Von Tatjana Strobel: Im Zeitalter des Bewusstseins, scheint es, als hätten wir Kontrolle über alles. Wir wägen systematisch, analytisch ab und glauben genau zu wissen, um was es geht. Wir sehen uns selbst, als Herrscher unseres Lebens, glauben Herr jeder Lage zu sein…Doch ist das wirklich so?
Dinge immer wieder verschieben und abbrechen
Warum schafft es der Kollege, der Chef, uns immer wieder auf die Palme zu bringen, uns klein und nichtig fühlen zu lassen, obwohl wir uns geschworen haben, das nächste Mal zurückzuschlagen? Warum brechen wir Diäten nach kurzer Zeit ab und ernähren uns wieder ungesund, obwohl die Wissenschaft und wir längst wissen, was gut, was weniger gut oder gar schädlich für uns ist? Weshalb dauert die gewünschte Rauchfreiheit lediglich ein paar Tage, obwohl wir genau wissen, wie schädlich Rauchen für unsere Gesundheit ist? Warum verschieben wir unliebsame Dinge auf über-über-morgen oder am liebsten ins Jahr 2025? Weshalb versanden ernst gemeinte Neujahresvorsätze im Nirwana und schon der Gedanke daran löst bei uns schlechte Laune aus und das Gefühl, mal wieder versagt zu haben?
Unterbewusstsein versus Willenskraft
Bestimmt, weil unser Bewusstsein alles unter Kontrolle hat, oder? Leider nein! Forschungen belegen, dass 98 Prozent aller Entscheidungen im Unterbewusstsein getroffen werden und dass diese alle weiteren Denkvorgänge in bestimmte Bahnen lenken. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Ziele und Vorsätze nach wenigen Tagen verworfen werden oder versanden, da diese nicht mit dem Unbewussten übereinstimmen und nicht dem eigenen Weltbild entsprechen. Diese Ziele werden also nur mit purer Willenskraft in die Tat umgesetzt und diese hat leider ihre Grenzen.
Was hat es nun mit diesem geheimnisvollen Unterbewusstsein auf sich?
Das Unterbewusstsein ist in Wahrheit unsere Kommandozentrale. Dort ist alles auf unserer Festplatte abgespeichert, was wir jemals erlebt, gefühlt, konditioniert bekommen und uns selbst angewöhnt haben. Ganz entscheidend dabei sind die ersten zehn bis zwölf Lebensjahre. In dieser Zeit bekommen wir von unseren Eltern, Bezugs-und Respektspersonen neue Programme auf unsere Festplatte, bzw. auf unseren leeren Rechner gespielt. Diese neuen Programme werden nicht hinterfragt oder gar kritisch beäugt, sie werden einfach übernommen und als die einzige Wahrheit betrachtet. Eltern sind in den Augen von Kindern ganz besondere Wesen, die alles richtig machen, und deren Meinung ernstgenommen werden muss. Beispielsweise werden Selbst-Wert und Selbst-Bewusstsein in genau dieser wichtigen Lebensphase von unserem Umfeld geprägt. Sie sind später im weiteren Lebensverlauf für die Einstellung und das Denken zu uns und über uns selbst wichtig.
So entsteht Selbstwert und Selbstbewusstsein
Wird ein junger Mensch beispielsweise in seiner Persönlichkeit gestärkt, als Individuum wahrgenommen, hat man Vertrauen in ihn und sein Können, nimmt man sich Zeit für ihn, nimmt ihn ernst, so hat das immense, positive Auswirkungen auf seinen Selbstwert, sein Selbstbewusstsein. Er wird im späteren Leben vertrauen zu sich selbst haben, wird sich durchsetzen und behaupten können. Wird das Kind allerdings ängstlich erzogen, traut man ihm nichts zu, gibt ihm das Gefühl, alles falsch zu machen oder gar dumm zu sein, so wird sich dies negativ auf sein späteren Leben auswirken. Mit einem solchen Hintergrund kann kein gesundes und stabiles Selbstbewusstsein entwickelt oder aufgebaut werden, der Mensch wird innerlich immer wieder das Gefühl des Versagens haben, kommt nicht weiter, ist eher in sich gekehrt, gehemmt und wird kaum eine große Karriere machen.
Prägung für die Paarbeziehung
Vater und Mutter spielen uns nicht nur Programme auf, sondern sind auch Vorbilder für die zukünftige Partnerschaft. Ist die Partnerschaft liebevoll und gleichberechtigt, so wird dies positive Folgen für die künftige Paarbeziehung haben. Sind die Eltern laut, gehören Streit oder gar tätliche Übergriffe zum Alltag, wird sich auch dies leider in den künftigen Beziehungen manifestieren. Hinzu kommt, dass der Vater das zukünftige Männerbild der Tochter prägt, die Mutter das zukünftige Frauenbild des Sohnes beeinflusst.
Die Wichtigkeit der im Unterbewusstsein gespeicherten Muster
Wer und wie wir im Erwachsenenleben sind, ist in hohem Masse der Kindheit und den im Unterbewussten gespeicherten Mustern zu verdanken. Kennen Sie Ihre Muster und Prägungen? Wissen Sie warum Sie sind, wie sie sind? Warum Sie reagieren, wie sie reagieren?
In der Rubrik „Unterbewusstsein“ werden wir immer wieder Texte, passend zu diesem beschriebenen Thema einfügen. Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, stellen Sie diese bitte an mich (Tatjana Strobel), Sie erhalten dann Antworten darauf.
Herzliche Grüsse Tatjana Strobel
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