Wieder ist es Tatjana Strobel gelungen, zwei so wichtige Verhaltensmuster wie die „Schuld“ und die „Perfektion“, auf verständliche Art zu erklären. Sie präsentiert dem Leser wieder eine einfache und praktikable Lösung, wenn man diese negativen Verhaltensprogramme dauerhaft ins Positive verändern möchte.
Inhalt:
-
Die Schuld
-
Sie ist an allem Schuld
-
Die Glaubenssätze der Schuld
-
So machen Sie sich frei von der Maske Schuld
-
Erkennen Sie, was Sie wirklich wollen
-
Die Perfektion
-
Einen perfekten Haushalt und die Disziplin der Kinder
-
Die Glaubenssätze der Perfektion
-
So machen Sie sich frei von der Maske Perfektion
-
Ab sofort beginnen Sie selbst das Ruder zu übernehmen
In diesem zweiten Teil zum Thema Maskenball erklärt Frau Strobel die Themen „Schuld und Perfektion“. Der Einstieg in diese Maskenball Themen, fand bereits in einem Basisartikel: Warum man ist wer man ist…. und im Maskenballartikel 1: Narzissmus und Überanpassung statt.
Die Schuld
Meine Kundin, ist schon beim Hereinkommen unsicher. Sie fragt, wo sie ihre Jacke aufhängen und wo sie sitzen darf. Sie ist nervös, schließlich geht es heute ans Eingemachte. Dem Anamnesebogen hat sie viel Aufmerksamkeit gewidmet. Ich lobe sie, denn je mehr ich über meine Klientin erfahre, umso besser!
Sie nimmt das Kompliment nicht an. „Ich habe mich schon gefragt, ob es nicht zu viel, zu wenig Wichtiges ist. Können Sie es überhaupt lesen?!“ Fragt sie unsicher. Als sie Wasser aus ihrem Glas verschüttet, bricht sie fast zusammen und stammelt: Es tut mir so leid. Und dabei habe ich ihr einfach zu viel Wasser eingegossen.
Ohne etwas von meiner Klientin zu wissen, hat sie mir schon so viel von sich offenbart. Sie fühlt sich unterlegen und sucht stets die Schuld bei sich. Ihren Veränderungswunsch definiert sie so: «Ich möchte eigene Entscheidungen treffen, und die Verantwortung für andere loslassen.»
Ihr Anamnesebogen erklärt ihre Geschichte. Kurz zusammengefasst: Ihre Mutter ist 17 Jahre alt, als sie zur Welt kommt. Einen Vater gibt es in den ersten Lebensjahren nicht. Mutter und Kind sind ganz alleine auf dieser Welt. Natürlich ist die Mutter mit ihrer Rolle überfordert. Zur damaligen Zeit 1975, wird sie als Alleinerziehende geächtet. Ihr ungeliebter Vater, muss für alle Dinge unterschreiben, da sie nicht volljährig ist. Er betont immer wieder, dass er ihretwegen nicht in Schwierigkeiten kommen möchte. Eine ledige Mutter, als Tochter zu haben sei schon schwer genug.
Sie ist an allem Schuld
Mutter und Kind schlagen sich irgendwie durch. In jeder freien Minute hält die Mutter meiner Klientin ihr vor, dass sie schuld sei an ihrer Situation. Gäbe es sie nicht, wäre alles schöner und in bester Ordnung. Sie hätte eine Ausbildung, einen Mann, ein Leben.
Im 3. Lebensjahr kommt ein Mann ins Leben der Mutter. Er hat Alkoholprobleme und Probleme mit seiner Impulskontrolle. Wenn er sich aufregt und meine Klientin schlägt, unterstreicht er stets, sie habe ihn soweit gebracht. Eines Tages werde er ihretwegen an einem Herzinfarkt sterben. Als die Stiefgeschwister auf die Welt kommen, wird die Lage noch misslicher, sie wird zum Sündenbock der Familie.
Ihre Geschichte erklärt, eindrücklich, warum sie für alles und jeden die Verantwortung übernimmt. Sie ist darauf programmiert worden, der Sündenbock zu sein. Und wer auf andere fixiert ist, kann seine eigenen Bedürfnisse nicht definieren.
Sie ist in der Schuld gefangen!
Die Glaubenssätze der Schuld
Schuld zeichnet sich durch folgende Glaubenssätze aus: «Alles, was ich mache, ist falsch!» «Ich bin für alle eine Belastung» «Ich muss allen Menschen eine gute Zeit bereiten!» «Ich bin verantwortlich, dass alle sich wohlfühlen!» « Alle anderen sind wichtiger, als ich selbst!»
Schreibe einen Kommentar