„Live fast, love hard, die young“ (lebe schnell, liebe heftig, sterbe jung) – der Mythos lebt.
Auch wenn seine legendärsten Vertreter längst von uns gegangen sind. Es ist die Rede vom unheimlichen Sterben der berühmtesten Rockmusiker der Geschichte im Alter von 27 Jahren. Jimi Hendrix, Brian Jones, Kurt Cobain, Janis Lyn Jopplin, Jim Morrison oder Amy Winehouse – sie alle sind Mitglied des spektakulären „Club 27″, dem Club, dessen Mitglieder nur zwei Voraussetzungen erfüllen müssen: Sie haben Musikgeschichte geschrieben und sind im Alter von 27 Jahren gestorben! Steckt wirklich ein unheimlicher Fluch hinter den mysteriösen Toden der Künstler, welche berühmten Musiker sind Teil des „Club 27″ und warum trifft es immer die Besten – Tipps vom Experten lüftet das Geheimnis des „Club 27″ und seinen viel zu früh verstorbenen Mitglieder.
Inhalt:
- Brian Jones
- Jimi Hendrix
- Janis Joplin
- Jim Morrison
- Kurt Cobain
- Amy Winehouse
- Weitere Mitglieder des „Club 27“
- Wen die Götter lieben, der stirbt früher
Die berühmtesten Mitglieder des Club 27:
Brian Jones (Rolling Stones), Alter: 27 Jahre und 125 Tage
Geboren: 28.Februar 1942, gestorben: 3. Juli 1969
Brian Jones war ein Gründungsmitglied und Gitarrist der weltberühmten Rolling Stones. Neben seinem erstaunlichen musikalischen Talent war es vor allem als Womanizer und Partytiger bekannt. Paparazzi und Szeneleute wie Andy Warhole oder Tom Wolfe rissen sich darum in seiner Begleitung in der Öffentlichkeit aufzutreten.
Er zeugte mehrere Kinder mit verschiedenen Frauen – das erste mit 17 Jahren – und er war berüchtigt für seine ausschweifenden Drogen- und Alkoholpartys. Diese Exzesse wurden so ausufernd, dass sich die restlichen Stones-Mitglieder mehr und mehr von ihm distanzierten.
1967 kam es dann zum endgültigen Bruch zwischen Jones und den restlichen Stones Mick Jagger, Keith Richards und Charlie Watts. Brian bekam eine Abfindung von 100.000 Pfund und eine jährliche Apanage von 20.000 Pfund zugesagt. Jones zog sich danach immer mehr auf seine Cothford Farm im englischen Sussex zurück.
Am 2. Juli 1969 besuchten ihn dort der Bauunternehmer Frank Thorogood und die Krankenschwester Janet Lawson. Nach einem Streit beschlossen Jones, Thorogood und Jones Freundin Anna Wohlin zu später Stunde noch einmal im Swimming Pool baden zu gehen. Anna Wohlin verließ als erste den Pool. Etwa zehn Minuten später erschien Thorogood wieder im Haus, als Anna bemerkte, dass etwas mit Brian nicht stimmte. Sie fand ihn tot auf dem Boden des Schwimmbeckens liegend. Als offizielle Begründung wurde Ertrinken angegeben. Aber bis heute halten sich hartnäckig die Gerüchte Jones sei ermordet worden. Sein Mörder soll Thorogood gewesen sein.
James Marshall „Jimi“ Hendrix, Alter 27 Jahre und 295 Tage
Geboren: 27. November 1942, gestorben: 18.September 1970
Sein überragendes musikalisches Talent konnte Jimi Hendrix schon früh beweisen. Mit vier Jahren bekam er seine erste Mundharmonika, später folgten eine Ukulele und schließlich die erste E-Gitarre, die ihm sein Vater für einen Dollar auf dem Flohmarkt kaufte.
