Angesichts der Öl- und Gaspreisentwicklung in der Bundesrepublik wird die Entscheidung für ein möglichst sparsames Heizungssystem in Neubau, aber auch in Bestandsimmobilien immer wichtiger. Für welche Technologie sich Eigentümer auch entscheiden: Die richtige Dimensionierung der Einzelelemente ist für einen geringen Verbrauch allesentscheidend. Um alle Einzelteile der Heizung richtig auszulegen, muss zunächst die Heizlast bestimmt werden. Was genau man darunter versteht und wie sich der Wert berechnen lässt – wir klären auf. Öl- und Gasheizungen sind in Zeiten der Wärmewende und steigenden Brennstoffpreise nicht mehr zeitgemäß. Gerade in Neubauten hat sich mit der ökonomischen Wärmepumpe längst ein neuer Standard durchgesetzt. Die Heiztechnologie bezieht Energie aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Aber wirklich sparsam lassen sich Wärmepumpen so wie alle anderen Heizsysteme nur bei richtiger Dimensionierung betreiben. Spätestens im Rahmen dessen stellt sich die Frage, wie viel Energie zum Erhalt einer angenehmen Raumtemperatur aufgewandt werden muss. An dieser Stelle machen sich Eigentümer bei der Suche nach einer ökonomischen Heizungsanlage über die Heizlast Gedanken. Denn hinter dem Begriff verbirgt sich die Wärmezufuhr, die das Heizsystem zur Aufrechterhaltung einer festgelegten Temperatur erbringen muss. Die DIN 12831-1 normt die Heizlastbestimmung. Bei der Auslegung der Heizflächen sowie Heizungsanlage gibt sie alle zur Berechnung erforderlichen Werte, Parameter und Faktoren vor. Für Standardfälle werden in der Norm zwar Wärmeverluste und Heizlasten festgelegt, das allerdings nur unter Auslegungsbedingungen. Individuelle Abweichungen sind dabei zu erwarten. Denn laut Kritikern bleiben wichtige Effekte in der Norm unberücksichtigt. Neben solaren und inneren Gewinnen (Sonneneinstrahlung, Geräte, Menschen) fließt die ausgleichende Wärmespeicherwirkung bestimmter Bauteile beispielsweise nicht mit ein. Bei der Planung von Passiv- und Niedrigenergiehäusern sollten daher stets erfahrene Planer wie Energieberater oder Heizungsfachbetriebe die Heizlast ermitteln und Nachweise führen. Allerdings können Eigentümer zur groben Berechnung als Faustformel die Raumgröße mit der Heizleistung in Watt pro Quadratmeter multiplizieren. So ergibt sich die benötigte Heizleistung für ein Zimmer. Heizlast in Altbauten: Berechnung nach Energieverbrauch Bei Bestandsgebäuden fehlen oft die notwendigen Unterlagen zur Berechnung der Heizlast nach DIN. Die Ermittlung erfolgt daher meist auf Basis der Verbrauchswerte innerhalb der letzten Jahre. Als Faustformel wird der benötigte Heizenergiebedarf pro Jahr zur Berechnung durch die jährlichen Vollbenutzungsstunden geteilt. Man geht beispielsweise davon aus, dass für Heizung und Warmwasser in einem Einfamilienhaus ein jährlicher Heizenergiebedarf von 40.000 Kilowattstunden erforderlich ist. Liegt die Jahresheizzeit innerhalb der Region in diesem Fall bei 2.100 Vollnutzungsstunden, ergibt dies eine Heizlast von 19 Kilowatt. Diese Nennleistung orientiert sich am kältesten Tag, der am Installationsort der Heizung in den vergangenen fünf Jahren ermittelt wurde. In der verbleibenden Zeit läuft die Heizung nicht auf vollem Betrieb, sondern wird auf Teillast betrieben. Bei der Dimensionierung der Heizungsanlage muss auch dies berücksichtigt werden. Nicht zu vernachlässigen: Teillast und weitere Einflussfaktoren Der Heizwärmebedarf im Teillastbetrieb wird an den sogenannten Heizgradtagen orientiert. Eigentümer legen in diesem Kontext eine Temperaturgrenze fest, ab der sich die Heizung einschalten soll (zwischen zwölf und 15 Grad Celsius). Die gewünschte Raumtemperatur wird anschließend als Referenzwert genutzt. An Tagen unter der Grenze entsteht eine Differenz. Addiert man die Differenzen aller Tage und teilt sie durch 365, ergibt sich daraus die jährliche Durchschnitts-Differenz, auch Gradtagszahl genannt. Dieser Wert ergänzt bei der Heizungsdimensionierung weitere Parameter. Darunter die Fläche und Größe der zu beheizenden Zimmer, der Nutzungsfaktor sowie die technische Heizlast und der Grad der Jahresnutzung. Ebenso relevant wie diese Faktoren sind die jeweiligen Heizkörper. Jene müssen richtig gewählt und genau berechnet werden. Je effektiver sie sind, desto weniger Wärme geht auf dem Weg in die Räume verloren. Dadurch sinkt die erforderliche Ausgangsleistung der Wärmequelle. Zu berücksichtigen sind bei der Heizkörperberechnung Faktoren wie die Wird die Heizungsanlage zugunsten ständig abrufbarer Wärme mit einem Pufferspeicher kombiniert, so ist auch dessen Auslegung für die Dimensionierung der Gesamtanlage entscheidend. Denn je besser der Speicher ausgelegt wird, desto effektiver lässt sich die aus der Heizung stammende Wärme nutzen. Neben der Personenzahl im Haushalt sind für den Pufferspeicher beispielsweise die Bade-, Wasch- und Kochgewohnheiten relevant. Dasselbe gilt für die Ausgangs- und Nennleistung. Soll die Gesamtheizlast und die jeweils aufzubringende Heizenergie berechnet werden, muss die Interaktion aller technischen und äußeren Variablen beachtet werden. Aus diesem Grund ist die Rücksprache mit Experten an dieser Stelle wärmstens zu empfehlen. Redaktion: Walter Braun Impressum Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Der vorliegende Tipp ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. 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In Neubauten: Heizlastberechnung nach DIN
Lässt sich die Heizlast nicht nach DIN ermitteln, ist unter gewissen Umständen die Bemessung anhand des Energieverbrauchs möglich.
Herausgeber: tipps-vom-experten
TvE vl. Walter Friedrich Georg Braun, Drljanovac 5,
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Dimensionierung der Heizungsanlage: Welche Rolle spielt die Heizlast?
Angesichts der Öl- und Gaspreisentwicklung in der Bundesrepublik wird die Entscheidung für ein möglichst sparsames Heizungssystem in Neubau, aber auch in Bestandsimmobilien immer wichtiger. Für welche Technologie sich Eigentümer auch entscheiden: Die richtige Dimensionierung der Einzelelemente ist für einen geringen Verbrauch allesentscheidend. Um alle Einzelteile der Heizung richtig auszulegen, muss zunächst die Heizlast bestimmt werden. Was genau man darunter versteht und wie sich der Wert berechnen lässt – wir klären auf.
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