Frau W. Sp. aus Walsbronn stellt folgende Frage:
Sehr geehrter Herr Dr. Gschwender!
Seit 16 Tagen habe ich mir ein gepulstes Magnetfeldgerät ausgeliehen. Ich leide seit ca 15 Jahren an „chronischer Polyarthritis?“und habe versucht meine Beschwerden vielleicht mit dieser Behandlung in den Griff zu bekommen. Ich benütze eine Matte und ein extra Kissen für die Hände. Ein Mal am Tag mache ich diese Behandlung auf der nierdigsten Stufe (mein Körper reagiert extrem auf Medikamente und jegliche Behandlung). Leider habe ich bis jetzt kaum eine Veränderung feststellen können. Ab welchem Zeitraum kann ich in etwa mit einer Besserung rechnen, oder ist eher davon auszugehen daß sich nichts mehr ändern wird? Bei den ersten Behandlungen bei meinem Hausarzt ist eine starke Verschlechterung eingetreten. Das war der Grund warum er meinte, ich solle die niedrigte Dosierung wählen. Bisher kann ich schlecht beurteilen ob sich etwas bezüglich der Entzündungen getan hat. Für einen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
W. Sp.
Dr. med. Martin Gschwender antwortet:
Sehr geehrte Frau W. Sp.,
sie schreiben in Ihrer E-Mail, dass Sie seit 15 Jahren an chronischer Polyarthritis leiden, das heißt an einer langwierigen, meist auch der Standardtherapie mit entzündungshemmden und schmerzreduzierenden Medikamenten schlecht zugänglichen Erkrankung. Ebenso schreiben sie, dass Sie nach 16 Tagen Magnetfeldanwendung noch keine signifikante Besserung Ihres Zustandes bemerkt haben. Dies ist eine typische Situation wie ich sie im Praxisalltag schon öfters gehabt habe. Die Magnetfeldtherapie ist als solches eine Reiztherapie, die mit sanften Reizen versucht eine gestörte Situation wieder ins Gleichgewicht zu regulieren. Grundsätzlich ist ihr Ansatz Gestörtes wieder auszugleichen, sie kann aber einmal Zerstörtes nicht wiederbeleben. Das heißt einfach gesagt: sie ist keine sogennante „Wundertherapie“. Trotz, dass es keine Wundertherapie ist, haben wir sehr viel positive Erfahrung mit der Magnetfeldtherapie bei Patienten mit chronischer Polyarthritis gemacht. Zunächst ist es aber bei diesen Paienten so, daß nur die regelmäßige Anwendung mit der richtigen Dauer der Anwendung und der richtigen Dosierung/Einstellung des Gerätes nachhaltigen Erfolg bringt. Dieser Erfolg stellt sich meist erst nach einiger Zeit wirklich spürbar oder auch meßbar (z.B. Stabilisierung/Zunahme der reduzierten Knochendichte) ein. Leider ist es nicht selten so, dass die „offensichtlichen“ Probleme wie Schmerz oder Entzündung länger brauchen um anzusprechen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Art des verwendeten Magnetfeldes, da sich die Gerätetypen teilweise in Ihrer Wirkung unterscheiden. Magnetfeldtherapie ist letztlich nur der Überbegriff für eine Vielzahl von am Markt befindlichen Geräten. Wir haben bei vielen Patienten durch die Therapie es langfristig erreicht den Medikamentenbedarf zu reduzieren, die Knochendichte wieder zu stabilisieren und insgesamt das Beschwerdebild doch deutlich zu lindern. Wenn auch keine vollständige Heilung erwartet werden kann, so lässt Sich die Lebensqualität doch deutlich durch Nutzung der Magnetfeldtherapie steigern. Mein Tipp wäre zunächst eine mindestens 3-6 monatige regelmäßige Anwendung und dann eine Überprüfung sämtlicher krankheitsbegleitenden Werte und Befunde durch einen entsprechenden Fachkollegen. Nach diesem Zeitraum ist es legitim die Effektivität der Therapie/Ihres Gerätes wirklich zu beurteilen. Gerade für den Erfolg bei der chronischen Polyarthritis gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein! Die von Ihnen geschilderte „Erstverschlimmerung“ ist ein prognostisch günstiges Zeichen, denn sie zeigt, dass Ihr Körper auf die Therapie anspricht. Wir wissen, dass gerade bei chronisch entzündlichen Erkrankungen niedrige Intensitäten und anfangs oft nur sehr kurze Anwendungszeiten der beste Weg zum Erfolg sind. Kleine Schritte zu Anfang sind der Weg zum Erfolg. Es ist bei der Magnetfeldtherapie eben nicht so, dass viel auch viel hilft, sondern weniger oft mehr ist! Ich hoffe die Erläuterungen helfen Ihnen ein Stück weiter!
Mi freundlichen Grüßen
Dr. med. Martin Gschwender
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