Weniger talentiert zeigte er sich in der Schule, die er 1959 wegen schlechter Noten verließ. Nach einem Auto- diebstahl stand Hendrix vor der Wahl entweder für zwei Jahre ins Gefängnis oder für drei Jahre in die Army zu gehen. Er entschied sich für die Army, allerdings mit wenig Erfolg. Seine rebellische Art kam bei seinen Vorgesetzten weniger gut an. Nach der Army widmete sich Hendrix ausschließlich der Musik, spielte und gründete verschiedene Bands – unter anderem „Jimi Hendrix Experience“ – und machte sich durch seine exzentrische Art und Weise Gitarre zu spielen bald einen großen Namen.
Bis heute gilt er als einer der bedeutendsten Gitarristen der Musikgeschichte. Auch die spektakulären Zerstörungen seiner Gitarre auf der Bühne halfen mit seinen Ruhm als wilder Rock’n Roller zu stärken. 1969 hatte er seinen sensationellen Auftritt auf dem berühmten Woodstock Festival.
Gleichzeitig zum Erfolg begann allerdings auch seine Drogenkarriere. In Toronto wurde er festgenommen, weil Heroin und Haschisch in seinem Gepäck gefunden wurde. Hendrix behauptete jedoch, dass die Drogen nicht von ihm stammten. Seine letzten Auftritte zeigten allerdings, dass Jimi Hendrix so unter Drogen stand, dass er kaum noch seine Gitarre halten konnte.
Am 17. September machte Hendrix zusammen mit Eric Burdon eine letzte Jamsession im „Ronnie Scott’s Jazz Club“ in London. Am nächsten Morgen wurde er tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Zuerst wurde eine Überdosis Drogen als Todesursache angenommen. Bei der Obduktion stellte sich jedoch heraus, dass Hendrix Schlaftabletten und Alkohol zu sich genommen hatte und an seinem Erbrochenem erstickte.
Trotz dieser offiziellen Todesursache halten sich bis heute Verschwörungstheorien, nach denen Hendrix von seinem Manager Michael Jeffrey ermordet wurde. Jeffrey hatte eine Lebensversicherung auf Hendrix abgeschlossen, und sich selbst als Begünstigter eingetragen. Die Versicherungssumme von 1,2 Millionen Pfund ließ er sich auszahlen.
Janis Lyn Joplin, Alter 27 Jahre und 258 Tage
Geboren: 19. Januar 1943, gestorben: 4. Oktober 1970
Viel Zeit blieb der Sängerin mit der rauchig, markanten Stimme nicht, um Musik zu machen. In ihren Jugendtagen beschäftigte sich Janis hauptsächlich mit Kunst und Malerei, weniger mit Blues und Jazz. Als sie mit 17 Jahren nach San Francisco zog, änderte sie das.
Janis, die immer schon als Außenseiterin galt, hatte ihre ersten kleineren Auftritte und Gigs mit der Band „Big Brother and the Holding Company“. Auf ihrem zweiten gemeinsamen Album erschien unter anderem der berühmte Coversong „Piece of my Heart“.
Trotz Erfolg trennte sich die Band 1968. Schuld daran waren die ausschweifenden Alkohol-, Sex- und Drogenexzesse von Janis, die seit ihrer Kindheit unter extremen Verlust- und Selbstbewusstseinsängsten litt.
Mit ihrer nächsten Band „Kosmic Blues Band“ trat Joplin dann 1969 in Woodstock auf. Da sie aber so betrunken und voller Drogen war, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnte, wurde ihr Part bei der offiziellen Ausstrahlung des Festivals kurzerhand wieder heraus geschnitten.
1970 trennte sich auch diese Band wieder und Janis versuchte in Südamerika ihre Drogensucht zu bewältigen. Ohne Erfolg. Bei den Studioaufnahmen zu ihrer dritten LP „Pearl“ erschien sie am 4. Oktober 1970 nicht im Studio. Road Manager John Cooke fuhr besorgt zum Landmarke Motel und fand sie dort tot auf dem Fußboden liegend vor. Die Todesursache von Janis Joplin war eine Überdosis Heroin.
