Historische Fahrzeuge üben auf viele Menschen einen ganz besonderen Reiz aus. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Konstrukteure seinerzeit einen großen Wert auf besonders schöne Formen der Karosserie legten. Jeder Hersteller hatte seinen ganz eigenen Stil. Zudem wiesen alle Fahrzeuge vergangener Tage Besonderheiten auf. Früher brauchten sich die Konstrukteure keine Gedanken um den Kraftstoffverbrauch oder um Abgasemissionen zu machen. Welches deutsche Fahrzeug vergangener Jahre besonders interessant und schön war, erfahren Sie nachfolgend.
Inhalt
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Borgward Isabella mit hydraulischer Kupplung
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Der Adenauer Mercedes das Oberklasse-Modell
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Porsche 911 „Neunelfer“, ein beeindruckender Sportwagen
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Opel Kapitän, legendär und beeindruckend
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Die Isetta mit vielen Besonderheiten
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VW Käfer – der wohl berühmteste Oldtimer
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NSU Ro 80 – vom Pech verfolgt
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Opel Manta – sportlich ambitioniert
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NSU Prinz mit unverwechselbarer Karosserieform
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Goggomobil mit Zweitaktmotor
Borgward Isabella mit hydraulischer Kupplung
Seit dem Baujahr 1954 wurde vom Bremer Autohersteller das Mittelklassefahrzeug Isabella gebaut. Die Namensgebung war eher zufällig. Als der erste Prototyp fertiggestellt war und getestet werden sollte, fragten Journalisten nach der Typenbezeichnung. Der Konstrukteur Carl F. W. Borgward sagte, dass ihm der Name völlig egal sei. Die Reporter könnten das Fahrzeug Isabella oder wie auch immer bezeichnen. Schon stand der Name fest.
Das Fahrzeug Borgward Isabella war eines der ersten Autos mit einer selbsttragenden Karosserie. Der Antrieb erfolgte durch einen Ottomotor mit einem Hubraum von 1,5 Litern. Die Leistung lag bei 60 PS. In der TS Ausführung hatte dieses Modell eine Motorleistung von 75 PS. Für die damalige Zeit war die Motorleistung schon beachtlich. Zu den Besonderheiten der Borgward Isabella gehörte die hydraulisch betätigte Kupplung sowie das vollsynchronisierte Vierganggetriebe mit Lenkradschaltung.
Der damalige Verkaufspreis von 7265 DM war ziemlich hoch. Daher wurde die Borgward Isabella eher von der Mittelschicht gekauft. Arbeiter mit einem damaligen Durchschnittseinkommen konnten sich solch ein Fahrzeug nicht leisten.
Besondere Daten:
Baujahr 1954 bis 1961
Als Limousine, Kombi, Cabrio, Coupe und Pick-up erhältlich
1,5-Liter-Motor mit 60 bis 75 PS
Der Adenauer Mercedes das Oberklasse-Modell
Der älteste deutsche Fahrzeughersteller ist Mercedes. Daher gibt es auch eine große Anzahl besonderer historischer Autos dieses Herstellers. Am bekanntesten und beliebtesten dürfte wohl der Adenauer Mercedes sein. Doch wie kam der zu seinem Namen? Es handelt sich eigentlich um ein Oberklassenmodell der Baureihe 300. Das erste Baujahr dieses Autos ist 1951. Bei diesem Fahrzeug gibt es zwei wichtige Besonderheiten.
Es wird von einem 3,0-Liter-Ottomotor angetrieben und leistet 115 PS. Dadurch war es seinerzeit das stärkste Serienfahrzeug, das es in Deutschland gab. Noch nicht einmal die Fahrzeuge von Sportwagenhersteller Porsche waren stärker. Die zweite Besonderheit liegt darin, dass der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer dieses Fahrzeug als sein Dienstfahrzeug wählte. Dadurch erhielt es kurzerhand die Bezeichnung Adenauer Mercedes. Diese Bezeichnung ist auch heute noch geläufig.
Besondere Daten:
Baujahr 1951 bis 1957
Länge etwa 5,0 Meter und Breite 1,84 Meter
Gewicht knapp zwei Tonnen
Porsche 911 „Neunelfer“, ein beeindruckender Sportwagen
Wenn es um Oldtimer in Deutschland geht, darf natürlich der Porsche 911, der umgangssprachlich als Neunelfer bezeichnet wird, nicht fehlen. Seit 1963 wurde dieses Modell gebaut. Es war schon zu der Zeit ein beeindruckender Sportwagen, der einige Besonderheiten aufwies.
