften und geringen Schadstoffgehalten. Ein bisschen Interesse ermöglicht manchmal schon, beim Einkauf die Weichen zu stellen. Also: ruhig öfters auf das Kleingedruckte schauen und hinterfragen!
Nanotechnologie
Je kleiner, umso effektiver heißt die Zauberformel dieser innovativen Entwicklung: ein Nanometer ist ein Millionstelmillimeter. Der Durchmesser eines menschlichen Haares ist fünfzigtausendmal größer. Genutzt wird die neue Nanotechnologie in der Elektronik, zur Selbstreinigung bei Dachziegeln, Fensterglas, Badkeramik, in Wandfarben und Lacken, Lebensmitteln.
Doch Nanoteilchen (= bis 100 nm) haben auch Nebenwirkungen: Sie sind so winzig, dass sie tief in die Lunge, möglicherweise sogar ins Gehirn, vordringen und schwerste Erkrankungen auslösen können. Gebunden im Trägermaterial sind „Nanoteilchen“ kein Risiko – zunächst. Doch was geschieht, wenn Beschichtungen z.B. durch Korrosion, bei Renovierungen oder nach der Entsorgung in die Umwelt, ins Trinkwasser gelangen? Die Vorteile werden derzeit erst noch gegen die – teils unabschätzbaren – Risiken abgewogen.
Wohngifte – worauf achten?
Der Naturfarben-Hersteller AURO hat jetzt eine Wandfarbe entwickelt, die Schadstoffe, Gerüche und Keime abbau-en kann. Das sogenannte „AURO Frischeweiß“ wirkt als Katalysator und spaltet mit Hilfe des Lichtes Schadstoffe aus der Luft in neutrale Stoffe auf. Dabei soll sich die Abbaufähigkeit keineswegs abnutzen.
Naturprodukte gibt es von vielen weiteren Firmen: Biofa, Haga, Leinos, Livos, Kreidezeit, Natural etc.
Allergiker sollten sich in seriösen Natur-baumärkten beraten lassen. Risiken können meistens von vorn herein minimiert werden, wenn folgende Dinge in Betracht gezogen werden:
- Wandfarben: Naturharz-Dispersions-farben, reine Silikat- oder Kalkfarben. Mineralischer Feinputz ist besser als Tapete.
- Lacke, Lasuren und Versiegelungen: Glykolfreie Produkte der Naturfarben-hersteller, Naturharzlacke
- Teppichböden und Kleber: Ohne Mottenschutz und mit Jute- statt PVC-Rücken. Vollflächige Verklebungen vermeiden.
- Glatte Bodenbeläge: Laminat meiden. Fertigparkett oder Massivholz mit Öl-Wachs-Oberfläche.
Elektrosmog
Strom ist eine Grundvoraussetzung des normalen Lebens geworden. Kein Mensch möchte mehr auf die Annehmlichkeiten verzichten müssen, die Radio, Fernseher, Licht, Telefon, Anrufbeantworter, Computer, Toaster und andere Alltagshelfer mit sich bringen. Zum Glück muss das auch niemand.
Dennoch gibt es auch eine Schattenseite, die für immer mehr Menschen zu einer echten Belastung wird: der Elektrosmog. Die Strahlung, die der menschliche Körper täglich aushalten muss, beeinflusst den Organismus immens und kann sogar schädlich sein. Doch das größte Problem ist, dass es kaum noch Rückzugsmöglichkeiten gibt.
Wo gibt es tatsächlich noch Orte, die weder von Elektrogeräten noch von Kabeln oder Hochspannungsleitungen „durchseucht“ sind? Die Möglichkeit der totalen Entspannung, die der Körper dringend bräuchte, ist beinahe unmöglich. Nicht nur im Haushalt, sondern auch in der scheinbar „unberührten Natur“ verstecken sich Hochspannungsmasten, Trafohäuschen, Mobilfunksender, Bahnstrom und die Funkwetter-station. Ein Entkommen ist beinahe unmöglich!
Felder, Wellen Strahlung
Jede Leitung, die unter Spannung steht, weist ein niederfrequentes elektrisches Feld auf. Geräte müssen nicht einmal eingeschaltet sein, um diese Felder aufzubauen. Wird ein Stromverbraucher in Betrieb genommen, kommt ein Magnetfeld hinzu. Mobilfunkanlagen, Rundfunkstationen, Radaranlagen geben hochfrequente, elektromagnetische Strahlung ab – immer und fast überall!
Mobilfunkantenne
Fließt Strom, so entstehen zusätzlich magnetische Wechselfelder. Achtung: Gegen die lässt sich die Wohnung nicht abschirmen. Selbst dicke Wände dämpfen kaum. Der menschliche Körper wird ungehindert von ihnen durchströmt und „erntet“ innere Wirbelströme. Also: Abstand vergrößern zu Sicherungskästen, Niedervolthalogenlampen, Trafos und Motoren. Wichtig im Haus ist eine erstklassige Erdung ohne Potentialdifferenzen oder vagabun-dierende Ströme. Hochspannungsmasten, die näher als 200 Meter zu einem Wohnhaus stehen, sind nicht akzeptabel.