James Douglas „Jim“ Morrison (The Doors), Alter 27 Jahre, 207 Tage
Geboren: 8. Dezember 1943, gestorben: 3. Juli 1971
Die wohl herausragendste Persönlichkeit und größte Legende der „Club 27″ Mitglieder dürfte der Rock Poet und The Doors-Frontman Jim Morrison sein. Er hat es wie kein anderer geschafft, eine ganze Generation zu prägen und Musikgeschichte zu schreiben. Einzige Ausnahme vielleicht Kurt Cobain.
Eigentlich hat Morrison, dessen Vater Offizier der amerikanischen Marine war und sich für seinen Sohn immer ebenfalls eine militärische Karriere wünschte – Kinematographie studiert. In dieser Zeit begann Jim Morrison nicht nur mit seinen ersten musikalischen Anfängen, sondern auch mit harten Drogen zu experimentieren.
Trotzdem gründete er zusammen mit Freunden und Kommilitonen seine erste Band aus der später die Kultband „The Doors“ werden sollte. Außerdem lernte er 1967 die Kunststudentin Pamela Courson kennen, eine verhängnisvolle Begegnung. Zwar blieben Pam und Jim bis zu seinem Tod ein Paar, aber emotional und drogentechnisch war diese Verbindung durch ständige Streitereien, Affären, Handgreiflichkeiten und kurzzeitigen Trennungen eine Katastrophe. Nicht hilfreich war auch, dass beide einen großen Hang hatten mit LSD, Amphetaminen und Meskalin zu experimentieren.
Spätestens nach dem Hit „Light My Fire“ galt Morrison als Sexsymbol und charismatischer Vertreter einer Generation aufbegehrender junger Menschen, die bewusstseinserweiternde Drogen völlig akzeptabel fanden. Den berühmtesten Doors- Song „Riders in the Storm“ spielte die Band übrigens nur ein einziges Mal live auf der Bühne. Doch dieser unvergessliche Auftritt reichte aus, um aus Jim Morrison eine Legende zu machen. Diese Rolle versetzte Jim jedoch unter starken Druck, der ihn dazu trieb, noch mehr Alkohol und Drogen zu sich zu nehmen.
Dieses Verhalten und unzählige unangemessene Liveauftritte, gefolgt von Eskalationen waren der amerikanischen Regierung und dem FBI ein Dorn im Auge. In 16 US-Bundesstaaten wurde ein Bann über die Doors verhängt, Konzerte abgesagt und Jim Morrison zog sich immer mehr zurück.
1970 erkrankte der Sänger an einer schweren Lungenentzündung. Die Folge waren chronische Atembeschwerden, unter denen er bis zu seinem Tode sehr litt.
1971 folgte er Pamela nach Paris. Im Juli führte Jim eine Art Selbstmedikation mit Heroin gegen seine Atembeschwerden durch. Nachts erkannte Pamela, dass die Beschwerden stärker wurden. Sie ließ ihm ein Bad ein. Am nächsten Morgen fand sie ihn tot in der Wanne vor. Der herbeigerufene Rettungsdienst attestierte Herzstillstand als Todesursache und unterließ eine Obduktion der Leiche.
Vielleicht aus diesem Grund gibt es bis heute unterschiedliche Legendenbildungen über den Tod von Jim Morison. Die Sängerin Mariann Faithfull behauptet, dass ihr damaliger Freund Jean de Breteuil Schuld an Jims Tod hat. Breteuil war Dealer hatte Jim und Pam mit viel zu starkem Heroin versorgt, so Faithfull. Andere Stimmen behaupten, Morrison sei überhaupt nicht tot, sondern habe sich nur in Ruhe zurückziehen wollen. Und wiederum andere sagen, dass Morrison gerettet hätte werden können, wenn der Rettungsdienst früher gerufen worden wäre.
