Inhalt:
- Die Entstehung der Jivamukti Yoga Method
- Was ist die Jivamukti Yoga Method?
- Ablauf einer Jivamukti-Stunde
- Die Hauptmerkmale des Jivamukti Stil sind
- Was ist eigentlich Yoga?
- Wieso macht Yoga die Menschen glücklich?
- Kann jeder Yoga machen, auch eine unsportliche Frau?
Die Entstehung der Jivamukti Yoga Method
Die Jivamukti Yoga Method wurde 1984 in New York von Sharon Gannon und David Life entwickelt. Die beiden haben mit dieser Methode das moderne westliche Yoga so stark geprägt wie kaum jemand anderer. Das Herz ihrer Lehre ist der Versuch die alten Weisheiten der indischen Veden in eine, den heutigen Großstadt-Menschen verständliche Sprache zu übersetzen. Ethischer Vegetarismus, Umweltbewusstsein und Selbstbestimmung des Einzelnen sind die wichtigsten Schlagwörter. Yoga wird gelehrt als eine Lebenshaltung, eine praktische Philosophie, die zeigt, wie man in der heutigen Zeit dauerhaft glücklich und wirklich zufrieden sein kann – unabhängig von äußeren Umständen.
Was ist die Jivamukti Yoga Method?
Eingebettet wird diese Lehre in den Rahmen einer in hohem Maße physisch herausfordernden und intellektuell stimulierenden Asana-Yogaklasse. Werden beim klassischen Hatha-Yoga statische Körperhaltungen über längere Zeit gehalten, so übt man im Jivamukti Yoga choreographierte Bewegungsabläufe die fast tänzerisch ineinander übergehen. Dies geschieht vor dem Hintergrund zu eklektischer Musik von den Beatles bis zu Moby.
Die Bewegungen werden konzentriert und unter hoher Muskelspannung vollzogen. Die Körperspannung entspringt dabei der Körpermitte, wobei gerade den Muskeln im Beckenboden eine essentielle Bedeutung zukommt. Mit kraftvollen und fließenden Bewegungen werden Muskeln und Kreislauf gestärkt und der ganze Körper von Kopf bis Fuß entspannt. Der gesamte Körper wird gestrafft und mit Sauerstoff versorgt.
Die Konzentration auf den Atem und die Verschmelzung des Atems mit der Bewegung schützen vor Verletzungen und beugen auf natürliche Art und Weise Muskelkater vor. Als Ausgleich zur harten körperlichen Arbeit endet jede Übungseinheit mit Tiefenentspannung und Meditation. Ruhe und Bewegung sind in diesen Formen des Yoga keine Gegensätze mehr. Hier werden westliches Fitness-Denken und klassische Yoga Übungen vereint. Durch die Koordination zwischen Atem und Bewegung wird man, mal von einer tollen Figur abgesehen auch gesünder, belastbarer und ausgeglichener. Diese bewusste Yoga-Praxis dient als Vehikel den Übenden langsam dazu bringen ein Plus an Verantwortung für seine Gedanken und Taten zu übernehmen. Das regelmäßige Üben ist vergleichbar mit einer sehr tief greifenden, körperlichen Psychotherapie. Im Körper verfestigte Enttäuschungen, Schmerz, Wut, Ängste und ungelöste Konflikte werden sanft durch heilsame Bewegungsabläufe gelöst und bewusst gemacht. Doch anstatt auf die freiwerdenden negativen Emotionen zu fokussieren, werden die Übenden angeleitet sich auf die eigene Beziehung zum Göttlichen rückzubesinnen.
Die Asanas, die körperlichen Übungen, sind somit nur ein kleiner Teil der Yoga-Lehre. Insgesamt geht es darum, sich im Leben 24 Stunden am Tag mehr und mehr so zu verhalten, dass man sich und andere möglichst glücklich macht. Folgt man Sharon & David, so gilt dies unabhängig von Rasse oder Gattung für alle Lebewesen.
Verändert sich dann mit der Zeit die eigene innere Einstellung wird man ausgeglichener und verantwortungsbewusster. Man beginnt die Regeln des Yoga zu verstehen und zu leben. Die Yamas (nicht töten, lügen, stehlen, unkeusch leben und Horden) und Niyamas (Reinheit, Zufriedenheit, Disziplin, Hingabe an Gott und Versenkung) werden zum festen Bestandteil des täglichen Denkens, Handelns und Verhaltens. Jivamukti Yoga macht die Yoga-Philosophie für den modernen Menschen auf einfache Weise sinnlich erlebbar.
Ablauf einer Jivamukti-Stunde
- Gemeinsames Singen des Urlautes „OM“
- Warm-Up (ca. 15 Minuten)
- Eine Reihe von Sonnengrüßen zum Aufwärmen und Vorbereiten des Körpers auf die nachfolgenden Yogastellungen (asanas). Der gesamte Körper wird gedehnt, Muskelkraft aufgebaut und das Herz-Kreislauf-System sowie die Atmung werden gestärkt.
