Klaus 53 Jahre alt, ist auf den ersten Blick ein sehr gepflegter und attraktiver Mann. Sein Lebenslauf kann sich sehen lassen. 6 abgeschlossene Studiengänge, 3 Doktortitel, und viele weitere Fortbildungen. Er ist selbständig und führt eine kleine Firma mit 4 Angestellten. Trotz seines Bildungsniveaus und seines Erfolges hat Klaus Minderwertigkeitskomplexe. Er fühlt sich nicht gut genug und gibt nach kurzer Zeit zerknirscht zu, dass er all die Ausbildungen nur gemacht hat, um sich sicherer und kompetenter zu fühlen. Doch kaum ist eine Ausbildung abgeschlossen meldet sich erneut dieses nagende Gefühl, nicht auszureichen.
Tatjana Strobel – TDS Methode der Menschenkenntnis
Physiognomik, Menschenkenntnis und die Hypnosetherapie sind Ihre Themen. Schweizer und Deutsche Medien haben Sie als Expertin zur Deutung bekannter Persönlichkeiten zurate gezogen. Sie hält Vorträge, gibt Seminare und bietet Einzelsitzungen und Inhouse-Seminare an.
Inhalt:
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Leistungsorientierung
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Das Gefühl, sich immer beweisen zu müssen
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Das Innere stimmt mit dem Äußeren nicht überein
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So machen Sie sich frei von der Maske „Leistungsorientierung“
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Jetzt werden Sie vom Opfer zum Beobachter
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Lügen und Rollenspiele
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Stars ein Scheich und viel Vitamin B
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Es wird gelogen um sich besser darzustellen
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Eine dauernde Tarnkappe verhindert den Menschen zu erkennen
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So machen Sie sich frei von der Maske „Lügen und Rollenspiele“
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Entlarvt steht man als Lügner oder Schwätzer da
In diesem dritten Teil zum Thema Maskenball erklärt Tatjana Strobel die Themen
„Leistungsorientierung, Lügen und Rollenspiele“.
Folgende Artikel zum Thema Maskenball sind bereits erschienen:
Basisartikel: Warum man ist wer man ist….
Maskenballartikel 1: Narzissmus und Überanpassung
Maskenballartikel 2: Schuld und Perfektion
Leistungsorientierung
Wir tauchen in seine Geschichte ein. Klaus ist das 4. Kind seiner Eltern. Seine Eltern haben die 40 schon überschritten und sind mit der Familienplanung eigentlich durch, als sich mein Kunde ankündigt. Die Familie ist überfordert, keiner möchte mehr Windeln wechseln und von vorne anfangen, die Geschwister sind bereits 10,14 und 16 Jahre alt.
Schweren Herzens entscheiden sich die Eltern gegen das Kind. Die Mutter macht sich auf den Weg zu einem «dubiosen» Mediziner, der ungewünscht Schwangeren zu einem Abbruch verhilft. Der Eingriff geht schief! Die Mutter ist immer noch schwanger und entscheidet sich: dann soll es halt so sein. Als Klaus auf die Welt kommt, findet sich alles. Die Familie ist froh über den Nachzügler, er ist Teil der Familie.
Doch bereits in der Kindheit hat mein Klient das Gefühl sich beweisen zu müssen, immer und überall der Beste zu sein. Warum das so ist, kann er nicht verstehen.
Das Gefühl, sich immer beweisen zu müssen
Diese Geschichte erscheint auf den ersten Blick recht banal. In der Hypnosetherapie finden wir allerdings schnell heraus, dass die Ablehnung der Eltern, der Abtreibungsversuch, und die eher widerwillige Akzeptanz der Schwangerschaft, Klaus bereits als Fötus das Gefühl gegeben haben, nicht erwünscht zu sein, keine Lebensberechtigung zu haben. Prägungen passieren bereits pränatal. Sein Unterbewusstsein glaubt, dass er unerwünscht ist, nicht ausreicht. Dies hat zur Folge, dass er immer auf der Suche ist, noch besser zu werden, um endlich einmal auszureichen. Dafür nutzt er Wissen, Aus- und Weiterbildungen.
Die Glaubenssätze hinter diesem Muster sind: „Ich muss der Beste sein!“, „Nur wenn ich gute Leistungen bringe, bin ich liebenswert!“, „So wie ich bin, reiche ich nicht!“, „Andere sind immer besser!“.