Fakt ist allerdings, dass Jim Morrison am 7. Juli 1971 auf dem Pariser Ostfriedhof Père Lachaise in der 6. Divison, 2. Reihe, Grab 5 beigesetzt wurde. Jährlich pilgern Millionen von Touristen an das Grab und es gilt somit als eine der populärsten Attraktionen der französischen Hauptstadt. Die letzten Worte, die Jim Morrison in sein Notizbuch schrieb, lauteten:
„Lass den aufgeklärten Verstand in unserem Kielwasser zurück / du wirst Christus sein auf dieser Pauschalreise / -Geld schlägt die Seele- / Letzte Worte, letzte Worte / Aus.“
Kurt Cobain (Nirvana), Alter: 27 Jahre und 44 Tage
Geboren: 20. Februar 1967, gestorben: 5. April 1994
Als die US-Band 1991 das Album „Nevermind“ veröffentlichte, erschütterte das die Musikgeschichte. Plötzlich gerieten sogar hartgesottene Rockfans in hysterische Begeisterung für einen neuen Musikstil namens Grunge und einen engelhaft aussehenden Frontman in schmuddeligen Klamotten.
Und spätestens mit ihrem Hit „Smells Like Teen Spirit“ war ihr kometenhafter Aufstieg zur Kultband einer ganzen Generation nicht mehr aufzuhalten. Eine Legende, die bis heute lebt. Viel Zeit blieb den Fans von Nirvana allerdings nicht, um Kurt Cobain und seine Mitstreiter Dave Grohe, Krist Novoselic und Pat Smear zu bewundern.
Denn bereits seit Ende der 80er Jahre konsumierte Kurt Unmengen an Drogen. Seine Entschuldigung für die Sucht: Bereits als Kind war Kurt hyperaktiv und wurde mit Medikamenten, unter anderem Ritalin, ruhiggestellt.
Mittels Selbstdiagnose stellte er im Erwachsenenalter fest, dass dadurch bei ihm die Nervenkrankheit Narkolepsie hervorgerufen wurde. Eine ärztliche Diagnose dazu gab es jedoch nie. Sicher ist allerdings, dass Cobain unter chronischen Magenproblemen und Schmerzen litt, die er mittels Drogen zu lindern versuchte.
Die Beziehung zu seiner späteren Ehefrau Courtney Love hat diesen Zustand nicht verbessert, da auch Courtney drogenabhängig war und einen exzessiven Lebensstil führt. Sechs Entziehungskuren und Therapien blieben erfolglos.
Während der „Utero“-Tour 1994 wurde Cobain sogar im Koma liegend ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte konstatierten einen Suizidversuch durch Beruhigungsmittel. Corbain widersprach später und beteuerte, die unabsichtliche Mischung aus Tabletten und Alkohol hätten ihn umgehauen. Kurze Zeit darauf tauchte Kurt Cobain plötzlich unter. Als es nach drei Tagen immer noch kein Lebenszeichen von ihm gab, meldete seine Mutter ihn als vermisst.
Am 5. April 1994 fand ihn der Elektriker Gary Smith in Cobains Garage seines Hauses in Seattle, tot durch den Kopfschuss aus einer Schrottflinte. Neben ihm lag ein Abschiedsbrief mit den Worten
„Es ist besser auszubrennen, als zu verblassen!“
Und in Corbains Blut ließ sich Heroin in immenser Menge nachweisen. Die äußeren Umstände ließen die Ermittler zu dem Schluss kommen, Kurt Cobain hat Selbstmord verübt.
Trotzdem gab es immer Zweifler an der Todesursache des Kultsängers. Zwanzig Jahre später wurden diese Stimmen lauter. Dafür gibt es mehrere Gründe. Aus ärztlicher Sicht ist es kaum machbar mit so einer Menge Heroin im Blut einen selbstbestimmten Selbstmord zu verüben. Es gab keine Fingerabdrücke von Kurt Cobain am Abzug der Waffe. Der Abschiedsbrief wies deutlich zwei unterschiedliche Handschriften auf. Und auf einem Zettel in seiner Tasche, dessen Inhalt zuvor nicht veröffentlicht wurde, stand angeblich: „Nimmst du, Kurt Cobain, Courtney Michelle Love zu deiner gesetzlich zerschredderten Ehefrau, auch wenn sie eine pickelige Schlampe ist, die all dein Geld für Drogen und Rumhuren verschwendet…“
Wer jedoch einen genauen Grund gehabt haben sollte, Kurt Cobain umzubringen, ist nicht wirklich bekannt. Zum Zeitpunkt seines Todes hatte sich Cobain auf jeden Fall bereits von Nirvana getrennt und wollte angeblich auch die Trennung von seiner Ehefrau Courtney Love.