- Übungen im Stehen und im Sitzen (ca. 40 Minuten)
- Es folgt eine Reihe nahezu fließend ineinander übergehender Körperstellungen (asanas). Beginnend mit stehenden Haltungen werden zunächst Beweglichkeit und Kraft verbessert. Danach folgen eine Serie von vorwärts- bzw. rückbeugenden und/oder seitlich drehenden Haltungen im Sitzen. Während die rückbeugenden Übungen mehr auf das Öffnen des Brustkörpers abzielen und stark energetisierenden Charakter haben, förden die Vorwärtsbeugen das Loslassen und damit die Entspannung. Die Übende erlebt ein Wechselspiel aus Aktivität und Ruhe, Gelassenheit und Dynamik, Loslassen und Kontrolle, Kraft und Sensibilität. Getragen durch den eigenen Atemrhythmus bewegt man sich somit ohne Pause durch eine Vielzahl der verschiedensten Körperhaltungen.
- Abschlußsequenz (ca. 15 Minuten plus 5 Minuten Meditation und 10 Minuten Entspannung)
- Jede Stunde endet mit einer ruhigen und meditativen Abfolge von klassischen Yogahaltungen auf dem Boden. Diese Sequenz dient dazu sowohl Körper als auch Atmung und damit die Gedanken zu beruhigen und auf das anschließende „Stille Sitzen“ (Meditation) und die Endentspannung im Liegen vorzubereiten.
Ausführliche Erläuterungen:
Jivamukti (Jiva=Seele, mukti= Befreiung)
Jivamukti, was frei übersetzt „befreite Seele“ heißt, ist eine Yoga Methode, die in den späten 80er Jahren von Sharon Gannon und David Life entwickelt wurde. Ziel ist es die Kluft zwischen Großstadtleben und den oftmals altertümlich wirkenden indischen Weisheitslehren zu überbrücken. Ruhe und Bewegung sind in diesem Yoga Stil keine Gegensätze mehr. Mit kraftvollen, fließenden Bewegungen werden Muskeln und Kreislauf gestärkt und der ganze Körper von Kopf bis Fuß entspannt.
Auf die Wirkung dieser Yogamethode schwören u.a. Sting, Christie Turlington, und Willem Dafoe, die sich regelmäßig im Jivamukti Yoga Center verbiegen lassen.
Die Jivamukti Yoga Methode ist einer der neun international anerkannten Hatha Yoga Stile. Die anderen acht sind: Ashtanga, Iyengar, Viniyoga, Sivananda, Integral, Bikram, Kripalu, and Kundalini.
Die Hauptmerkmale des Jivamukti Stil sind:
1. Sanskrit
Die Quelle der spirituellen Lehre sind:
- Yoga Sutra des Patanjali
- Hatha Yoga Pradipika
- Bhagavad Gita
- Upanishaden
- Der Unterricht des Sanskrit-Alphabet und der Grammatik
2. Bhakti (=Hingabe)
Die Anerkennung, dass das Ziel des Yoga die Erkenntnis und Erfahrung einer göttlichen Quelle ist:
- Die Förderung von Toleranz und Verständnis zwischen den verschiedensten Religionen und spirituellen Schulen
- Creating a mood conducive to a devotional state of mind through altars, religious pictures and iconography, and providing a large selection of books and spiritual tools
- Das Singen der verschiedensten Namen Gottes
3. Ahimsa (=Gewaltlosigkeit)
Förderung des Wissens um folgende Themen:
- Ethischer Vegetarismus
- Tierrechte
- Umweltbewusstsein
- Die Notwendigkeit politischer und sozialer Aktivität
4. Music
Förderung der Studie von Nada Yoga (Yoga des Klanges) als ein essentieller Teil des Hatha Yoga.
- Spielen von Musik
- Kirtan
- Förderung der Verbreitung moderner spiritueller Musik
5. Meditation
Intergration der Meditation als Teil der Hatha Yoga Übungen
- Jede Klasse enthält einen Part des stillen Sitzens
- Einmal in der Woche wird eine kostenlose längere Meditationssitzung angeboten
Viele halten Yoga für einen sportlichen Fitnesstrend. Dass es – richtig betrieben – zu einer völlig neuen Lebenseinstellung führt, erklärt uns :
Dr. Patrick Broome, Psychologe und Yogalehrer. Ihm gehört das erste europäische Zentrum für Jivamukti-Yoga, derzeit DAS Yoga schlechthin, das durch Madonna und deren Guru David Life (auch Broomes Lehrer) berühmt wurde.Dr. Patrick Broome über Jivamukti-Yoga – Du wächst aus Dir selbst, Deinem Ego und Deinen Schmerzen heraus und befreist Deine Seele.
