Das aggressive Verhalten der Autofahrer auf deutschen Straßen nimmt stetig zu. Einer Studie von ADAC Motorwelt zufolge waren bereits 80 Prozent aller Autofahrer Opfer von aggressivem Fahrverhalten. Das ist nicht nur gefährlich, sondern kann für den aggressiven Fahrer auch ziemlich teuer werden…
Inhalt
- 50 Prozent aller Autofahrer wurden bereits „angegriffen“
- PS starke Fahrer sind besonders aggressiv
- „Schleicher“ werden zu Opfern
- Aggressives Fahren kann teuer werden
50 Prozent aller Autofahrer wurden bereits „angegriffen“
Auf Deutschlands Straßen wird gedrängelt, gerast und gepöbelt. Vor allem auf den Autobahnen herrschen zum Teil kriegsähnliche Zustände. Über die Hälfte der Autofahrer haben bei einer Umfrage von ADAC Motorwelt zugegeben, dass sie bereits bei der Fahrt auf der Autobahn bedrängt und „angegriffen“ wurden. Doch auch im Stadtverkehr fährt die Wut häufig mit. Immerhin 23 Prozent der Fahrer kamen hier unschuldig in gefährliche Situationen, weil andere Straßenverkehrsteilnehmer ihre Wut im Bauch nicht kontrollieren konnten. Und selbst auf der Landstraße gaben 16 Prozent aller Fahrer an, dass sie eine Situation durch andere aggressive Fahrer als bedrohlich wahrgenommen haben. Ursache dafür sind meistens das zu dichte Auffahren oder das Drängeln.
PS starke Fahrer sind besonders aggressiv
Doch nicht jeder Autofahrer, oder besser Autobesitzer, scheint gleichermaßen zum aggressiven Lenker zu werden. Laut der Umfrage sind es vor allem Besitzer von PS starken Wagen, die zu dieser Überreaktion neigen. Ganz vorne mit dabei die BMW-Fahrer mit 50,6 Prozent, gefolgt von Mercedes (32,2 Prozent) und Audi (25,9 Prozent). Der Porschefahrer scheint dagegen eher zur Ruhe zu neigen. Durchschnittlich nur 8,7 Prozent neigen zum aggressiven Fahrstil. Und das trotz einiger PS unter der Motorhaube.
„Schleicher“ werden zu Opfern
80 Prozent aller Autofahrer gaben an, dass sie sich regelmäßig von Raser und Drängler provoziert gefühlt haben. Dabei scheint die Farbe des Wagens keine unerhebliche Rolle zu spielen. Fährt der Hintermann einen schwarzen Wagen, beschleicht viele Autofahrer ein unangenehmes Gefühl. Und auch silberne Kraftfahrzeuge heben nicht das Vertrauen auf angemessene Fahrweise des Lenkers. Als größtes Problem wird das Drängeln angegeben.
Einer kanadischen Studie zufolge haben vor allem Männer mit einem ausgeprägten Hang zum Machotum ein Problem mit sicherer und ruhiger Fahrweise. Stattdessen neigen sie extrem zu risikoreichem Verhalten im Straßenverkehr – und gefährden so andere Verkehrsteilnehmer. Aber manche Drängelversuche sind vom „Opfer“ auch selbstgemacht.
Denn in der gleichen ADAC Motorwelt-Umfrage gaben 30 Prozent der Befragten zu, dass sie sich über Schleicher auf der Straße gewaltig ärgern. Und wer sich ärgert, neigt zu Missverhalten oder sogar Wutanfällen am Steuer.
Aggressives Fahren kann teuer werden
Dass die Wut als Beifahrer immer häufiger mitfährt, haben in den letzten Jahren Studien verdeutlicht. Doch gerade das kann teuer werden. Denn wer zum Beispiel zu dicht auffährt, kann wegen Bedrängen und Nötigung sogar eine Straftat begehen. Das kostet mindestens ein Monatsgehalt und sechs Monate Entzug der Fahrerlaubnis.
Wer dann auch noch einige beleidigende Worte ausstößt muss, je nach Situation und Anlass noch einmal mit einem halben Monatsgehalt Strafe rechnen.
Deshalb: Lieber einmal ruhig durchatmen und der Wut im Bauch keine Chance geben – zum Schutz anderer und des eigenen Geldbeutels.
Redaktion: Allgemeiner Deutscher Automobilclub (ADAC) e.V., Patricia Hansen
Bild: Fotolia.com
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