Seit mehreren Jahrzehnten werden Magnetfeld-Therapiegeräte (MTG) in Deutschland eingesetzt. Die verwendete Stromform war meist ein „Sinus“, der der Netzstromform entspricht und im Fachbereich Orthopädie zum Einsatz kam. Inzwischen wird das MTG auch in anderen med. Fachbereichen eingesetzt. Seit einigen Jahren werden vermehrt gepulste MTG angeboten, die sich in der Frequenz, der Stromform und der Leistung unterscheiden. Die Magnetfeld-Therapie ist rein physikalisch erklärbar. Sie hat nicht mit der Energieübertragung des Mesmerismus zu tun.
Inhalt
- Erdmagnetfeld
- Das elektrische Magnetische Feld
- Vergleich elektrischer Strom (Reizstrom) und Magnetfeld (Feldlinien)
- Resonanzfrequenz
- Anhang
Erdmagnetfeld
Die Grundlage der Magnetfeldtherapie ist das Erdmagnetfeld. Die Stärke des Erdmagnetfeldes beträgt ca. 50 µT, (T = Tesla [Vs/m²] = Einheit der magnet. Flussdichte).
Es handelt sich um ein statisches und monotones Magnetfeld, mit der Frequenz null. An den Polen ist die Dichte, gegenüber dem Äquator, größer.
Feldlinien
Ein magnetisches Feld besteht aus Feldlinien, die aus magnetisch, ausgerichteten und geladenen Kraftlinien im Körpergewebe bestehen. Sie bilden die magnetische Wirkung. Die Feldlinienanzahl zwischen den Polen bleibt gleich. Die Feldlinien treten an den Polen Nord/ Südpol aus bzw. ein,
ebenso verhält es sich bei einer Gleichstrom durchflossenen Spule.
Die Feldlinien verhalten sich wie Gummibänder und spannen sich außerhalb der Erde von einem Pol zum anderen Pol, ebenso verhält es sich bei einer Spule, indem sie aus einem Pol der Spule austreten, um am Gegenpol wieder einzutreten. Innerhalb der Spule geht es dann zum Ursprungspol zurück (variable geschlossene Ringe). Da Feldlinien ein Volumen einnehmen, verdrängen sie sich nach außen um die Spule herum. Je größer der Magnetisierungsstrom einer Spule ist, um so mehr Feldlinien bilden sich.
Physikalische Wirkung des Erdmagnetfeldes
Im Körper werden die geladenen Moleküle und Ionen (als Feldlinien) nach dem Erdmagnetfeld ausgerichtet (polarisiert). Würden wir unbeweglich stehen oder liegen (z.B. Schlafzustand), wäre es mit dem einmaligen Ausrichten der Moleküle getan (monotones Feld). Danach ist kein weiterer physikalischer Effekt mehr zu erwarten.
Dass trotzdem eine Wirkung vorhanden ist, liegt daran, dass wir uns im Erdmagnetfeld bewegen. Jede Körperbewegung, auf und ab, vor und zurück, drehen usw., bewirkt eine erneute Ausrichtung der Moleküle. Schnelle oder ruckartige Bewegungen im Erdmagnetfeld produzieren zusätzlich eine geringe Induktionsspannung im Körper. Ein MTG mit automatischer Frequenzänderung und Polwendung entspricht daher einer steten Bewegung im Erdmagnet-feld.
Das elektrische Magnetische Feld
Jeder stromdurchflossene Leiter erzeugt ein Magnetfeld um sich herum – je größer der Strom, umso stärker das Magnetfeld (magn. Kraft, Wirkung). Analog verhält es sich mit der Windungsanzahl einer Spule (parallel gewickelte Leiter). Auch hier erhöht sich linear die Feldlinienanzahl des Magnetfeldes und somit die magn. Kraft.
Leitfähigkeit
Die Leitfähigkeit ist unterschiedlich. Der menschliche Körper hat eine mittelmäßige Leitfähigkeit. Eisen ist ein sehr guter magnetischer Leiter, Luft dagegen leitet schlecht. Theoretisches Vakuum ist ein magnetischer Nichtleiter, da keine Materie zur Feldlinienbildung vorhanden ist.
Physikalischer Vorgang im Körper
Wie beim Erdmagnetfeld richten sich die Moleküle im Körper aus (Feldlinienbildung), dies bedeutet, dass in einem statischen Magnetfeld die Moleküle ausgerichtet bleiben. Wird der statische Zustand des Magnetfeldes durch die Frequenz unterbrochen, so nehmen die Moleküle während den Pausen einen unkontrollierten Zustand ein. Baut sich das Magnetfeld wieder auf, so ordnen sich die Moleküle entsprechend der Polung wieder.