Besondere Daten:
Sechszylinder- Boxermotor
Obenliegende Nockenwellen
Modernes Fahrwerk mit Dreieckslenkern
Der Boxermotor der ersten Generation wies einen Hubraum von 2,0 Litern auf. Die Leistung betrug 130 PS. Doch während der ersten Produktionsjahre erhöhte der Hersteller kontinuierlich die Motorleistung. Im Jahre 1972 war der 911er mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h das schnellste Auto, das serienmäßig produziert wurde. Allerdings betrug der Kraftstoffverbrauch stolze 17 Liter auf 100 Kilometer. Da der Porsche 911 über viele Jahre hinweg produziert wurde, steht auch ein großes Angebot an Oldtimer unterschiedlicher Baujahre zur Verfügung. Diese besonderen Sportwagen aus Deutschland fehlen auf keinem Oldtimertreffen.
Opel Kapitän, legendär und beeindruckend
Zahlreiche legendäre Modelle wurden von diesem Autohersteller produziert. Besonders beeindruckend ist der Opel Kapitän. Dieser wurde von 1939 bis 1972 in mehreren Varianten hergestellt. Modelle aus dem ersten Baujahr sind mittlerweile eher selten zu finden. Von den Nachkriegsjahren sind aber noch zahlreiche Oldtimer dieses Typs vorhanden. Es gibt einige Ausführungen, die bei Liebhabern besonders begehrt sind. Dazu zählen auch die Ausführungen mit den rundlichen Bauformen. In den sechziger Jahren wurden, wie es damals bei fast allen Autos üblich war, die Karosserieformen immer eckiger.
Besonders markant waren die Modelle der fünfziger Jahre. Ausgestattet mit viel Chrom und modern gestalteten Sitzpolstern galt der Kapitän seinerzeit als Statussymbol. Mit einer Motorleistung von 58 PS gehörte das Fahrzeug schon zu den leistungsfähigen Autos. Die lange Motorhaube sowie die markanten Weißwandreifen machten schon so einiges her. In den fünfziger Jahren belegte der Kapitän den dritten Platz in der Zulassungsstatistik. Daran ist schon die große Beliebtheit zu erkennen. In der damaligen Zeit konnten sich aber auch nur gut betuchte Interessenten ein solches Fahrzeug leisten. Für die unteren Bevölkerungsschichten war der Kapitän unerschwinglich, aber ein Traumauto. In der heutigen Zeit gibt es eine sehr große Fangemeinde dieser besonderen Oldtimer aus Deutschland.
Da sich die Produktion über mehrere Jahrzehnte erstreckte, stehen Fahrzeuge dieses Typs aus vielen Baujahren zur Verfügung. Auch Ersatzteile sind aus nahezu jedem Baujahr zu bekommen.
Besondere Daten:
Baujahr 1938 bis 1970
Sechszylindermotoren mit 2,5 Litern Hubraum
Höchstgeschwindigkeit bis 150 km/h
Die Isetta mit vielen Besonderheiten
Ein besonderer Oldtimer ist die Isetta. Eigentlich war dieses Modell nur als Übergangslösung gedacht. Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet war, nahm BMW die Produktion von Autos wieder auf. Im Programm befanden sich aber nur Luxuskarossen mit Sechszylindermotoren. Diese wurde schon zu Preisen angeboten, die noch nicht einmal den Produktionskosten entsprachen. Trotzdem gab es keine große Nachfrage, weil es damals kaum Interessenten gab, die einen Preis von 15.000 DM aufbringen konnten. Dadurch geriet BMW in eine ernsthafte Krise. Da auch keine Zeit war, ein neues kompaktes Modell zu entwickeln, fertigte BMW die Isetta als Lizenzbau
Zum Antrieb wurde ein BMW Motorradmotor mit einem Hubraum von 250 Kubikzentimetern eingebaut. Dieser erreichte eine Leistung von 12 PS. Der große Vorteil bestand darin, dass dieser Kleinwagen auch von Fahrern gefahren werden durfte, die einen Motorradführerschein für Zweiräder bis 250 Kubikzentimeter besaßen. Derartige Führerscheine waren zu der Zeit deutlich weiter verbreitet als Pkw-Führerscheine. Daher fand dieses Fahrzeug auch einen reißenden Absatz. Dieser Oldtimer weist aber noch einige weitere Besonderheiten auf. Dazu gehört auch die Tür, die sich an der Front befindet. Beim Öffnen wird auch das Lenkrad und das Armaturenbrett mitgeschwenkt.