Das Innere stimmt mit dem Äußeren nicht überein
Menschen mit diesen Glaubenssätzen, haben ähnliches wie Klaus erlebt und sind in jungen Jahren oft ausschließlich an ihren Leistungen gemessen worden. Kritik und negative Bewertungen der kindlichen Leistungen, haben dazu geführt, dass der Mensch sich als nicht gut genug empfindet.
Diese Erfahrungen haben in ihrem Erwachsenenleben dazu geführt, dass der Betroffene von einer Weiterbildung zur nächsten hetzt in der Hoffnung irgendwann gut genug für diese Welt zu sein. Doch leider ist es nie genug! Jede Leistung wird schnell entwertet und zerpflückt, das nächste Ziel angepeilt. Aufgrund dieses Musters, benötigen die Betroffenen sehr viel Anerkennung. Gerne brüsten sie sich mit dem Erreichten. Das innere stimmt dabei mit dem Äußeren nicht überein. Vom Umfeld werden diese Menschen als Streber, Aufsteiger, Erfolgstypen wahrgenommen. Ihre Leistungen treiben nicht selten ganze Abteilungen an. Aufgrund des gewaltigen Wissens, schüchtern sie häufig ein und schaffen Minderwertigkeitskomplexe.
Sind Sie betroffen? Machen Sie den Test!
Welche Aussagen treffen auf Sie zu?
☐ Ich möchte immer der Beste sein.
☐ Zweiter oder schlechter zu sein, verunsichert mich.
☐ Ziele erreichen ist mein Lebenselexir.
☐ Ich bin stets in Aktion und tue mich schwer mit Ruhe.
☐ Erfolge kann ich nur kurz genießen.
Wenn Sie mehr als 3x „Ja“ angekreuzt haben, ist das Muster „Leistung“ möglicherweise Teil Ihrer Persönlichkeit und Ihres Handelns.
So machen Sie sich frei von der Maske „Leistungsorientierung“
Benennen Sie diese Maske des Leistungsorientierten, ist sie männlich oder weiblich? Suchen sie sich einen Namen mit L aus, z. B. Lisa oder Loris. Beispiele: Die leistungsorientierte Lisa oder der leistungsorientierte Loris . Führen Sie sich vor Augen, wann diese Maske in Ihrem Leben auftritt. Wann übernimmt Sie das Gefühl nicht auszureichen, nicht intelligent genug zu sein, nicht erwünscht zu sein? Was sind das für Momente? Wie fühlt es sich an, wenn Sie übernommen werden, und welche Auswirkungen hat diese Maske?
Die meisten Betroffenen, dieses Musters, werden von Lisa oder Loris übernommen, wenn sie das Gefühl haben nicht dazuzugehören, dumm zu sein, zu wenig zu können oder zu wissen. Sobald sie jemanden als Kompetenter einstufen, übernimmt Sie sofort diese Maske. Die Auswirkungen der Übernahme sind: man macht sich klein, wird still, ordnet sich unter, oder aber man prahlt mit seinen Diplomen, Erfahrungen und Zertifikaten.
Jetzt dürfen Sie die feindliche Übernahme von Lisa erkennen, und sie buchstäblich vom Fahrersitz entfernen. Sie platzieren sie auf dem Rücksitz, und begreifen nun warum sie da ist
Jetzt werden Sie vom Opfer zum Beobachter
Sobald Sie erkannt und verstanden haben, woher diese Maske kommt, werden Sie vom Opfer zum Beobachter. Und als Beobachter verändern Sie Ihre Welt! Führen Sie sich grundsätzlich vor Augen, dass die Bewertungen der Kindheit, nie etwas mit Ihnen zu tun hatten. Mit großer Wahrscheinlichkeit, wurden Ihre Eltern ähnlich bewertet und vorgeführt, wie Sie es heute empfinden.
Zelebrieren Sie Erfolge. Verwöhnen Sie sich 1 Woche lang täglich, machen Sie nur das, was Ihnen guttut. Versuchen Sie monatliche Zielepausen einzulegen, um die Seele baumeln zu lassen. Feiern Sie die schönen Momente mit Ihrem inneren Kind. Zeigen Sie diesem, wie weit Sie nun gekommen sind.
Lügen und Rollenspiele
Elvira, 33 Jahre alt, eine auffällige Erscheinung, kommt in meine Praxis. Sie möchte ihr Leben ändern. Viele Dinge, die sie tut kann sie selbst nicht nachvollziehen. Sie versteht ihr eigenes Handeln nicht. Gerade hat ihr Partner sie verlassen. Eine sehr schmerzhafte Trennung. Nicht das erste Mal! Der Grund, sie kann einfach nicht ehrlich sein. Elvira lügt chronisch, und sie ist eine geborene Geschichtenerzählerin. Ihre erfundenen Stories klingen so echt, dass fast alle darauf hereinfallen. Elvira hat alles schon in ihrer Fantasie erlebt und verkauft diese Fantasien als echte Erlebnisse.