Die Anzahl der Feldlinien (magnetischer Fluss) ist abhängig von der eingestellten Intensität und bleibt dann konstant. Dies bedeutet, dass ein schwaches Magnetfeld (kleine Anzahl von Feldlinien) den Körper schwächer durchflutet als ein starkes Magnetfeld, das eine größere Anzahl von Feldlinien zur Verfügung hat. Folglich ist es bei einem schwachen Magnetfeld, gegenüber einem starken Magnetfeld wahrscheinlicher, dass der Körper wegwerts der Spule nicht mehr oder nur schwach durchflutet wird, da wenige oder keine Feldlinien mehr zur Verfügung stehen.
Vergleich elektrischer Strom (Reizstrom) und Magnetfeld (Feldlinien)
Der Strom fließt praktisch nur im mit Elektrolyte durchsetzten Gewebe. Knochen, Sehnen, Knorpel sind sehr schlechte elektrische Leiter. Die Folge davon sind Stromschleifen (er fließt z.B. um das Gelenk herum). Für Magnetfeldlinien sind Knochen und Sehnen kein Hindernis, diese zu durchdringen, da sich Feldlinien aufbauen lassen (Gleichrichtung der Moleküle). Therapeutisch bedeutet dies, dass die Moleküle aller Körperteile, die sich im Magnetfeld befinden, polarisiert werden.
Die Feldlinien bewirken nur ein Ausrichten der Moleküle. Ein Potentialgefälle wie beim Strom entsteht nicht, d.h. es ist keine Ionenwanderung möglich und somit auch keine Iontophorese. Eine Elektrolyse entsteht allerdings auch nicht, da an der Hautoberfläche keine pH-Wert Verschiebung entstehen kann.
Für die Feldlinien stellt der Hautwiderstand und das Fettgewebe keinen Widerstand dar, im Gegensatz zum Strom. Bei ausreichender Leistung werden daher Knochen, Gewebe und Gelenke von Feldlinien durchdrungen. Da die Feldlinien durch das Gelenk gehen, erreicht das MTG im Gelenk wahrscheinlich eine größere Wirkung als der Reizstrom.
Wechselt die Spule den Nord-Südpol, so polen sich auch die Moleküle um. Wie oft ein Molekül sich umpolt, hängt von der Frequenz ab, vorausgesetzt, das Magnetfeld wechselt die Polarität automatisch.
Die Wirkung der Magnetfeldtherapie wird durch einen induzierten Strom im Körper wesentlich verstärkt, vergleichbar mit der Wirkung des Reizstromes (Wechselstrom), ohne dass es jedoch zu einer sichtbaren Muskelstimulation kommt, da die Reizschwelle des Nervs nicht erreicht wird.
Vom Gesetzgeber wurden entsprechende Vorgaben, in Form einer Obergrenze der maximalen Abgabeleistung der MTG gemacht.
Induktionsstrom
Das Induktionsgesetz besagt:
Wenn sich ein elektrischer Leiter in einem magnetischen Wechselfeld befindet, oder sich in einem statischen magnetischen Feld bewegt, induziert sich in diesem Leiter eine Spannung und es fließt ein Strom. Die Vorder- und Rückflanke der Impulse des gepulsten Magnetfeld-stromes, der durch die Spule fließt, stellt eine Magnetfeld-Änderung dar.
Das Magnetfeld wird aufgebaut bzw. abgebaut, entsprechend einem Wechselfeld. Je höher die Frequenz (Anzahl der Impulse), und je stärker das Magnetfeld (Anzahl der Magnetfeldlinien), um so grösser ist der induzierte Strom im Körper.
Der Induktionsstrom entsteht im menschlichen Körper, da dieser einen elektrischen Leiter darstellt. Das bedeutet, dass in allen Körperpartien, die sich im Magnetfeld befinden, eine Spannung induziert wird. Die Wirkung dieses induzierten Stromes wirkt ähnlich wie beim Reizstrom, nur mit dem Unterschied, dass der Induktionsstrom unkontrolliert fließt.