Hochfrequente elektromagnetische Wellen
Allgemein Funkstrahlung genannt, werden drahtlos durch die Luft übertragen. Erwärmt sich der Körper durch solche Einflüsse, spricht man von thermischen Effekten, der einzige Maßstab für geltende Grenzwerte. Biologische Effekte, z.B. Schlafstörungen, Kopf-schmerzen, Unruhe, Mattigkeit, Tinnitus, Erbgut- oder Hormonstörungen werden ebenfalls von seriösen Wissenschaftlern festgestellt, finden aber bei der Grenzwertfestlegung keine Berücksichtigung. Hinzu kommt, dass „gepulste“ Strahlung als biologisch besonders kritisch eingeschätzt wird. Sie findet u.a. beim Mobilfunk Verwendung, aber auch bei den schnurlosen DECT-Telefonen fürs Haus.
Weniger Funkbelastung verursachen die neuen „strahlungsarmen“ DECT-Schnurlosen. Nur kurze Telefonate mit dem Mobilen. Nachts abschalten.
Elektrostecker Elektrosmog besteht aus relativ schwachen, aber dauerhaften Belastungen. Chronischer Stress wirkt sich biologisch aus. Unsere Zellkommunikation wird empfindlich gestört. Diese unerwünschten Reize wirken unkalkulierbar auf den menschlichen Organismus ein. Erhöhte Körperspannung, Schlafstörungen, Immunschwäche, Hormonstörun-gen, verminderte Krebsabwehr, Leukämie sind nur einige Beispiele von Schädigungen, die dem Menschen zu schaffen machen. Und je länger der Organismus den elektromagnetischen Strahlungen ausgesetzt ist, umso größer können die gesundheitsschädigend Folgen
Elektrische Wechselfelder
Sie lassen sich reduzieren, indem der Abstand zum Verursacher vergrößert oder ausgesteckt wird. Kabel und Geräte gehören nicht nahe an oder unter das Bett. Im Spezialhandel sind auch abgeschirmte Steck-dosenleisten und Verlängerungskabel erhältlich.
In vielen Fällen hilft ein Netzfreischalter im Sicherungskasten. Er schaltet den Stromkreis und alle zugehörigen Kabel in der Wand immer dann aus, wenn kein Gerät mehr gebraucht wird.
Mind. 1 m Abstand zu Elektrogeräten. Oder Stecker ziehen! Halten Sie einen Meter Abstand zu Energiesparleuchten, an Bett und Schreibtisch ganz meiden.
Generell gilt: Dauerhaft funkende Geräte sind zu vermeiden. Bei laufendem Mikrowellenherd unbedingt auf Abstand gehen. Leckstrahlung! Ein Babyphone sollte nicht gleich neben Babys Köpfchen liegen und unbedingt ohne DECT-Technik funktionieren.
Achtung bei Handynutzung
Was ist bei Handy-Benutzung zu beachten? Von Gesprächen bei schlechtem Empfang ist unbedingt abzuraten. Das Handy sollte erst nach dem Verbindungsaufbau (max. Sendeleistung) an den Kopf gehalten werden. Besser als telefonieren: SMS verschicken. Kinder sollten nur in Ausnahmefällen mit dem Handy telefonieren.
Bei Sichtkontakt zu einem Mobilfunksender empfiehlt es sich, eine Messung vornehmen zu lassen. Bei Abschirmmaßnahmen ist unbedingt fachkompetente Beratung zu empfehlen, damit keine Fehler unterlaufen. Achtung: Spiegel verstärken die Belastung, da sie reflektieren.
Magnetisierbares Metall, besonders auch in Federkernmatratzen und Stahlrosten, beeinträchtigen den gesunden Schlaf. Lautsprecherboxen, Fitness-geräte, Werkzeugkästen unter dem Bett erzeugen starke statische Magnetfelder. Auch hier empfiehlt sich Distanz zum Verursacher.
Kunststoffe, Lacke und Synthetik gehören raus aus dem Schlafzimmer. Synthetische Gardinen verderben die Atemluft, ganz besonders bei aufsteigender Heizungsluft. Elektrostatik macht gereizt und abgeschlagen. Weniger Synthetik und kräftiges Lüften hilft hier entscheidend.
Ganz besonders im Schlafzimmer lohnt es sich, Belastungen in Erfahrung zu bringen und vorsorglich auf ein Minimum zu reduzieren. Fangen Sie heute an!
Redaktion:
Almut Hullmann (Baubiologin),
Patricia Kurz (Journalistin)
Bildrechte: Alle Bildrechte liegen bei Almut Hullmann
Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Der vorliegende Fachtipp ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Redaktion noch Herausgeber können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den hier gemachten praktischen Anleitungen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Wir bedanken uns für die redaktionelle Mitarbeit bei Frau Almut Hullmann – Tipps vom Experten
Aachener Str. 5, München
Tel. 089 – 361 049 82
www.baubiologie-hullmann.de
mail@baubiologie-hullmann.de
Messungen nach „Standard der baubiologischen Messtechnik SBM“
Weitere Informationen:
Fa. NaturBauHaus, Tel. 089 – 697 590 90, www.naturbaumarkt.de
Institut für Baubiologie und Ökologie Neubeuern (IBN)
Tel. 08035 – 2039, www.baubiologie.de
Verband Baubiologie
Tel. 0228 – 963 99 258, www.verband-baubiologie.de