Am 14. April 1994 wurde Kurt Cobain eingeäschert. Einen Teil der Asche verstreute Courtney an unterschiedlichen Orten, unter anderem auf ihrem letzten gemeinsamen Grundstück in Seattle. Den größten Teil der Asche behielt Cobains Ehefrau in Privatbesitz. Die Behörden von Seattle verweigerten eine offizielle Grabstätte, da sie den gleichen Ansturm erwarteten wie am Grab von Jim Morrison. 2008 wurde Cobains Asche aus dem Haus seiner Witwe gestohlen. Sie hatte die Asche jahrelang in einer einfachen Tasche im Kleiderschrank aufbewahrt.
Amy Winehouse, Alter 27 Jahre und 232 Tage
Geboren: 14. September 1983, gestorben: 23. Juli 2011
Die sagenhafte Karriere der Amy Winehouse begann plötzlich und völlig unerwartet. Als sie 2006 ihr Album „Back to Black“ veröffentlichte, stieg sie sofort in die Höhen des Rock- und Pop-Olymps auf. Wer ihre Stimme hörte, dachte an klassische Blues- und Jazzaufnahmen der 60er Jahre von Größen wie Ella Fitzgerald und nicht an ein hageres, kleines weißes Mädchen aus London.
Neben ihren Songs war aber auch ihr Style mit der berühmten Beehive-Frisur (extrem hochtoupierte Haare) Auslöser wahrer Begeisterungsstürme. Selbst Modezar Karl Lagerfeld war von Amy Winehouse begeistert. Doch hinter dieser exzentrischen Fassade versteckte sich eigentlich ein unsicheres, schüchternes Mädchen.
Amy fiel bereits in Jugendzeiten durch rebellisches und unangebrachtes Verhalten auf, musste etliche Male die Schule wechseln. Schuld daran sei, so Freunde der Sängerin, die Scheidung ihrer Eltern. Und mit dem Erfolg kamen auch die Schwierigkeiten. Dem Alkohol war Amy wohl schon seit Jahren sehr zugetan. Jetzt folgten auch die harten Drogen.
Mitschuldig an diesen Drogenexzessen war unter anderem auch Amys Ehemann Blake Fielder-Civil, mit dem sie zwischen 2007 und 2009 verheiratet war. In einem Interview gab Fielder-Civil zu, dass er Amy zu harten Drogen gebracht hat und sie sogar daran gehindert hatte, sich einer Entziehungskur zu unterziehen. Ein sehr sarkastischer Umstand, wenn man bedenkt dass ihr Hit „Rehab“ – einige Jahre zuvor geschrieben – davon handelt, dass sie auf keinen Fall eine Entziehungskur machen wird.
Die Ehe des Paares endete, als Blake wegen tätlichen Angriffs für 27 Monate ins Gefängnis musste. Amy nutzte die Chance, um endlich clean zu werden. Was sie in Bezug auf Heroin und anderen harten Drogen auch schaffte. Allein der Alkohol blieb stets ein treuer Begleiter in ihrem Leben. Die letzten Auftritte der Sängerin waren beängstigend. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten, lallte ins Mikrofon oder erschien mit stundenlanger Verspätung auf der Bühne. Ihre Alkoholexzesse wurden so schlimm, dass sie den Auftrag zum Komponieren des aktuellen „James Bond“-Songs wieder entzogen bekam und die Plattenfirma entschied, ihr Comeback-Album auf ungewisse Zeit zu verschieben. Amy versuchte in dieser schweren Zeit zwar immer wieder dem Feind Alkohol zu entsagen.
Doch am 23. Juli wurde sie tot in ihrer Londoner Wohnung aufgefunden. Sie hatte 4,16 Promille im Blut!