Eine weitere Besonderheit ist die schmale Hinterachse. Die beiden Hinterräder stehen so eng beieinander, dass ein Differenzial überflüssig ist. Die Isetta war auch einer der wenigen Kleinstwagen seinerzeit, der mit einem Rückwärtsgang ausgestattet war.
Besondere Daten:
Baujahr 1955 bis 1962
Kompakte Maße mit 2,28 Meter Länge und 1,38 Meter Breite
Geringes Gewicht von 350 Kilogramm
VW Käfer – der wohl berühmteste Oldtimer
Ein deutsches Auto, das weltweiten Ruhm erlangte, war der VW Käfer. Die ersten Fahrzeuge dieses Typs sind aus dem Baujahr 1938. Der Käfer wurde damals auf staatliche Anweisung von Porsche entwickelt. Ziel der damaligen Regierung war es, ein Auto zu bauen, das sich jeder Arbeiter leisten konnte. Doch kurz nachdem die ersten Käfer produziert wurden, begann der Zweite Weltkrieg. Daher startete die eigentliche Produktion dieses Erfolgsmodells erst in den Nachkriegsjahren. Da die ersten Exemplare noch mit einer geteilten Heckscheibe ausgestattet waren, wurden sie auch Brezelkäfer bezeichnet.
Zu den Besonderheiten dieser Oldtimer gehört der luftgekühlte Boxermotor im Heck. Dieser hat einen unverwechselbaren Klang. Die ersten Modelle erzielten Leistungen von 25 PS. Etwas später wurde die Leistung auf 30 PS erhöht. Der VW Käfer wurde viele Jahrzehnte lang hergestellt. Die Motorleistungen stiegen immer wieder an und die Ausstattung verbesserte sich. Dieses Fahrzeug ist zu einem echten Kultfahrzeug geworden. Deshalb ist es auch das meistverkaufte Fahrzeugmodell, das es je gab. Oldtimer von diesem Modell gibt es aus mehreren Jahrzehnten mit unterschiedlichsten Ausführungen.
Besondere Daten:
Baujahr von 1938 bis 2003
Leistung von 25 bis 54 PS
Zahlreiche Sondermodelle
NSU Ro 80 – vom Pech verfolgt
Vom bekannten Hersteller NSU wurde im Jahre 1967 ein völlig neu entwickeltes Fahrzeug hergestellt, das gleich mehrere Besonderheiten aufwies. Zum einen ist die markante Form zu nennen, die damals völlig anders war als bei den meisten Fahrzeugen anderer Hersteller. Die Karosserie wies eine gewisse Pfeilform auf. Nebenbei bemerkt, diente diese Karosserieform als Inspiration für die Modelle von Audi. Ab dem Jahr 1969 gehörte die NSU Motorenwerke AG zu Audi.
Eine weitere Besonderheit dieses Modells war der Wankelmotor. Dieser Motor heißt ja eigentlich Rotationskolbenmotor. Daher stammt auch die Bezeichnung Ro 80. Ein Wankelmotor weist einen besseren Wirkungsgrad auf als ein normaler Motor mit Hubkolben. Deshalb war es auch möglich, dass der Motor mit einem Hubraum von 1,0 Litern eine Leistung von 115 PS erzielte. Beim Ro 80 gab es jedoch von Anfang an Probleme mit dem Motor. Ein großes Problem bestand darin, dass einige Materialien im Motor nicht zusammenpassten. Deshalb traten immer wieder gravierende Motorschäden auf. Diese wurden auf Basis der Kulanz behoben. In den ausgetauschten Motoren traten die Probleme nicht mehr auf, aber die Fahrzeuge hatten ihren schlechten Ruf weg. Als Oldtimer sind die Ro 80 aber sehr begehrt.
