Kryptowährungen, darunter der bekannteste Altcoin Bitcoin, beschäftigen inzwischen eine breite Öffentlichkeit. Bei mehr und mehr Menschen wächst das Interesse an den digitalen Münzen und deren Funktionsweise. Für sie stellt sich die Frage, wie sie in den Besitz der Coins gelangen. Wer diese nicht selbst schürft, kann Bitcoin beispielsweise an einer Krypto-Börse oder bei einem Krypto-Broker kaufen. Um diesen Vorgang zu vereinfachen, öffnet inzwischen sogar der US-amerikanische Zahlungsdienstleister PayPal den Zugang zum Krypto-Markt.
Er ermöglicht es seinen Kunden, Kryptowährungen direkt über die eigene Plattform zu kaufen und dementsprechend auf externe Programme zu verzichten. Wer von Deutschland aus Bitcoin mit PayPal kaufen möchte, muss allerdings einen Umweg über einen weiteren Anbieter vorerst in Kauf nehmen. Denn bislang hat der Zahlungsdienstleister die Testphase vor allem in den USA gestartet.
PayPal startet Testphase in den USA
Seit Ende März 2021 akzeptiert das Unternehmen PayPal in den USA Bitcoin und andere Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Wer online einen Einkauf tätigt, kann bei 29 Millionen Händlern mit den Coins bezahlen. Diese wandelt PayPal während des Bezahlvorgangs in US-Dollar um. Für diesen Umtausch akzeptiert das Unternehmen:
- Bitcoin,
- Bitcoin Cash,
- Ether und
- Litecoin.
Das soll die nahtlose Nutzung der Kryptowährungen im Alltag ermöglichen. Zeitgleich können die PayPal-Nutzer direkt über die Plattform in die Coins investieren.
Im Sommer 2021 startete dieser Service erstmalig in Europa. Großbritannien ist hier das erste Land, in dem man Bitcoin via PayPal kaufen kann. Das soll ab einem Betrag von einem Pfund möglich sein. Auf der Website des Bezahldienstleisters sehen die Nutzer die Umrechnungskurse in Echtzeit. Entscheiden sie sich, die digitale Währung zu kaufen oder zu verkaufen, müssen sie mit Transaktions- und Umrechnungsgebühren rechnen. Das Halten von Bitcoin soll hingegen kostenlos sein. Wann die Funktion auch in Deutschland freigeschaltet wird, ist noch unklar.
Zwei Handelsplattformen lassen auch deutsche Nutzer per PayPal handeln
Auch von Deutschland aus können bereits Bitcoin mit PayPal gekauft werden, allerdings müssen Trader dabei einen Umweg in Kauf nehmen. Zwei namhafte Online-Broker unterstützen bereits jetzt das Coin-Investment über den US-amerikanischen Zahlungsdienstleister. Bei beiden können die Nutzer über ihren PayPal-Account eine Einzahlung tätigen und mit dieser in mehrere Kryptowährungen investieren. Folgende zwei große Anbieter haben sich hier hervorgetan: eToro und Plus500.
eToro
Die führende Social-Trading-Plattform erschien im Januar 2007 auf dem Markt und entwickelte sich zu einem gefragten Multi-Asset-Investmentanbieter. Dieser akzeptiert neben Einzahlungen mit PayPal weitere Bezahlmethoden wie:
- Banküberweisung,
- Sofortüberweisung,
- Kreditkarte und
- E-Wallet.
Die Mindesteinzahlung beträgt 200 Euro. Das Geld können die Trader nach Belieben in die angebotenen Assets investieren. Zu diesen gehören neben physischen Coins auch CFDs auf Kryptowährungen. Hinter einem CFD verbirgt sich ein Differenzkontrakt. Mit diesem riskanten Finanzprodukt können Anleger auf Kursbewegungen, beispielsweise von Bitcoin, setzen.
Möchten Trader per PayPal physische Coins bei dem Krypto-Broker kaufen, brauchen sie zwingend ein Konto bei dem Bezahldienstleister und bei eToro. Bei dem Broker entscheiden sie sich für ein Echtgelddepot. Vor der Ersteinzahlung muss die Verifizierung abgeschlossen werden. Sobald das gelungen ist, kapitalisieren die Anleger ihr Konto.
Wählen sie PayPal als Zahlungsmethode, funktioniert die Kapitalisierung schnell. Die Voraussetzung besteht in einem ausreichenden PayPal-Guthaben. Ist das Geld auf dem Verrechnungskonto angekommen, können die Nutzer echte Bitcoin mittels Kauf-Order auswählen. Die entsprechenden Coins verwahrt eToro für sie in der plattformeigenen Wallet. Neben dem Altcoin stehen weitere Kryptowährungen zur Wahl:
- Bitcoin Cash,
- Litecoin,
- Ripple,
- Dash oder
- Ethereum.
Wer die digitalen Münzen als CFDs kaufen möchte, braucht ebenfalls ein kapitalisiertes Konto. Statt direkt in die Coins zu investieren, suchen sich die Trader einen Crypto-CFD aus. Anschließend wählen sie, ob sie auf einen steigenden oder fallenden Kurs spekulieren. Beim CFD-Trading haben sie die Wahl, ob sie eine Hebelposition nutzen oder auf diese verzichten.
Tipp: Um die Sicherheit bei eToro brauchen sich Trader nicht zu sorgen. Zwei Regulierungsbehörden – die zyprische CySEC und die britische FCA – beaufsichtigen den Broker.
Plus500
Ein weiterer Krypto-Broker, bei dem Trader Bitcoin indirekt via PayPal kaufen können, ist Plus500. Dieser wird ebenfalls von der CySEC und der FCA lizenziert. Ebenso wie eToro akzeptiert das Unternehmen mehrere Bezahlmethoden und fokussiert sich auf diverse Assets. Zu diesen zählen neben CFDs auf Kryptowährungen beispielsweise:
- Devisen,
- Aktien,
- ETFs,
- Rohstoffe,
- Optionen und
- Indizes.
Zu beachten ist, dass der 2008 gegründete Anbieter auf Differenzkontrakte spezialisiert ist. Das bedeutet, dass die genannten Assets ausschließlich als CFDs gehandelt werden können. Damit das gelingt, müssen sich die Trader zunächst anmelden, verifizieren und ihr Konto aufladen. Das funktioniert reibungslos via PayPal. Die Mindesteinzahlung liegt bei 100 Euro.
Anschließend können sie sich einen Crypto-CFD aussuchen. Neben Differenzkontrakten auf Bitcoin ermöglicht Plus500 beispielsweise den Handel auf den Kurs von:
- IOTA,
- Ripple,
- Ethereum,
- NEO oder
- EOS.
Um eine Kryptowährung als CFD zu kaufen oder zu verkaufen, navigieren die Nutzer auf den Button „Handel“. Anschließend können sie auf den Kauf-Button klicken und ihren Investitionsbetrag auswählen.
Physische Kryptowährungen und Differenzkontrakte (CFD): Das ist der Unterschied
Bevor sich Trader entscheiden, ob sie Bitcoin mit PayPal bei eToro oder Plus500 kaufen, sollten sie zunächst den Unterschied zwischen den eigentlichen Coins und den Crypto-CFDs klären. Entscheiden sich Investoren für den Kauf physischer Bitcoin, können sie diese in ihrer Wallet sammeln. Sie sind also tatsächlich im Besitz der Kryptowährung.
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