Dass das Internet kein wirklich geschütztes Medium ist, ist nichts Neues. Jeder dritte bis fünfte Deutsche wurde bereits Opfer oder ist es noch. Häufig fallen die Betrügereien erst dann auf, wenn schon erheblicher Schaden angerichtet ist. Schuld sind meist einfache Passwörter oder ein und das selbe Passwort für mehrere Accounts. Erfahren Sie in diesem Artikel welche unterschiedlichen Betrugsmethoden es gibt und wie Sie sich davor schützen können.
Wenn die Identität geklaut wird – Cyberkriminalität mit privaten Daten
Es flattern Rechnungen und Mahnungen ins Haus, für Bestellungen, die man nie getätigt hat. Kostenpflichtige Abos drohen die Existenz zu gefährden, obwohl man sie nie selbst abgeschlossen hat. Das Foto aus dem letzten Sommerurlaub taucht plötzlich im Internet auf nie besuchten Seiten auf. In den sozialen Netzwerken gibt sich jemand als mich aus. Diese und viele weitere Aussagen betreffen weitaus mehr Menschen, als man denkt. Denn Identitätsmissbrauch und Identitätsdiebstahl sind mittlerweile ein echtes Massenphänomen. Tendenz steigend. Die Schäden sind nicht nur psychischer Natur, sondern vor allem auch finanzieller.
Unsicher im Internet
Eine der häufigsten Cyberkriminalitäten ist der Datenmissbrauch. Gemeint ist damit die illegale Nutzung von privaten Daten durch Fremde. Eine Einwilligung findet nicht statt. Meist werden die gestohlenen Daten von Kriminellen selbst genutzt oder gar illegal verkauft. Vor allem für den Warenkreditbetrug werden geklaute Identitäten immer häufiger genutzt. Das betrifft sowohl Privatpersonen, als auch Unternehmen. Ebenso verbreitet sind Mobbing, Rufmord und Stalking über die geklauten Daten.
Wie konnte das passieren?
Opfer von Datenmissbrauch und –diebstahl stellen sich diese Frage sehr oft. Meistens liegt es an unsicheren Passwörtern, die sich im schlechtesten Fall auf sämtlichen Kanälen im Internet wiederholen. Ebenfalls sehr häufig sind Phishing-Mails, die nicht als solche erkannt werden. Ein Klick auf den falschen Link und die Daten sind futsch. Phishing bezeichnet den Diebstahl von Daten durch gefälschte Webseiten, E-Mails oder ähnliches. Bekannte Internetauftritte werden nachgeahmt und persönliche Daten abgefragt. Snarfing ist auch verbreitet. Das bezieht sich auf den Datendiebstahl über WLAN- oder WPAN-Netzwerke, indem bestimmte Sicherheitslücken ausgenutzt werden. Verbraucherzentralen informieren eingehend über die Risiken und Gefahren von Datenmissbrauch und –diebstahl im Internet.
Schnelles Handeln erforderlich
Verbraucher sollten einen Blick für Phishing bekommen. Werden sensible Daten abgefragt, sollte man schon misstrauisch werden. Wichtig sind auch sichere Passwörter, am besten pro Nutzerkonto ein anderes. Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt es zahlreiche Tipps für das Erstellen sicherer Passwörter. Wer merkt, dass seine Identität über das Internet gestohlen wurde oder missbraucht wird, sollte sofort Strafanzeige stellen und bei Gefahr von finanziellen Schäden die Bank informieren und Konten sperren. Leider fallen die kriminellen Machenschaften meist erst auf, wenn die ersten Rechnungen, Mahnungen oder Inkasso-Schreiben eintrudeln oder bereits getätigte Abbuchungen auf dem Konto erfolgt sind. Die örtlichen Verbraucherzentralen sind zudem gute Anlaufstellen für Hilfe und Beschwerden.
Private Fotos sind plötzlich nicht mehr privat
Neben Daten können auch Bilder und Informationen von Verbrauchern geklaut und missbraucht werden. Das kann sehr leicht über soziale Medien geschehen, auf denen Bilder, Videos und Standorte veröffentlicht werden. Diese Daten werden öffentlich geklaut, vervielfältigt, öffentlich zugänglich gemacht und somit missbraucht. In diesem Falle spricht man von Urheberrechtsverletzung und diese ist strafbar! Die meisten sozialen Netzwerke bieten die Auswahlmöglichkeit, Fotos und Co. öffentlich hochzuladen oder eben privat (so dass nur ausgewählte Menschen die Daten sehen können). Aber auch hier können Profile gehackt und Daten geklaut werden. Wir verweisen an dieser Stelle wieder auf das Einsetzen von sicheren Passwörtern, um die Daten zu schützen. Nachlässigkeit kann schwerwiegende Folgen haben. Besonders sensible Fotos und Videos sollten immer auf privat gestellt werden. Das betrifft vor allem Bilder und Videos der eigenen Kinder. Nicht selten werden Fotos von Kindern geklaut und für illegale Zwecke, wie Kinderpornografie, missbraucht. So kann es zum Beispiel passieren, dass das eigene Kind plötzlich auf Kinderpornografie-Seiten zu sehen ist. Ein Horrorszenario für jede Eltern! Gerade an dieser Stelle ist es so extrem wichtig, seine Daten gut zu schützen. Die eigene Identität ist schließlich das wertvollste, was wir besitzen. Wird diese missbraucht, kann das schwerwiegende Folgen haben und das Leben verändern.
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