Das magnetische Wechselfeld muss nicht die Polarität wechseln, es reicht aus, wenn ein Anstieg und Abfall (einschalten und ausschalten) des Magnetfeldes produziert wird. Die induzierte Spannung und folglich der Strom, ist allerdings bei einer Polwendung grösser (Wechsel des Nord / Südpol). Wird die Spule, die das Magnetfeld erzeugt, mit Rechteckimpulsen (gepulst) angesteuert, so ist die induzierte Spannung größer als bei einer niederfrequenten Sinusstromform.
In allen Fällen handelt es sich um eine Wechselspannung.
Das Potentialgefälle zwischen Intra- und Extrazellular der Zelle kann bei guten Therapie-Geräten erreicht werden. Der Induktionsstrom erhöht die extra-intrazelluläre Spannung, die Ladungsverschiebung an der Zellmembrane wird erhöht und der Effekt ist eine Veränderung der Permeabilität bzw. der Funktion der Zellmembrane, mit dem Ziel eines verbesserten Stoffaustausches.
Resonanzfrequenz
Die Materie fängt an zu schwingen, wenn sie mit ihrer Eigenfreq. angestoßen wird, denn sie kommt in Resonanz. Ist die extern zugeführte Freq. nicht identisch mit der Eigenfreq., so kommt die Masse nie in Resonanz und wird folglich nicht schwingen. Ein gutes Beispiel ist das manuelle einstellen eines
Senders bei einem Rundfunkgerät. Nur wenn der Schwingkreis des Rundfunkempfängers mit der Senderfreq. identisch ist, entsteht eine Resonanz. Je nach Größe und Dichte (Masse) schwingt jedes Körperteil bzw. deren Zellen mit einer bestimmten Frequenz, wenn es in Resonanz kommt.
Wird dem Körper ein Frequenz-Spektrum angeboten, so kommen alle Masse-Teile die in diesem Frequenz-Spektrum liegen, in Resonanz. Je nach Körperteil, Struktur und Beschaffenheit ist die Resonanz unterschiedlich. Die unterschiedlichen Resonanzfreqenzen entstehen nicht gleichzeitig. Da die Masse durch ihre Trägheit wieder ausschwingt, muss dieses angebotene Frequenz-Spektrum sich laufend wiederholen. Durch die durchlaufende Frequenz entsteht kein Gewöhnungseffekt. Bei einer Festfrequenz kommt die Körpermasse nur dann in Resonanz, wenn sie mit der eingestellten Frequenz identisch ist.
Wird z.B. einem Körperteil oder Organ eine definitive Frequenz herzgenau (z.B. 8Hz) zugeordnet, so wird nur das Masseteil in Resonanz kommen das mit der angelegten Frequenz (8Hz) identisch ist. Ich bin der Ansicht, dass außerdem ein Unterschied zwischen Alter, Geschlecht und Typus besteht.
Anhang
Dauermagnete entsprechen einem verstärkten Erdmagnetfeld. Ohne Bewegung bleibt es aber bei einem statischen Vorgang. Es gibt Abroller die mit Dauermagneten bestückt sind, werden diese zum Abrollen eingesetzt, so ist dies ein dynamischer Vorgang. Die Intensität des Erdmagnetfeldes beträgt ca. 50µT. Für chronische Fälle dürfte zum Erfolg eine merklich größere Intensität erforderlich sein, vor allem wenn die Genesung in einer möglichst kurzen Zeit erfolgen soll. Die angebotene Leistung der MTG reicht von ca. 40µT bis weit über 1000µT. Die vom Gesetzgeber zugelassene Leistung ist frequenzabhängig.
Das Argument „Elektrosmog“ ist nicht haltbar, da für gepulste MTG vom Gesetzgeber eine Obergrenze der Intensität festgelegt ist, die sich im unkritischen Bereich befindet. Wer dem Elektrosmog aus dem Weg gehen will, muss der Zivilisation absagen z.B. auch dem elektrischen Licht. Die Therapie ist ohne Risiko gut verträglich. Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt
Abele-Elektronik
Herr Abele Helmut, Tel. 07343 / 921727
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Paul Krampe says
Ich finde es sehr interessant, welchen Einfluss Reizstrom und Magnetfeldtherapie auf den Körper haben. Wenn ich das richtig verstehe, haben die Magnetfeldlinien eine tiefere Wirkung, weil sie auch Knochen durchdringen können. Ich habe nämlich eine Überweisung für eine physikalische Therapie von meinem Arzt erhalten. Ich bin gespannt, wie die Therapie wirkt. Vielen Dank für die interessanten Fakten zum Thema.