Deutschland ist im Rätselfieber. Kaum ein Familienabend, ein Treffen mit Freunden oder ein Spieleabend ohne Rätselspaß. Immer mit dabei: Werwölfe, unbekannte Verbrecher, mystische Situationen und jede Menge Spannung. Denn der neueste Trend hat in Deutschlands Wohnzimmer Einzug gehalten, die Lateralrätsel. Bei diesen Rätselkrimis sind kluge Köpfe und logisches Denken, aber auch sehr viel Phantasie gefragt. Und das Beste dabei: Diese Rätsel sind so gut wie umsonst. Tipps vom Experten erklärt, was hinter diesem aufregenden Freizeitspaß steckt, welche Spiele besonders beliebt sind und gibt einige Beispiele der mitreißenden Kopfnüsse, die Jung und Alt begeistern.
Inhalt
- Was ist ein Lateralrätsel?
- Die Werwölfe von Düsterwald. Wer sind die Monster?
- Warum machen Krimirätsel so viel Spaß?
- Welche Lateralrätsel gibt es?
- Warum starb dieser Mann?
- Schaurig-schöne Rätselbeispiele: Was ist passiert?
Was ist ein Lateralrätsel?
Bei einem Lateral (lateinisch: seitlich, seitwärts) wird mit wenigen paradoxen oder unsinnig erscheinenden Informationen die Endsituation einer Kurzgeschichte vorgegeben. Den Verlauf der eigentlichen Geschichte müssen sich die Mitspieler durch geschickte Fragen erst zusammenstellen. Der Rätselsteller gibt mit einem Satz eine Situation vor.
Wie es zu dieser Situation kam müssen die anderen Mitspieler durch Fragen herausfinden.Wird die Frage vom Spielleiter mit Ja beantwortet, darf der Mitspieler solange Fragen stellen, bis die Antwort des Rätselstellers Nein lautet. Die Antwort Irrelevant bedeutet, dass die Antwort nicht unbedingt notwendig ist um die Geschichte zu lösen. Trotzdem darf der Mitspieler weiterfragen. Bei einem Nein kommt der nächste Spieler zum Zuge. Das Ziel ist es, einer völlig absurden, aber trotzdem möglichen Geschichte auf die Spur zu kommen. Bei dem Spiel „Black Stories“ vom moses.Verlag gibt es zum Beispiel 50 Karten auf denen eine kurze Geschichte steht. Ein Beispiel: „Warum freuen sich drei Einarmige über ein Paket mit einem abgeschnittenen Arm?“ Was ist passiert? Den wahren Verlauf der Geschichte sollen die Mitspieler nun erraten. Gewinner ist entweder derjenige, der am Schluss die meisten Ja-Antworten bekommen hat oder wenn schlichtweg alle zusammen den Krimi lösen konnten. Die Krimirätsel sind ein Garant für jede Menge Spaß, egal ob beim Spieleabend, Familientreffen oder auf der Party.
Die Werwölfe von Düsterwald: Wer sind die Monster?
Ein wenig komplizierter, aber sehr spannend ist das Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“. Ziel des Spiels ist es, dass die Guten die Bösen bezwingen – es geht aber auch andersrum. Hier werden verschiedene Figuren mittels verdeckter Karten vergeben. Etwa die Hälfte der Mitspieler sind Werwölfe, die andere Hälfte sind Dorfbewohner mit verschiedenen Rollen. Das Spiel ist in die zwei Phasen Tag und Nacht aufgeteilt. Nachts suchen sich die Werwolfe schweigend ein Opfer aus. Die anderen Mitspieler müssen in dieser Zeit unbedingt die Augen fest geschlossen halten. Einzig der Spielleiter weiß wer Werwolf und wer Opfer ist. In der Tagesphase gibt er das Opfer bekannt. Alle anderen Mitspieler müssen nun darüber entscheiden, wer am Tisch ein Werwolf sein könnte oder nicht. Alle Mitspieler bestimmen dann in einem starken Wortgefecht, das mit Anschuldigungen, Lügen und rhetorischen Redewendungen nur so gespickt ist, wer ein Werwolf sein könnte und wer nicht. Die Werwolf-Mitspieler versuchen sich dabei natürlich in dieser hitzigen Diskussionsich zu tarnen um nicht entdeckt zu werden. Es entwickeln sich fabelhafte Täuschungsmanöver und bemerkenswerte Spielvariationen, wenn man das Spiel bereits öfters gespielt hat. Schließlich wird der Mitspieler eliminiert, der von allen anderen Mitspielern als möglicher Werwolf ausgesucht wird. Pech natürlich, wenn man den falschen erwischt und stattdessen einen unschuldigen Dorfbewohner zum Schafott verurteilt. Nach der Tagesphase suchen sich die Werwölfe – soweit sie nicht alle enttarnt wurden – nachts ihr nächstes Opfer aus. Das Spiel ist beendet, wenn entweder allen Werwölfen der Garaus gemacht wurde oder alle Dorfbewohner gestorben sind. Besonders lustig, spannend und interessant wird das Ganze ab 8-10 Mitspieler.