Was ist eigentlich Yoga?
Yoga ist eine 4000 Jahre alte indische Philosophie und eine Lebenseinstellung. Es ist aber auch die körperliche Ertüchtigung, die einem ermöglicht, seinen Körper unter Kontrolle, weich und entspannt zu gestalten. Das ganze Schwitzen, Dehnen, Ziehen powert einen absolut aus. Und zwar als Vorbereitung zur Meditation. Um eine Zeit still und geerdet sitzen zu können. Damit man sich eine Zeit lang nicht mehr so mit sich selbst beschäftigen muss, mit Zipperlein oder Schmerzen. Yoga ist Eins werden mit allem. Das Erkennen von allem in allem. Du wächst aus Dir selbst, Deinem Ego und Deinen Schmerzen heraus und befreist Deine Seele.
Wie und wie lange sollte man also nach dem Yoga meditieren?
Die Wirbelsäule muss beim Meditieren lange, gerade und aufgerichtet sein. Der Yogi sitzt im Lotos-Sitz, aber nicht, weil es so schön weh tut, sondern weil die Inder das Bodensitzen gewöhnt sind und auf diese Art nicht umfallen. Deutsche oder Amerikaner dürfen sich aber auch auf einen Stuhl setzen. Aber sitzen muss man, sonst schläft man ein. Man konzentriert sich am besten auf seinen Atem und geht in sich. 10 Minuten sind OK. Das zwei bis dreimal die Woche wird Dein Leben komplett ändern. Und man sollte die ersten drei Mal durchhalten.
Was genau ist nun Jivamukti-Yoga?
Das Wort Jivamukti setzt sich zusammen aus Jiva, die Seele und Mukti, die Befreiung. Die Befreiung der Seele wird erstrebt. Erarbeitet haben es Sharon Gannon und David Life (Madonnas Lehrer) in New York. Sie kommen aus der traditionellen Sivananda-Tradition und dem sportlichen Ashtanga. Wir beginnen unsere Stunden mit einem gemeinsamen „Aaaauuuuhm“ oder „Ohm“. Das ist wie ein Radiergummi, durch die Vibrationen wird der Körper so richtig durchgeschüttelt. Ich lese in den Stunden auch die alten Schriften der Rishis, der Weisen, vor, um die Inhalte besser verständlich zu machen. Es gibt anfangs einen sehr sportlichen, danach einen meditativen Teil. Am Ende steht die absolute Entspannung.
Wieso macht Yoga die Menschen glücklich?
Es gibt einen Verhaltenskodex, den man durch Yoga übernimmt, der Yogi Patanjali hat das alles aufgeschrieben. Gewisse Verhaltensregeln sich und anderen gegenüber. Ein guter Yogi tut keinen anderen Wesen weh, ich zum Beispiel lebe vegan. Der Buddhismus ist aus diesem Ideengut entstanden. Dann erst kommt die Körperübung, die Übung die Sinne nach Innen zu ziehen, die Konzentration und der Zustand des konzentrierten Fließens und am Schluss kommt Samadi, der Zustand der Glückseligkeit. Den kenn aber ich auch noch nicht. Wenn
Kann jeder Yoga machen, auch eine unsportliche Person?
Jeder. Man arbeitet mit dem Atem, und die meisten Sportverletzungen entstehen durch das falsche Atmen und das Luft anhalten. Am Anfang ist viel Power im Spiel, am Ende kommt der meditative Teil. Aber immer spielt der Atem die Hauptrolle. Man atmet tief und laut wie Darth Vader. Dadurch, dass man so mit dem Atmen beschäftigt ist, hat man kaum noch Zeit, etwas anderes zu denken. So kommt man auch zur Befreiung der Seele: Dazu muss man das Ego ausschalten. Falls es keine Jivamukti-Workshops in der Nähe gibt und man nicht zur Schule nach New York kommt, kann man auch jedes andere Yoga machen, mit dem Buch „Power Yoga“ (blv, 9,90 €) oder das Buch von David Life auch im Alleingang. Man sollte unbedingt verschiedene Stile ausprobieren und drei Stunden durchhalten, also nicht gleich aufgeben.
Die Kosten
entweder in den Fitnessstudios, wo Yoga häufig angeboten wird, sonst ca. 40 – 60 € pro Monat.
Noch ein wichtiger Tipp: Nur bei einem Lehrer, bei dem Ihr Euch wohlfühlt.
Weitere Infos und Bücher: www.jivamukti-muenchen.de
Bücher: „Power Yoga“ von Nadja Palmers – BLV-Buchverlag
Jivamukti Yoga: Practices for Liberating Body and Soul
von Sharon Gannon, David Life – Ballantine Books
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