Jeder Mensch möchte schön und attraktiv sein. Doch leider hat Mutter Natur die Schönheitsattribute nur sehr ungerecht verteilt. Während Superstars wie Keira Knightly, George Clooney oder Heidi Klum immer perfekt aussehen, leidet der normale Mensch unter einer schiefen Nase, kurzen Beinen oder ein paar Speckröllchen zu viel auf den Hüften. Doch was uns heutzutage zur Verzweiflung treibt, galt vielleicht vor ein paar hundert Jahren als absolutes Schönheitsideal. Was macht wahre Schönheit also eigentlich aus? Warum verändern sich Schönheitsideale und warum sind auf einmal sogar immer mehr Männer vom krankhaften Schönheitswahn befallen? Das spannende Quiz von Tipps vom Experten weiß die Antworten…
Schönheitsideale sind, so unglaublich es klingen mag, eng mit klimatischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden und lassen sich in einigen Fällen sogar mathematisch berechnen. Ein Beispiel: Als der berühmte Maler Rubens seine für uns mollig wirkenden Prachtweiber malte, galten diese zur damaligen Barockzeit als wahre Schönheiten. Frauen mit ein paar Pfunden zu viel und ausladenden Rundungen symbolisierten Reichtum, Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit. Kein Wunder dass sie begehrt waren in einer Zeit, als Millionen von Menschen durch Seuchen, Pest oder Kriege dahin gerafft wurden. Nur denjenigen, die für heutige Verhältnisse als mollig bis dick anzusehen sind, ging es also gut. Und nur diese Menschen, so signalisiert unser menschliches Gehirn unterbewusst in Bezug auf Schönheit bis heute, sind fortpflanzungsfähig und damit schön. Ein ähnliches Phänomen ist übrigens auch in einigen Gegenden Afrikas oder dem Orient bis heute zu beobachten. Ein bestimmtes Schönheitsideal ist also nicht auf ein Land oder einen Kontinent fixiert, sondern kann weltweit auftreten.
Gewisse Aspekte der Schönheit haben andererseits mit der körperlichen Entwicklung des Menschen zu tun. Volle Lippen machen Frauen attraktiv. Warum? Weil das weibliche Hormon Östrogen die Lippen in der Pubertät voller werden lässt. Volle Lippen sind damit ein Zeichen für Geschlechtsreife, ein ganz wichtiger, wenn auch unterbewusster Grund dafür, warum Menschen als attraktiv wahrgenommen werden. Bei Männern ist im Gegensatz dazu die Größe, ein markantes Kinn und hervorstehende Wangenknochen ausschlaggebend. Im Laufe der Evolution galt der Mann als Beschützer der Familie. Je stärker und kräftiger er wirkte, umso leichter ließen sich die Frauen von seiner Männlichkeit überzeugen. Diesen Vorgang nennt man „Gute-Gene-Hypothese“ und kommt auch im Tierreich vor. Bestes Beispiel dafür ist der Pfau. Je größer und bunt schillernder der Pfauenschwanz ist, umso schneller lässt sich das Weibchen überzeugen. Besonders wichtig ist die Symmetrie des Schwanzes. Forscher nennen das „Entwicklungsstabilität“. Durch die Symmetrie beweist der Pfau Stärke und Gesundheit. Bei Frauen tritt dies in Form von schön geformten, gleichmäßigen Brüsten zu Tage.
Aber da nicht jeder Mensch mit den notwendigen Attributen aufwarten kann, damit das andere Geschlecht ihn als schön und fortpflanzungsfähig empfindet, wird seit jeher getrickst. Schminke verdeckt die Mankos im Gesicht und betont die Vorteile. Und das bei Männern und Frauen. Hohe Schuhe verlängern die Beine und heben sowohl Hüfte, als auch Po hervor. Allerdings haben schon immer einige dieser Schönheitstricks gesundheitsgefährliche Auswirkungen. In Japan oder in Europa galt lange Zeit helle Haut als schön. Um die ursprüngliche Hautfarbe noch aufzuhellen, griffen die Menschen zu Cremes und Puder mit Blei. Und haben sich so jeden Tag ein bisschen mehr vergiftet. Asiatische Frauen haben Jahrhunderte lang ihre Füße seit Kindheitstagen so eingeschnürt, dass nur noch Klumpen übrig blieben. Die Schmerzen beim Gehen müssen unvorstellbar gewesen sein. Weltberühmt ist auch die Wespentaille von Kaiserin Sissy. 28 Zentimeter soll ihr Umfang nur noch betragen haben. Dass dafür einige Knochen gebrochen werden mussten, die Atmung teilweise aussetzte und innere Organe nicht mehr voll funktionstüchtig waren, lässt sich leicht nachvollziehen.