Besondere Daten:
Hydraulisch betätigte Bremsen mit Bremskraftverstärker und Bremskraftregler
Moderner Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Opel Manta – sportlich ambitioniert
Der Hersteller brachte nicht nur den legendären Kapitän heraus. Ab dem Baujahr 1970 war der berühmte Opel Manta zu bekommen. Mit diesem sportlich ambitionierten Fahrzeugmodell setzte dieser Autohersteller neue Maßstäbe. Der Manta wurde mit verschiedenen Motorisierungen angeboten. Daher standen Modelle mit Leistungen zwischen 68 und 90 PS zur Auswahl. Dieses moderne Coupe wurde bis 1988 produziert. Der Manta war bis zum Schluss mit einem Heckantrieb ausgestattet. Zahlreiche andere Fahrzeughersteller setzten in dem Zeitraum schon auf Frontantrieb.
Zu den Besonderheiten des Mantas gehören neben dem sportlich betonten Aussehen der ungeregelte Katalysator, der in den letzten Baujahren zur Serienausstattung gehörte. Zudem wurden die Fahrzeuge schon sehr früh mit Fünfganggetrieben ausgestattet. Die Oldtimer dieses Modells erfreuen sich besonders großer Beliebtheit, weil sich der Opel Manta durch einige Filme zum Kultfahrzeug entwickelte.
Besondere Daten:
Großes Leistungsspektrum von 55 bis 110 PS
Stärkste Ausführung von 0 auf 100 km/h in 10,5 Sekunden
Kraftstoffverbrauch bei allen Varianten bei etwa 8,5 Liter auf 100 Kilometer
NSU Prinz mit unverwechselbarer Karosserieform
Ein interessantes deutsches Auto ist der NSU Prinz. Dieser wurde im Zeitraum von 1958 bis 1973 produziert. Es gab insgesamt vier Generationen dieses Kleinwagens. Zu den beeindruckenden Besonderheiten dieses Wagens gehört der Parallel-Twin-Motor. Dabei handelt es sich um einen sehr ungewöhnlichen Ottomotor. Es handelt sich um einen Zweizylindermotor, bei dem sich die beiden Kolben nicht gegenläufig bewegen. Sie bewegen sich gleichzeitig auf- und abwärts. Auch diese technische Innovation macht die Oldtimer des NSU Prinz so beliebt. Oldtimerfans lieben ohnehin alle technischen Besonderheiten der Fahrzeuge vergangener Jahre.
Der NSU Prinz war ein Kleinwagen, der aber durchaus familientauglich war. Er bot fünf Sitzplätze und hatte vorne einen ansehnlichen Kofferraum. Der Motor mit einem Hubraum von 600 Kubikzentimeter leistete 30 PS. Diese Leistung reichte aus, um das nur 570 Kilogramm schwere Fahrzeug auf eine Höchstgeschwindigkeit von 116 km/h zu beschleunigen.
Interessante Details:
Viele Sondermodelle mit leistungsstärkeren Motoren
Unverwechselbare Karosserieform
Auch als sportliche Variante TT und TTS vorhanden
Goggomobil mit Zweitaktmotor
In den fünfziger Jahren wollten zahlreiche Menschen vom Motorrad auf ein Auto umsteigen. Deshalb entwickelte der damalige Hersteller von Landmaschinen Glass einen Kleinwagen namens Goggomobil, der auch einfach nur als Goggo bezeichnet wurde. Es handelt sich um ein deutsches Fahrzeug mit einem Zweitaktmotor. Zu den größten Vorteilen gehörte, dass dieser Kleinwagen mit dem Motorradführerschein der Klasse vier gefahren werden durfte. Daher wurde der Umstieg vom Motorrad auf eine Limousine oder ein Coupe deutlich erleichtert.
Interessante technische Daten:
Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 250 bis 400 ccm Hubraum
Leistung von 13,6 bis 18,5 PS
Höchstgeschwindigkeit 80 bis 95 km/h
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Redaktion: Walter Braun
Impressum
Herausgeber: tipps-vom-experten
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43270 Veliki Grđevac – Croatia – Email: gl@tivex.de
UID-Nr.: HR 92880568110 – Tel. 0049-171-5282838
Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Der vorliegende Tipp ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Redaktion noch Herausgeber können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den hier gemachten praktischen Anleitungen resultieren, eine Haftung übernehmen
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