Nach Monaten im Homeoffice ist es kaum ein Wunder: Die Nebenkostenabrechnung ist in diesem Jahr höher als erwartet. Im Grunde müsste sie es trotzdem nicht sein. Diese Spartipps helfen, die Nebenkosten zu senken.
Mehr vorauszahlen, weniger nachzahlen
Hohe Nebenkostennachzahlungen werden nur dann fällig, wenn die monatliche Vorauszahlung vom Vermieter zu niedrig angesetzt wurde. Oftmals werden die Betriebskosten bei der Erstvermietung absichtlich heruntergerechnet, damit die Anmietung attraktiver wirkt. Deshalb sollten sich Mieter bereits zu Anfang eines Mietverhältnisses genau über alle tatsächlichen Kostenpunkte informieren. Wer vorab Einsicht in den Energieausweis und vorausgegangene Nebenkostenabrechnungen nimmt, kann die Betriebskosten unabhängig von den angesetzten Vorauszahlungen besser einschätzen. So tappt man später nicht in eine unerwartete Kostenfalle. Verteilt auf mehrere Monate lassen sich die Kosten erträglicher für den Geldbeutel abzahlen als bei einer unerwartet hohen Einmalzahlung.
Fristgerechte Nebenkostenabrechnungen stellt der Vermieter übrigens innerhalb von zwölf Monaten. Wird dieser Zeitraum überschritten, sind die Kosten anfechtbar. Zum Begleichen der Rechnung haben Mieter dieselbe Frist. Falls die Höhe der Nachzahlung die erwarteten Kosten überschreitet, ist entsprechend lange Zeit für eine Nachprüfung.
1. Heizkosten senken
Eine der teuersten Positionen der Nebenkostenabrechnung ist die Heizung. Mit kürzlich sanierten Immobilien hat man großes Glück: Je besser gedämmt wurde, desto weniger Heizkosten fallen an. Durchschnittlich geht in deutschen Haushalten trotzdem viel Wärmeenergie verloren. Beispielsweise durch veraltete Fenster. Wer regelmäßig ungewöhnlich hohe Heizkosten zahlt, spricht mit dem Vermieter am besten über eine Sanierung. Auch unabhängig von der Bausubstanz können Mieter mit einfachen Mitteln ihre Heizkosten senken. Beim Lüften schließt man die Heizkörperventile und morgens wird die Heizung runtergedreht, wenn man tagsüber nicht zuhause ist. Hierbei trotzdem Vorsicht: Idealerweise hält man die Temperatur konstant bei etwa 18 Grad. Kältere Räume wieder aufzuheizen, kostet umso mehr.
2. Strom sparen
In Deutschland gibt es mehr als 1.000 Stromanbieter und über 10.000 Tarife. Wer ständig zu hohe Stromkosten zahlt oder diese im Vergleich mit ähnlichen Wohnungen oder Häusern von Freunden oder Verwandten auffällig erscheinen, ermittelt über Vergleichsportale am besten den günstigsten Anbieter. Davon abgesehen spart auch energiebewusstes Verhalten im Haushalt bares Geld. Allein in der Küche bis zu 140 Euro im Jahr.
- Bei der Anschaffung von Haushaltsgeräten wie Gefriertruhen wählt man Modelle mit möglichst niedrigem Energieverbrauch.
- Computer, Musikanlagen und Fernseher hängen am besten an abschaltbaren Steckdosen und werden bei Nicht-Gebrauch ausgeschaltet.
- Wäsche wird ohne Vorwäsche gewaschen und luftgetrocknet.
- Kühlschränke und Gefriertruhen stehen nicht neben dem Herd oder in der Sonne
- Warmes lässt man abkühlen, bevor man es ins Kühl- oder Gefrierfach gibt.
- Stromfresser wie Klimaanlagen sind verzichtbar.
3. Wasser sparen
Pro Tag verbraucht der Durchschnittsdeutsche über 120 Liter Wasser. Viele Liter davon sind eigentlich unnötig, so beispielsweise in der Dusche.
- Dusch-Sparköpfe senken den Verbrauch.
- Pflegerituale wie Zähneputzen oder die Rasur sollten nicht unter der laufenden Dusche vollzogen werden.
- Im Waschbecken lassen sich zum selben Zweck Durchflussbegrenzer installieren.
- Tropfende Hähne dichtet man lieber sofort ab.
- Spül- und Waschmaschine schaltet man idealerweise nur komplett gefüllt an.
- Beim Wassersparen ebenfalls lohnenswert: Teller und Töpfe werden nur mit gesammeltem Kochwasser gespült. Letzteres kann sogar die Toilettenspülung entlasten.
Nebenkosten trotz Spartipps deutlich angestiegen?
Auch wenn viele dieser Tipps bereits eine spürbare Besserung des Verbrauchs und somit der Kosten bedeuten, kann es trotzdem zu unerwarteten Überraschungen in der Endabrechnung kommen. Vermieter sind dabei dem Wirtschaftlichkeitsgebot verpflichtet. Falls die Betriebskosten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als über zehn Prozent steigen, müssen sie sich Mietern gegenüber rechtfertigen und die erhöhten Kosten nachvollziehbar belegen.
Redaktion: Walter Braun
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