Stars ein Scheich und viel Vitamin B
Sie hat schon mit Stars zusammen gefeiert. Wurde von einem Scheich umgarnt. Hat ihre Jobs durch Vitamin B einflussreicher Menschen bekommen und am Wochenende fährt sie auf dem Nürburgring Rennen. Ihr Leben, auch auf den Social Media Kanälen wirkt spektakulär. Doch all diese Geschichten passieren nur in ihrem Kopf.
Als wir in ihre Geschichte eintauchen, wird schnell klar, dass sie es in ihrer Familie, unter 5 Kindern nicht einfach hatte. 4 Mädchen, 1 Junge müssen sich die «Eltern-Bühne» teilen. Der Junge ist das Lieblingskind der Eltern, der Thronfolger. Alles was er macht ist wunderbar. Elvira kann nicht mithalten, sie rangiert auf Platz 5 der Liste. Sie ist der Sündenbock, viele Dinge werden auf ihrem Rücken ausgetragen, sie ist meist die Schuldige, die innerhalb der Familie gefunden wird. Sie beginnt zu lügen, denn dadurch wird ihr Leben einfacher. Sie wird darüber hinaus nur gesehen, wenn sie etwas Besonderes tut, sich hervorhebt. Schnell erkennt sie als Kind diese «Nische» , und bleibt sich ihren Mustern bis ins Erwachsenen Leben treu.
Dies ist das Überlebensmuster Lügen und Rollenspiele.
Die Glaubenssätze dahinter: „Ich bin wertlos!“, „Ich bin nur etwas Besonderes, wenn ich etwas leiste oder etwas biete!“, „Ich muss funktionieren, mich an die Erwartung anderer anpassen!“
Es wird gelogen um sich besser darzustellen
Grundsätzlich sind wir Menschen, im sozialen Kontext bemüht, Werte, Normen und Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen. Gleichzeitig ist es uns wichtig, uns zu schützen, nicht allen anderen unser wahres Gesicht oder unsere derzeitige Gefühlswelt zu zeigen. Um diese „normalen“ Verhaltensweisen geht es hier nicht sondern, dass die Betroffenen ausschließlich Rollen spielen, sich hinter diesen verstecken. Sie passen sich grundsätzlich an andere an und lügen, um sich besser darzustellen, sich wichtiger zu machen oder die eigenen Gefühle zu verbergen.
Sie spielen im Leben Rollen und verstecken sich hinter unterschiedlichsten Masken. In der Kindheit haben diese Menschen gelernt zu funktionieren, sich anzupassen und es den Bezugspersonen möglichst recht zu machen. Sie haben erfahren, dass sie trotz großem Leistungsstreben nicht gut genug sind, als Persönlichkeit enttäuschen und angegriffen und verunsichert wurden. Daraus resultierend ist eine große Angst entstanden, abgelehnt und angegriffen zu werden. Dieser Angst weichen sie permanent aus. Durch diese Erfahrungen haben die Betroffenen nur einen sehr schlechten Zugang zu ihren Bedürfnissen und Gefühlen. Sie richten sich voll und ganz auf die Bedürfnisse anderer aus. Sie sind die, die ihre Umwelt gerne sehen möchten.
Eine dauernde Tarnkappe verhindert den Menschen zu erkennen
Betroffenen tragen deshalb stets eine Tarnkappe oder eine Kostümierung. Sie trauen sich noch nicht einmal, in ihrer Beziehung authentisch und ehrlich zu sein, wie Elvira. Sie möchten nur das vorzeigbare Ich präsentieren. Sie glauben, nicht mehr liebenswert zu sein, wenn sie zu ihren Launen und Gefühlen stehen. Durch das Unterdrücken der eigenen Gefühle kommt in ihnen schnell das Gefühl hoch, chronisch zu kurz zukommen. Dies erzeugt Frust und Wut, die durch das hohe Harmoniestreben und den Wunsch alles richtig zu machen nicht ausgedrückt werden kann. Dies führt dazu, dass die Beziehung öde und starr wird, der Betroffene den Partner quasi mit diesem Verhalten abstraft oder der Rollenspieler Schluss macht und ohne Angaben von Gründen den Schauplatz verlässt, da er es einfach nicht mehr aushalten kann.