Warum machen Krimisrätsel so viel Spaß?
Bei einem Lateral gibt es keine gedanklichen Grenzen. Es kann wirklich jeder mitspielen. Grundvoraussetzung ist eigentlich nur die eigene Phantasie und eine Portion logisches Denkvermögen. Ein Rätselkrimi ist spielerisch, schöpferisch und sehr kreativ. Und natürlich spannend bis zur letzten Sekunde. Die Rätsel sind zu Beginn einfach unglaublich paradox, doch sie ergeben letztendlich immer einen Sinn. Und bei der Suche nach der Lösung werden alle Mitspieler zu kleinen Sherlock Holmes.
Welche Lateralrätsel gibt es?
Die berühmtesten Laterale sind die Spiele „Black Stories“ oder „Die Werwölfe von Düsterwald“. Diese und ähnliche Spiele gibt es im Fachhandel zu kaufen. Doch auch ohne Spielvorlagen und Spielkarten ist Krimirätsel-Abend ein Kinderspiel. Im Internet finden sich unzählige Vorlagen für diese Krimigeschichten, die heruntergeladen oder ausgedruckt werden können. Jeder Mitspieler kann sich so seine spannende Lieblingsstory selbst aussuchen und seine Mitspieler auf die Denkprobe stellen.
Warum starb dieser Mann?
Hier ein typisches Beispiel für ein Lateralrätsel:
Thomas liegt tot in seinem Arbeitszimmer, das von innen verschlossen ist. Vor ihm liegen ein Kugelschreiber, Papier und eine verschlossener Briefumschlag.
Die Antwort:
Thomas ist durch Gift ermordet worden, das er zu sich nahm, als er mit seiner Zunge den Kleberand des Briefumschlags befeuchtet hat. Das Gift wurde dort von dem Mörder aufgetragen.
Schaurig-schöne Rätselbeispiele: Was ist passiert?
Den Krimistorys sind keine Grenzen gesetzt. Als kleinen Einstieg in die Welt der Lateralrätsel gibt es hier fünf klassische Beispiele mit erstaunlichen Lösungen. Genau die richtigen Übungen für zukünftige Meisterdetektive.
- Ein Mann sitzt in einem Zug im Nichtraucherabteil. Er schläft ein. Als er kurz darauf wieder aufwacht, schreit er in Panik auf und stürzt sich aus dem Wagonfenster auf die Gleise in den Tod. Wäre er in einem Raucherabteil gesessen, würde er noch leben.
- Hätte sie die schwarzen Schuhe gekauft, wäre sie noch am Leben.
- Ludwig putzte sich die Zähne, machte das Licht aus und ging ins Bett. Deshalb ertranken in dieser Nacht viele Menschen.
- In einem Krankenhaus gibt es ein Zimmer, das als verflucht gilt. Jeder Mensch, der in diesem Zimmer liegt, stirbt an einem Dienstag …
- Herr Karl geht auf eine Cocktailparty und isst und trinkt wie alle anderen Gäste auch. Dann geht er früher als die anderen Gäste nach Hause. Am nächsten Morgen erfährt er, dass er als einziger von allen Gästen überlebt hat. Alle anderen wurden vergiftet. Warum lebt er noch?
Redaktion: Patricia Hansen
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