Blechdächer erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit – und das nicht nur bei Carports und Gartenhäusern. Auch viele Wohnhäuser werden mit einem Blechdach ausgestattet, seitdem man die Vorteile dieser Dacheindeckung erkannt hat. Sie überzeugen unter anderem mit niedrigen Anschaffungskosten, guter Robustheit und einem geringen Wartungsaufwand.
Ist ein Dachblech eine gute Alternative zu Dachziegeln, Dachsteinen, Schieferplatten & Co.?
Ein Blechdach ist für viele Einsatzbereiche eine gute Alternative zu herkömmlichen Dacheindeckungen. Blechdächer ist robust, schnell aufgebaut und haben besonders wenig Gewicht. Zudem ist der Wartungsaufwand sehr gering. Ihre Verwendung geht dabei weit über das klassische Garagendach hinaus! Auch Wohnhäuser und Gewerbegebäude können problemlos mit einem Blechdach eingedeckt werden.
Welche Blechteile benötigt man für ein Blechdach?
Für ein Blechdach braucht man verschiedene Blechelemente. Neben den großen Blechplatten oder Blechbahnen werden noch weitere Teile benötigt, damit das Dach dicht ist und die Fassade nicht beschädigt wird. Welche das genau sind, ist sowohl von der Blechart und der Blechform, als auch von der gesamten Dachform abhängig. Für die meisten Blechdächer benötigen Sie unter anderem eines der folgenden Elemente: Kappleisten, Ortgangbleche, Traufbleche, Firstteile oder Kehlbleche.
Welche Belche eignen sich für ein Blechdach?
Blech ist kein bestimmtes Metall, sondern bezeichnet eine Verarbeitungsform. Es ist ein Sammelbegriff für dünn gewalzte Metalle aus verschiedene Grundmaterialien.
Aluminiumbleche
Aluminium ist ein besonders leichtes und langlebiges Metall, das gut verform- und bearbeitbar ist. Es hat eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit und ist in verschiedenen Farben erhältlich. Die Kombination mit anderen Materialien ist kein Problem, lediglich bei Kupfer kann es mit der Zeit zu Elektrokorrosion kommen.
Seine gute Verformbarkeit kann auch zu Problemen führen. Dachrinnen und andere Elemente können sich unter größerer Last (z.B. Schnee) verformen. Außerdem lassen sich reine Aluminiumbleche nicht löten. Undichte Stellen müssen deshalb extra abgedichtet werden.
Kupferbleche
Dachbelche aus Kupfer besitzen eine natürliche Patina, die nicht nur schön aussieht, sondern auch als Korrosionsschutz dient. Die Verarbeitung von Kupfer gestaltet sich einfach, da das Material gut verformbar ist und sich auch bei niedrigen Temperaturen einfach verarbeiten lässt.
Kupfer kann man nicht zusammen mit allen anderen Materialien verbauen, denn es löst bei einigen Werkstoffen (z.B. Zink) eine Elektrokorrosion aus. Zudem ermüdet das Material bei wiederkehrenden größeren Belastungen und ist recht teuer in der Anschaffung.
Verzinkte Stahlbleche
Blechdächer aus verzinktem Stahl weisen eine besonders gute Stabilität und eine hohe Tragkraft auf. Verzinkter Stahl neigt nicht zur Verformung oder zur Wellenbildung, was es zum perfekten Dachmaterial für Wohnhäuser und Industriegebäude macht. Stahldächer können problemlos gelötet werden, sind komplett recyclebar und dank ihrer Beschichtung in mehreren Farben erhältlich.
Durch ihre Zinkschicht besitzen Stahlbleche einem Korrosionsschutz. Ist diese Schicht jedoch einmal beschädigt, wirkt sich das fatal auf das gesamte Blech aus. Dann muss man den Korrosionsschutz erneuern – und das kann teurer werden.
Edelstahlbleche
Edelstahlbleche zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer und eine gute Korrosionsbeständigkeit aus. Durch ihren Chromgehalt von mindestens 10,5% gelten sie als rostfrei und eignen sich deshalb perfekt für die Nutzung im Freien. Das Material ist zudem beständig gegen Säuren, Laugen, Kalk, Abgase und Kontaktkorrosionen mit Kupfer oder Zink.
Bei der Verarbeitung von Edelstahl muss man darauf achten, dass man ebenfalls rostfreies Werkzeug verwendet, damit der Korrosionsschutz bestehen bleibt. Zudem sind der Preis und der Verarbeitungsaufwand bei diesem Material relativ hoch.
Titanzinkbleche
Dachbleche aus Titanzink überzeugen mit ihrer besonderen Optik, ihrer Korrosionsbeständigkeit und ihrer Robustheit. Sie lassen sich gut löten und können zusammen mit Aluminium, Stahl oder Blei verbaut werden. Vermeiden sollten Sie hingegen eine Kombination mit Kupfer.
Da das Material erst ab einer Temperatur von über zehn Grad gut formbar ist, gestaltet sich die Verarbeitung vor allem in den kälteren Monaten etwas schwieriger. Auch die Montage von Titanzink ist nicht so leicht und sollte einem professionellen Spengler überlassen werden.
Kostenvergleich: Wie viel kostet welches Dachblech?
