Die Zeiten sind hart geworden für den modernen Menschen. Stress, Hektik und Anspannung prägen das Leben heutzutage, garniert mit einer großen Portion ungesundem Essen und viel zu wenig Bewegung. Doch es gibt ein Zauberwort, dass Erholung verspricht: Wellness! Unzählige, angebliche neuentwickelte Möglichkeiten, sollen helfen, den inneren Einklang von Körper und Geist wieder zu erreichen. Doch was oftmals als revolutionäre Neuerung Abhilfe bei stressbedingten Alltagsschwierigkeiten angepriesen wird, ist tatsächlich tausende von Jahren alt. Und selbst zu Zeiten des guten alten Goethes war Wellness nicht unbekannt. Hätten Sie’s gewusst?
Wellness – alleine beim Klang dieses Wortes laufen den meisten Menschen wahre Schauer des Wohlgefühls durch den Körper. Assoziationen wie Entspannung, Ruhe, Gesundheit oder Glück werden dabei wach. Und im Grunde genommen entspricht dies auch exakt dem Ziel, das eine gute Wellness-Behandlung erzeugen sollte. Kein Wunder also, dass der Begriff Wellness heutzutage beinahe inflationär in der Werbung, im Marketing oder im ganz normalen Sprachgebrauch benützt wird.
Bis vor wenigen Jahrzehnten hätte man mit dem Zusatzbegriff Wellness jedoch noch keinen Erfolg erzielt. Denn obwohl der Begriff bereits 1654 in einer Monografie von Sir A. Johnson zu erste Mal auftauchte – damals allerdings noch „wealness“ geschrieben, was soviel wie „gute Gesundheit“ bedeuten soll – so begann der Siegeszug des Wellness doch erst knapp dreihundert Jahre später. Der amerikanischen Sozialmediziner Halbert L. Dunn kreierte Mitte des letzten Jahrhunderts einen wahren Boom, als er versuchte, das US-Krankensystem finanziell zu entlasten, indem er der Bevölkerung seine Erkenntnis nahe bringen wollte, dass Gesundheit nicht nur durch körperliche Vorgänge, sondern auch durch das soziale sowie das seelisch-geistige Wohlbefinden bestimmt wird. Wellness strebt folglich die Harmonie von Körper, Geist und Seele an. Er modernisierte den ursprünglichen Begriff, indem er diesen Trend Wellness taufte, eine Zusammensetzung von „being well“ und „fitness“. Der Siegeszug war nicht mehr aufzuhalten. Und als in den 70er Jahren die Gesundheitspioniere Donalds B. Ardell und John Travis im Auftrag der US-Regierung erstmals ein gesundheitliches Präventions-Programm ins Leben riefen, das auf dem Prinzip des Wellness aufgebaut war, erreichte dieser Trend bald die ganze Welt…
Seitdem gibt es unzählige Wellness-Behandlungen, die beinahe in jeder Lebenslage und bei jedem Problem Abhilfe schaffen können oder sollen. Es gibt Hydrotherapien, die die Entspannung des Körpers durch Wasser herbeiführen sollen. Diese werden Spa (sanus per aquam – gesund durch Wasser) genannt und haben eine sehr lange Tradition. Immerhin wussten schon die alten Römer die heilenden Kräfte des Wassers ausgiebig zu genießen. Aber auch das Shiatsu – eine alte japanische Form der Akupressur – kann wahre Wunder wirken bei Stressproblemen und Entspannungsdefiziten. Es wird mit sanftem Druck gearbeitet, der auf gewisse Punkte entlang der Körpermeridiane ausgeübt wird, um die Qi, die Lebensenergie, ungehindert durch den Körper fließen lassen zu können.
Und warum ein ausgiebiger Spaziergang am Strand einen so erholsamen Effekt hat, wird spätestens nach einer Thalassotherapie klar. Das Reizklima des Meeres, Bäder im Meerwasser und Schlick, sowie Algen- und Schlammpackungen geben durch ihre besonderen Bestandteile dem Körper diesen gewissen Kick, der ihn schnell wieder auf Vordermann bringt.
Ganz hoch in der Rangliste der Wellness-Therapien stehen seit einigen Jahren die eher sportlichen Möglichkeiten. Yoga, eine Form der konzentrierten Körperbeherrschung, ist aus den modernen Sportzentren nicht mehr weg zu denken. Dabei existiert Yoga bereits seit 3.000 Jahren und bedeutet in Sanskrit entweder Vereinigung oder Selbstbeherrschung – und war damals schon genauso beliebt wie heute!
Begriffe wie Schattenboxen oder „stete Arbeit an der Kraft des Körpers“ locken zwar keine Menschenmassen in das Sportstudio. Doch behalten sie ihre original chinesischen Bezeichnungen Tai Chi oder Qi Gong, so kann man sich sicher sein, nicht der einzige Teilnehmer an dem Kurs zu sein. Noch exotischer muten da sogar neue Wellness-Entwicklungen wie „Nia“ oder „Chi Ball“ an. Das „Chi Ball“ ist eineKombination aus Yoga, Pilates und Feldenkrais und soll nicht nur den Körper in Schwung bringen, sondern auch die Sinne betören – mit duftenden Gymnastikbällen. Das „Nia“ ist ein ganzheitliches Bewegungskonzept, das von den beiden Amerikanern Debbie Rosas und Carlos Rosas entwickelt wurde. Die ehemaligen Aerobic-Trainer wollten einen Weg finden, wie man auf körperschonende und natürlichere Art, ohne ständiges Auf- und Abhüpfen und ohne das extrem hohe Tempo vieler Aerobic-Stunden, fit werden konnte.
Quiz
Zu diesem Wellnesstext finden Sie folgend einige Fragen, die Sie versuchen sollten zu beantworten. Mit der dann folgenden Auswertung wird Ihnen gezeigt, was Sie von dem gelesenen Text richtig beantwortet haben. Viel Spaß!
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