Eine gewisse Proportionalität ist jedoch immer die Grundlage für ein Schönheitsideal. Künstler haben diese Proportion im „Goldenen Schnitt“ gesucht und gefunden. Seit Anfang der 1990er Jahre gilt beim Menschen mit Modelqualitäten der „Waist-to-Hip-Ratio“, einer Formel, die das Verhältnis von Taillen- und Hüftumfang misst. Das perfekte Ergebnis soll angeblich bei 0,7 liegen. Der Wahrheitsgehalt dieser Theorie ist bis heute nicht bewiesen. Eine andere, weit verbreitete Maßeinheit ist der „Body-Maß-Index“. Er ist die Maßeinheit eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße und seinem Körpergewicht. Die Formel lautet BMI = m/l(2), m ist die Körpermasse in Kilogramm, l die Körpergröße in Metern. Das Problem dabei: Wer viel Muskeln besitzt oder andere individuelle Veränderungen hat kann mit dem BMI nicht richtig gemessen werden.
Zurück zu den Schönheitsidealen. Mindestens zwei Drittel aller Frauen sind mit ihrem Aussehen unzufrieden, bei Männern liegt der Wert zwar niedriger, die Tendenz zur Unzufriedenheit ist jedoch steigend. Um dem Idealbild zu entsprechen, wird gehungert, gecremt und operiert wie verrückt. Auf 2,86 Milliarden Euro schätzen Experten den Gewinn von Unternehmen in einem Jahr, die Schönheitsprodukte wie Antifaltencremes oder ähnliches herstellen. Doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Eine Ursache für den Schönheitswahn ist unser New-Media-Zeitalter. 2000 bis 5000 Mal pro Woche wird der Durchschnittsbürger mit Bildern von digital manipulierten Körpern konfrontiert. Keine Werbung, kein Cover, kein Bild zeigt noch Menschen, wie sie wirklich aussehen. Dabei ist die ganze Schinderei meisten völlig unnötig. Untersuchungen haben gezeigt, dass die meisten Männer zum Beispiel Frauen bevorzugen, die natürlich aussehen. Aufgespritzte Lippen, Silikonbusen und starre Botox-Gesichter (Botox ist ein Nervengift, das gespritzt Falten vermindert) sind völlig out. Ebenso Männer mit gefärbten Haaren, künstlichem Six-Pack-Bauch oder überdimensionierten Muskeln. Experten und Psychologen raten stattdessen dazu, sich selbst anzunehmen und die schönen Körperteile an sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Denn wahre Schönheit kommt heute wie vor tausend Jahren immer noch von innen.
Einen kleinen Trick gibt es jedoch. Neueste Studien haben gezeigt, dass eine Beziehung dann besonders glücklich ist, wenn er (!) attraktiver ist als sie! Der Grund: Seine Attraktivität gibt ihm mehr Selbstbewusstsein, er fühlt sich stärker als seine Partnerin und will sie deshalb mehr beschützen. Also Jungs, ab ins Kosmetikstudio…
Bild: pixabay.com
Quiz
Haben Sie gut aufgepasst? Überprüfen Sie nun, mit einem kleinen Test, was Sie sich vom vorangehenden Text merken konnten.
[WpProQuiz 23]
Weitere interessante Infos finden Sie hier:
Quiz: Der gesunde Schlaf – wie man sich bettet, so schläft man!
Schreibe einen Kommentar