Das Material ist ein entscheidendes Kriterium, wenn es um den Preis des Dachbleches geht. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten der einzelnen Materialien:
- Aluminiumblech: ab rund 30 € pro Quadratmeter
- Kupferblech: ab rund 100 € pro Quadratmeter
- Verzinktes Stahlblech: ab rund 20 € pro Quadratmeter
- Edelstahlblech: ab rund 100 € pro Quadratmeter
- Titanzinkblech: ab rund 40 € pro Quadratmeter
Welche Blechformen gibt es für Blechdächer?
Für die Dacheindeckung eignet sich nicht jedes Blech gleichermaßen. Die folgenden Blechformen werden häufig verwendet:
- Wellbleche sind im Querschnitt wellenförmig. Sie haben eine gute Stabilität und eignen sich vor allem für Garagen- oder Gartenhausdächer.
- Trapezbleche haben im Querschnitt eine trapezähnliche, kantige Form. Durch den speziellen Aufbau des Blechs besitzen Trapezbleche eine sehr hohe Tragfähigkeit.
- Falzbleche sind als längliche Blechbahnen erhältlich. Sie besitzen auf beiden Seiten Aufkantungen, an denen die einzelnen Bahnen miteinander verbunden werden. Durch ihre Konstruktion können sie problemlos an Rundungen angepasst werden.
- Dachplatten sind größere Dachelemente, die in einem Stück angebracht werden. Dank ihrer Größe geht das Dachdecken schnell und auch die Montage ist unkompliziert. Sie sind mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen erhältlich. Beliebt ist die klassische Schindel-Optik.
- Dachschindeln sind etwas aufwendiger in der Montage, dafür aber auch robust und langlebig. Sie werden je nach Material für kleinere und größere Dächer genutzt.
Wie sieht der Aufbau eines Blechdaches aus?
Blechdächer werden meist als Kaltdach aufgebaut. Dieses besteht grundsätzlich aus drei Schichten: einer Dämmschicht, einem belüfteten Zwischenraum und der Dacheindeckung. Der Zwischenraum ist dabei besonders wichtig. Dieser stellt nämlich sicher, dass die anfallende Feuchtigkeit abtransportiert werden kann. Das beugt der Schimmelbildung vor, sorgt für einen Temperaturausgleich zwischen den Schichten und erhöht so die Lebensdauer des Daches.
Des weiteres sollten Sie die folgenden Komponenten beachten:
- Gefälle: Das Gefälle des Daches sollte mindestens 3 Prozent, besser 5 Prozent oder mehr, betragen.
- Dämmung: Achten Sie auf eine gute Schallisolation und eine ausreichende Wärmedämmung, um die Wohnqualität zu erhöhen und Energie zu sparen.
- Dachform: Ob klassisches Satteldach, schlichtes Pultdach oder ausgefallenes Kegeldach – mit dem entsprechenden Blech sind alle Dachformen möglich.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Blechdach?
Blechdächer besitzen bei fachgerechter Montage eine sehr gute Dichtheit und sind im Gegensatz zu anderen Dacheindeckungen vergleichsweise günstig in der Anschaffung. Positiv ist auch, dass Blechdächer gut individuell gestaltbar und auf besondere Dachformen anpassbar sind.
Harry says
Für unsere neue Garage möchten wir gerne ein Dach aus Blech installieren lassen. Dazu überlegen wir nun Trapezblech zu bestellen, dass für uns am meisten Sinn macht. Die Garage für unser Auto ist dann hoffentlich bald nutzbar.
Florian Farber says
Ich möchte gerne mein Dach decken lassen. Ich wusste nicht, dass die Isolierung von Blechdächern nicht so gut ist. Ich werde daher einen Dachdecker suchen, der mir eine gute Isolierung machen kann.
Lena says
Bei unserem Haus muss dringend das Dach erneuert werden. Mir war gar nicht bewusst, dass ein Blechdach sich gut für uns eignen könnte, aufgrund des geringen Gewichts und der kurzen Aufbauzeit. Wir werden das vorher noch mit einer Spenglerei besprechen, könnte aber für uns gut passen. Danke für die Aufklärung!
Florian Farber says
Ich möchte gerne ein Blechdach verbauen lassen. Danke für den Hinweis, dass vor allem verzinkter Stahl sehr stabil ist. Ich werde mich im Internet um eine Blechbearbeitung kümmern.
karl Heinrich says
Ich lasse gerade ein Haus renovieren und überlege, ob ich das Dach mit einem Blechdach decken lassen soll. Besonders die Robustheit und Langlebigkeit finde ich sehr interessant und das auch zu einem günstigen Preis. Ich werde mich wohl mal mit der Dachdeckerei in Verbindung setzen und die Möglichkeiten absprechen. Vielen Dank für die Infos!
Moritz_berg1 says
Interessant, dass bei Blechdächern der Wartungsaufwand viel geringer ist als bei anderen Dacharten. Dann werden wir uns für ein Blechdach entscheiden und sobald es so weit ist, ein Dachdecker für Dachwartung beauftragen. Danke für den Beitrag!
Jan Dijkstra says
Gut zu wissen, dass ein Blechdach auch mit einer hochwertigen Dämmung einhergehen muss. Ich möchte mir eine Dacheindeckung mit Blech installieren lassen. Hoffentlich finde ich dafür noch heute eine gute
Spenglerei.