Zwischen den 1960er und 1980er Jahren wurden in Europa hunderttausende Mofas produziert. Dieser Boom endete abrupt. Allerdings entdeckten junge Fahrer die kultigen Zweiräder neu. In den letzten Jahren erlebten Mofas daher einen Aufschwung. Das liegt auch an den Vorteilen der kultigen Fahrzeuge, die sich heute wieder großer Beliebtheit erfreuen.
Das Mofa: Fortbewegungsmittel der kleinen Leute
Das Silbenwort Mofa steht eigentlich für „Motor-Fahrrad“ oder auch „Motorisiertes Fahrrad“. In der Schweiz nennen viele Menschen diese Fahrzeuge allerdings „Töffli“. Hier sind Mofas erneut sehr beliebt, während sie in Deutschland vor Jahrzehnten weitgehend durch gedrosselte Motoroller verdrängt wurden. Heute erfreuen sich die kultigen Maschinen aber in vielen Ländern des europäischen Kontinents einer wieder zunehmenden Popularität.
Das sogenannte Motorfahrrad wurde in der Schweiz schon 1961 eingeführt. Die Ursprünge der Maschinen lassen sich allerdings bis in die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückverfolgen. In den wilden 1960er Jahren entwickelten sich die damaligen Modelle rasch zu einem Fortbewegungsmittel der kleinen Leute. Bald waren die motorisierten Zweiräder ein Statussymbol von männlichen Jugendlichen dieser Zeit.
Wiederkehr der Kultfahrzeuge
Unter Fahrern entstanden Wettbewerbe, bei denen es darum ging, möglichst viel Power aus den Maschinen zu entfesseln. Gruppen von Mofa-Fahrern bildeten Clubs für gemeinsame Ausfahrten, wobei das Schrauben an den Maschinen ein fester Bestandteil des Alltags war. Bis heute gibt es Töffli-Gangs in der Schweiz. Vom ersten Boom der Maschinen profitierten unterdessen Hersteller, die hunderttausende Exemplare auf den Markt brachten.
In den 1970er Jahren verkauften Händler in der Schweiz rund 70.000 Mofas pro Jahr. Dann kam die Helmpflicht, sodass der erste Boom leider Mitte der 1980er Jahre abrupt endete. Das lag auch an der Konkurrenz durch schnellere und kleinere Roller sowie durch das aufkommende Mountainbike. Später entwickelte Elektrovelos wurden zu einer weiteren Alternative, sodass die Hochzeit des Mofas zunächst vorbei war.
Trotzdem sind diese Zweiräder auch heute noch weit verbreitet. Derzeit gibt es einen Bestand von rund 120.000 Exemplaren, wobei die Zahl steigt. Mofas, die zum Kult wurden, erleben zudem seit einigen Jahren einen erneuten Boom. Die vor allem jungen Fahrer der Gegenwart profitieren von vielen Vorteilen. So sind die Anschaffungskosten für die Maschine sehr niedrig. Der Benzinverbrauch hält sich wie auch der Wartungsaufwand in Grenzen.
Vorteile von Mofas
Dank ihrer modernen Katalysatoren und dank stark verbesserten Motoren sind heutige Mofas relativ sauber und umweltverträglich. Aufgrund ihres leichten Gewichts und des hervorragenden Handlings lassen sich aktuelle Ausführungen sehr gut kontrollieren. Im Straßenverkehr benötigen Fahrer nur wenig Parkraum, sodass die Maschinen sich auch in größeren Städten gut nutzen lassen.
Weil Mofas in der Schweiz auch auf Radwegen fahren dürfen, ist die daraus entstehende Mobilität ein weiterer Vorteil. Wer sich motorisiert fortbewegen möchte, kann auf dem Töffli viel Geld sparen. Die günstigen Kilometerkosten lassen sich mit anderen motorisierten Fahrzeugen nicht realisieren. Zudem profitieren Fahrer vom unbezahlbaren Gefühl, ein Kultfahrzeug zu benutzen, das ansonsten nur relativ wenig Aufmerksamkeit durch Pflege benötigt.
Richtige Pflege von Mofas im Überblick
Grundsätzlich benötigen Mofas nur wenig Pflege. Vor der Wintersaison ist es aber wichtig, die Züge zu ölen und die Kette zu fetten. Immer ist auf die richtige Spannung der Kette zu achten, die sich in der Mitte rund zwei Zentimeter anheben lassen sollte. Der richtige Druck beider Reifen sowie der korrekte Stand des Getriebeöls sind gleichfalls zu berücksichtigen.
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