Herr Ernst K. aus Frankfurt stellt folgende Frage:
Hallo,
ich habe seit ca. einem halben Jahr eine Verfärbung meiner Zunge. Diese geht NICHT einher mit Mundgeruch (zum Glück), aber mit Zahnabdrücken an den Rändern. Alles fing an mit einem Kreisrunden Haarausfall. Es folgte eine Entzündung an meiner Eichelspitze, dann die Zungenverfärbung und letztendlich habe ich auch noch Hämorriden bekommen. Und das Ganze innerhalb eines halben Jahres. Bisher wurde eine chronische Mandelentzündung diagnostiziert. Geschlechtskrankheiten wurden nahezu alle ausgeschlossen. Abstrich der Zunge zeigte massenhaft Heamophillusbakterien. Kann das wirklich sein, dass all diese Symptome von meinen chronisch entzündeten Mandeln kommen?
Ich muss dazu noch sagen, dass ich, als das alles anfing, unter massivem Stress und Angstzuständen stand. Jetzt ist alles wieder vorbei, aber es tritt keine Besserung ein.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Ernst K.
Frau Anke Neumann, Heilpraktikerin antwortet:
Lieber Herr Ernst K.,
um gleich Ihre Frage vorweg zu nehmen: die entzündeten Mandeln sind ja letztlich auch „nur“ ein Symptom, welches (vor allem weil chronisch) für eine generelle Immunschwäche und damit auch für ein Ungleichgewicht im Zellstoffwechsel (Basis für alle Körperfunktionen und Abwehr) spricht. Es zeigt, dass sich der Körper dauerhaft mit einem Problem auseinandersetzt, das er offenbar ohne Unterstützung nicht beseitigen kann. Daher kommen die anderen Symptome nicht unbedingt „von den Mandeln“ sondern hängen insgesamt mit Ihrer Immunabwehr und dem (Zell-)Stoffwechsel zusammen und es dürfte eine tieferliegende Ursache geben. Vermutlich besteht die chronische Mandelentzündung schon länger als das halbe Jahr? Was mir auffällt bei Ihren Schilderungen sind zwei wichtige Symptomgruppen:
A: Entzündungen
1. Chronische Mandelentzündung
2. Kreisrunder Haarausfall (entsteht durch Entzündungen a. d. Haarwurzel und offenbar in Verbindung mit enormen psychischen Belastungen, Schock, Trauma, Sicherheitsverlust, das Erleben eigener Handlungsunfähigkeit und dgl.)
3. Entzündung der Eichelspitze
Entzündungen erzeugt der Körper immer dann, wenn er versucht, etwas loszuwerden / auszuscheiden. Dabei kann es sich um Schwermetalle handeln, Toxine aller Art (Chemikalien, Schimmel,…) aber auch um alte nicht ausgeheilte Infekte (Erregertoxine).
B: Stauungszustände
1. Zunge (Zahnabdrücke ergeben sich bei Schwellungen/Stauungen der Zunge) – die betroffenen Seitenzonen deuten aus der Zungendiagnostik auf Schwächen/Störungen im Bereich Leber/Galle, Milz und Magen.
(Zur Verfärbung kann ich nichts sagen, da ich nicht weiß, welche Farbe und in welchem Bereich. Sie deuten aber ebenso auf Schwächen/Störungen im zugehörigen Organ)
2. Hämorrhoiden (venöse Stauungen am Darmausgang)
Da sowohl Entzündungen als auch Stauungszustände am „oberen Ende“ (Kopf, Zunge, Mandeln) des Rumpfes als auch am „unteren Ende“ (Penis und Enddarm) auftreten, sollte dies nicht nur lokal betrachtet werden, sondern als generelle Vorgänge im Körper, also auch alles, was dazwischen liegt. Aus dieser Sicht sind evtl. Stress und Angstzustände von vor einem halben Jahr als Auslöser Ihrer Symptome zu sehen. Ich vermute, es bestanden bereits vorher Belastungen im Körper, die offenbar nicht weiter in Erscheinung traten. Durch die Stress- und Angstzustände wurde Ihr Immunsystem wohl jedoch so geschwächt, dass sich nun Symptome zeigen. Jetzt, wo diese Zustände vorüber sind, bleiben die Symptome, denn die wahrscheinlich ursächliche Belastung (Übersäuerung, Toxine, Schwermetalle, nicht ausgeheilter Infekt, etc.) ist dadurch nicht verschwunden und ihr Immunsystem hat sich (noch) nicht erholt. Als zentrale Behandlungsschwerpunkte würde ich daher Ihr Immunsystem (Entzündungen) und Ihr Lymphsystem (Stauung) sehen. Wobei das Lymphsystem neben Transportfunktionen wiederum ein Teil des Immunsystems ist. Die Mandeln z.B. gehören zum lymphatischen Rachenring und sind so ein Teil des Lymph-Immunsystems. Ein zentrales Organ in diesem System ist ebenso die Milz. Was können Sie tun? In unserer Praxis haben sich Milztropfen als homöopathisches Komplexmittel mit 10 bis 15 Tr./Tag bewährt. Diese stärken die Milz und die lymphatische Abwehr. Des Weiteren empfehlen wir gerne Lymphmittel, z. B. Lymphdiaral, davon 40 Tropfen auf einen Liter Wasser über den Tag verteilt getrunken. Dies fördert die Entstauung der Lymphe, den besseren Abtransport von Schlacken, Säuren, Krankheitserregern usw. Gute Erfahrungen bei Hämorrhoiden machen wir z.B. mit Mucokehl Zäpfchen, je eines am Abend. Dies entstaut die Darmgefäße einschließlich der Leber. Für eine unspezifische Unterstützung des Immunsystems wären Vitamin C-Infusionen (2mal wöchentlich) anzuraten. Des Weiteren wäre es wichtig, den Säure-Basen-Haushalt zu prüfen und bei zu hoher Säurelast (geht in der Regel immer mit Entzündungsprozessen einher) Basensalz zum Einnehmen sowie Basenbäder zu empfehlen. Und bitte an eine ausreichende Trinkmenge (Wasser) denken!! Richtwert: 30 ml/kg Körpergewicht. Generell und auch wg. des Haarausfalls wären außerdem Aminosäuren, B-Vitamine und Biotin wichtig. Ein umfassendes Konzept zur Regulierung des (Zell-)Stoffwechsels (und hierauf basiert auch ein gesundes Immunsystem) wäre die Cellsymbiosistherapie. Durch diese werden dem Körper fehlende und notwendige Nährstoffe zugeführt und die Entgiftung und Entsäuerung angeregt. Grundsätzlich würde ich Ihnen empfehlen, vor allem auf Ursachensuche zu gehen, um dauerhafte Verbesserung zu erlangen. Vielleicht können Ihnen meine o.g. Ideen dazu weiterhelfen. Welche Art von Angstzuständen und Stress Sie vor einem halben Jahr hatten, weiß ich nicht. Aber auch hier macht es sicher Sinn, noch einmal genauer hinzusehen, ob diese Dinge einfach nur „vorbei“ sind, oder ob Sie wirklich alles verdaut haben und hieraus keine unterschwelligen Belastungen mehr existieren. Vielleicht haben Sie einen Heilpraktiker in Ihrer Nähe, der Ihre Beschwerden so umfassend und ganzheitlich wie möglich sieht und Sie in der Behandlung unterstützen kann. Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und wünsche Ihnen alles Gute.
Herzliche Grüße aus München
Anke Neumann
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