Weitere Mitglieder des „Club 27“:
- Rudy Lewis, 20.Mai 1964 (The Drifters)
- Alexandra, 31. Juli 1969
- Alan Wilson, 3. September 1970 (Canned Heat)
- Ron McKernan, 3. März 1973 (Gradeful Dead)
- Gary Thain, 8. Dezember 1975 (Uriah Heep)
- Helmut Köllen, 3. Mai 1977 (Triumvirat)
- Patrick „Fat Pat“ Hawkins, 3. Februar 1998
Wen die Götter lieben, der stirbt früher
Die alten Griechen glaubten, dass Menschen mit besonders ausgeprägten Talenten die Lieblinge der Götter waren. Das hatte allerdings nicht nur Vorteile. Denn gleichzeitig galt: „Wen die Götter lieben, der stirbt früher!“ Sollte diese Aussage wirklich stimmen, dann sollte jeder talentierte Künstler noch einmal genau über seinen Karrierewunsch nachdenken. Sie stimmt allerdings nicht. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Universität Sydney.
Die Studie hat sich mit der Todesursache von 12.665 toten Stars zwischen 1950 und 2014 beschäftigt. Allerdings sind die weiteren Erkenntnisse dieser Studie nachvollziehbar und weniger mystisch. Die Kernaussage lautet, dass Musiker durchschnittlich 25 Jahre vor dem Durchschnittsbürger sterben. Und ihre Suizidrate liegt deutlich über der Selbstmordrate des Otto-Normalbürgers. Die Ursachen dieser frühen Sterberate liegen auf der Hand. Drogen-, Medikamenten- und Alkoholmissbrauch gehören in der Musikbranche irgendwie zur Selbstverständlichkeit. Getreu dem Motto: Lang lebe – Sex, Drugs and Rock’n Roll! Eine Lebensweise, die alles andere als gesundheitsfördernd ist.
Eine Verherrlichung der toten Stars gehört auch dazu. Nicht wenige wurden erst nach ihrem Ableben zu wahren Helden. Denn keiner kann sagen, was aus ihnen geworden wäre, wenn sie die nächsten Jahrzehnte weitergelebt hätten. Abgewrackte Altstars? Erfolglose One-Hit-Wonder-Künstler? Frustrierte Tingel-Musiker? Udo Lindenberg hat 1975 seinen verstorbenen Freund Jack mit folgenden Worten betrauert: „Du erreichst die Rock’n Roll-Galaxis. Und da siehst du ihn wieder, Jimi Hendrix, ich weiß noch, als er starb, warst du sehr traurig, weil’s für dich keinen Größeren gab. Brian Jones und Janis Joplin auf dem Nebelpodium.“ Wer tot ist, bleibt leichter ein Hero.
Und die Fans sind auch nicht ganz unschuldig am Ableben ihrer Stars. Denn die Fans lieben die Grenzenlosigkeit ihrer Angebeteten. Sie können oder müssen aus Imagegründen das ausleben, was sich ein normaler Mensch nur in seiner Phantasie erlauben würde. Mit anderen Worten gesagt: Lebenswandel, Imagedruck und Starkult kann dazu führen, dass Musiker recht frühzeitig abtreten.
Eine Ausnahme gibt es allerding ! Und die heißt Keith Richards. Dieser Mann ist über 70 Jahre alt, seit 50 Jahren bei den Rolling Stones dabei, hat keinen Drink in seinem Leben ausgelassen und sämtliche Drogen ausreichend ausprobiert. Und er ist immer noch quietschfidel. Vielleicht hat er das Geheimnis des ewigen Lebens gelöst.
Redaktion: Patricia Hansen
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Uta says
Traurig, dass so tolle Musiker so früh gehen mussten. Man hört ja immer, dass viel spekuliert wird. Von wegen „Gott möchte sich seine eigene Band zusammenstellen“… Eben ganz nach dem Motto Wen die Götter lieben, der stirbt früher. Ich hab in einem Beitrag eine Liste gefunden, die die meisten Mitglieder aufzählt (https://vorsorgeweitblick.lv1871.de/2019/10/jung-erfolgreich-und-verstorben-der-mythos-klub-27/). Zwar werden hier und auch in dem anderen Beitrag Studien gezeigt, die das widerlegen, aber es sind schon erstaunlich viele junge Musiker und Musikerinnen, die viel zu früh gestorben sind…