Über keine Gemeinschaft existieren so viele Mythen, Geheimnisse und Sagen wie über die Logen und Geheimbünde. Und das seit fast tausend Jahren. Denn damals, Anfang des 12. Jahrhunderts, wurde der erste Bund gegründet, der Orden der Tempelritter. Ihr sagenhafter Aufstieg, ihr plötzlicher Untergang und die vielen Sagen um diesen Ritterorden geben bis heute Rätsel auf. Doch vor allem bildeten die Templer, wie sie auch genannt wurden, die Grundlage für die Entstehung sämtlicher Geheimlogen wie die berühmten Freimaurer oder Illuminaten. Welche geschichtliche, politische und gesellschaftliche Wichtigkeit diese geheimnisvollen Bünde haben und warum sich so viele Mythen um diese Logen ranken, welche weltbekannten Persönlichkeiten Mitglieder waren und warum sie teilweise bis heute verteufelt und verboten werden, erzählt diese Reportage.
Inhalt
- Mythos, Macht und prominente Mitglieder
- Der Beginn: Kampf um den Tempelberg
- Die Templer: Vom Aufstieg der ersten Bruderschaft
- Wie aus den edlen Rittern verfolgte Ketzer wurden
- Die Freimaurer: Verboten, verfolgt – und heute erfolgreich wie nie
- Der Ursprung der modernen Freimaurerei: vom Maurer zum Großmeister
- Die Bedeutung der Symbole und Roben der Freimaurer
- Der Aufstieg der Loge
- Der Ursprung der Gewaltenteilung
- Die Verfolgungsjagd unter Heinrich Himmler: Auf der Suche nach dem Heiligen Gral
- Die Grundprinzipien und Aufnahmerituale der Freimaurer
- Die modernen Freimaurer: Die verschlossenen Tore werden langsam geöffnet
- Die Illuminaten: Ein deutscher Traum, der Amerika geprägt hat
- Wie mächtig sind die Illuminaten wirklich
- „Skull & Bones“ – die heimlichen Machthaber Amerikas?
- Die perfekte Kombination: Verschwörungstheorien und die Geheimbünde
Mythos, Macht und prominente Mitglieder
Spätestens seit den Bestseller-Büchern und Filmen „Illuminati“ und „Der Da Vinci Code – Sakrileg“ von Erfolgsautor Dan Brown sind die Geheimbünde der Freimaurer oder Templer für jeden ein Begriff. Der Mythos der Logen mit ihren geheimnisvollen Treffen, spirituellen Ritualen, ihrer absoluten Verschwiegenheit und dem angeblich so großen Machteinfluss hat seit Jahrhunderten die Menschen fasziniert und beängstigt. In die Riege der Mitglieder gehören so berühmte Namen wie Goethe, Mozart, Walt Disney, Churchill, Louis Armstrong oder George Washington.
Der Beginn: Kampf um den Tempelberg
Rund 1000 v. Chr. Eroberte König David Jerusalem und ernannte die Stadt zur Hauptstadt der Israeliten. Sein Sohn, König Salomon, ließ auf dem Berg den ersten jüdischen Tempel erbauen, den Salomonischen Temple, der als Heiligtum galt. 586 v. Chr. zerstörte der persische König Nebukadnezar II. den Tempel. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde die Tempelanlage noch zwei weitere Male zerstört und wieder aufgebaut. Durch die Eroberung der Tempelanlage durch verschiedene Herrscher, durch die Zerstörung und den Wiederaufbau der Anlage hat sich im Laufe der Jahrhunderte der Tempelberg als heilige Stätte für Juden, Muslime und Christen manifestiert. Die Juden beten an der Klagemauer. Für Muslime ist der vom Felsendom umschlossene Fels der Ort, von dem ihr Prophet Mohammed die Reise in den Himmel angetreten habe, wie es im Koran beschrieben ist. Für Christen ist der Tempelberg in ihrem Glauben von Bedeutung, da er als Symbol Gottes und Heiligtum angesehen wird.
Für die Christen des Mittelalters galt Jerusalem neben dem spanischen Santiago de Compostela als wichtigste Pilgerstätte. Die christlichen Pilger konnten zuerst auch ungefährdet ihre Reise antreten. Doch dann, Mitte des 11. Jahrhunderts, änderte sich die Situation als die Seldschuken, ein türkischer Volksstamm, große Gebiete des Nahen Ostens unter ihren Einfluss brachten und die christlichen Pilger verfolgten, ausraubten und ermordeten. Als Antwort dieser aggressiven Politik rief Urban II alle Gläubigen auf, gegen die Seldschuken in den Krieg zu ziehen um den christlichen Pilgern ihre Reise und den Aufenthalt in Jerusalem wieder zu ermöglichen. Die Kreuzzüge begannen.
Rosemarie Herrmann says
Hallo, ich finde dies ist ein interessanter Eintrag. Ich würde mir davon wünschen. Herzliche Grüße
andreas thorsten starr says
tja, geht mir genauso. 23 war mein mantra vor diesem leben.
NOSkep says
Vielen Dank für diesen Artikel. Ein sehr faszinierendes Thema, in das ich mich gerne weiter hineinarbeiten möchte.
Und ganz nebenbei: seit 12 Jahren (13 wäre dann doch eine zu große Fügung gewesen) ist „noskep“ mein Pseudonym, gerne abgekürzt mit „no“ oder „nos“. Scheint, als hätte ich mich damals unbewusst dafür entschieden, einen Teil Illuminat/Freimaurer in mir zu tragen 😀