Dadurch, dass die Betroffenen nicht zu ihren Wünschen und Bedürfnissen stehen, müssen sie in ihrem Alltag lügen und so tun als ob ihnen die Sachen gefallen, die andere vorschlagen. Tag für Tag belügen sie sich damit selbst und im Endeffekt auch alle anderen. Für die Mitmenschen ist dieses Muster sehr angenehm, passt sich der andere doch immer an und macht das mit, was sie möchten.
Sind Sie betroffen? Machen Sie den Test!
Welche Aussagen treffen auf Sie zu?
☐ Man erlebt mich stets fröhlich und gutgelaunt, die anderen Seiten lebe ich für mich.
☐ Ich möchte die Erwartungen meiner Umwelt nicht enttäuschen.
☐ Autos, Kleidung und andere Statussymbole machen mich attraktiver.
☐ Wenn ich Geschichten erzähle, schmücke ich diese etwas aus…
☐ Lügen gehören zum Leben dazu.
Wenn Sie mehr als 3x „Ja“ angekreuzt haben, ist das Muster „Rollen spielen“ möglicherweise Teil Ihrer Persönlichkeit und Ihres Handelns.
So machen Sie sich frei von der Maske „Lügen und Rollenspiele“
Benennen Sie diese Maske des Lügners/des Rollenspielers, ist sie männlich oder weiblich? Suchen sie sich einen Namen mit L oder R aus, z. B. Leonie und Roland. Beispiele: Die lügende Leonie oder der rollenspielende Roland . Führen Sie sich vor Augen, wann diese Maske in Ihrem Leben auftritt. Wann überkommt Sie der Wunsch zu lügen, anderen etwas vorzuspielen? Was sind das für Momente? Wie fühlt es sich an, wenn Sie übernommen werden, und welche Auswirkungen hat diese Maske?
Die meisten Betroffenen, dieses Musters, werden von Leonie oder Roland übernommen, wenn sie das Gefühl haben nicht auszureichen, nicht gut genug zu sein, etwas falsch gemacht zu haben, nicht gesehen zu werden. Doch auch wenn sie Erwartungen anderer fühlen, und diese nicht enttäuschen möchten. Die eigene Unsicherheit wird dann so groß, dass man sich schnell eine Maske überzieht und ins gewohnte Lügenmuster eintaucht. Spot an ist dann die Devise!
Entlarvt steht man als Lügner oder Schwätzer da
Die Auswirkungen der Übernahme: man vergisst sich, seine Bedürfnisse, seine eigenen Wünsche. Es geht nur noch darum gut da zu stehen, zu begeistern und gesehen zu werden. Dauerhaftes Lügen erfordert zudem ein gutes Gedächtnis, nicht selten wird man entlarvt und als Lügner oder Schwätzer in eine Schublade gesteckt.
Beobachten Sie Ihre Maske. Sie dürfen jetzt die feindliche Übernahme von Leonie oder Roland erkennen, und die Maske vom Fahrersitz entfernen, auf dem Sie nun Platz nehmen. Sie platzieren sie auf dem Rücksitz, und begreifen warum sie da ist. Sobald Sie erkannt haben, woher diese Maske kommt, werden Sie vom Opfer zum Beobachter. Und als Beobachter verändern Sie Ihre Welt!
Gehen Sie ein Risiko ein! Es lohnt sich. Rollen und Masken sind eine Überlebensstrategie, die Sie sich in Ihrer Kindheit zugelegt haben. Doch heute sind Sie erwachsen und Ihnen stehen andere Mechanismen zur Verfügung. Prüfen Sie bitte einmal kritisch: „Ist dieses Verhalten heute noch sinnvoll?“ Beantworten Sie sich diese Frage am besten in Schriftform. Auf dem Papier könnte auch stehen: „Was könnte im schlimmsten Fall passieren, wenn ich abgelehnt werde?“ Erkenntnis bietet auch folgende Frage: „Wie würde ich mich fühlen oder wie würde mein Leben aussehen, wenn ich so geliebt und angenommen werde, wie ich bin?“ Ein Restrisiko, dass Sie abgelehnt werden, bleibt natürlich, aber – falls es Sie tröstet – damit leben alle anderen auch.
Liebe Grüße Ihre Tatjana Strobel
Impressum
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Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Der vorliegende Tipp ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Redaktion noch Herausgeber können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den hier gemachten praktischen Anleitungen resultieren, eine Haftung übernehmen
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Tatjana Strobel – Maskenballtechnik 2: Schuld und Perfektion
Tatjana Strobel – Maskenballtechnik 1: Narzissmus und Überanpassung
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