Der geheime Verbund der Freimaurer besteht seit tausend Jahren. Der Mythos und die unzähligen Geheimnisse über diese ebenso mächtige wie verschwiegene Gemeinschaft ebenfalls. Dass die Freimaurer ihre Existenz einem kriegerischem Papst zu verdanken haben, ihre öffentliche Vernichtung einem geldgierigen König und ihre Auferstehung einer fleißigen Handwerksgilde ist kaum bekannt. Tipps vom Experten lädt mit diesem spannenden Quiz ein in eine abenteuerliche Wissensreise vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. Es gibt viel zu entdecken und noch mehr zu staunen…
Jerusalem war immer schon ein Schmelztiegel der verschiedenen Religionen. 1.000 v. Chr. eroberte König David die Stadt am Tempelberg. Doch erst sein Sohn, der berühmte König Salomon, ließ den ersten jüdischen Tempel erbauen, den Salomonischen Tempel. 586 v.Chr. wollte sich der persische König Nebukadnezar II. diese Schmach des Anblicks eines jüdischen Tempels nicht mehr gefallen lassen und zerstörte ihn. Und so ging es in den nachfolgenden Jahrhunderten munter weiter. Der Tempel wird zerstört und wieder aufgebaut und wieder zerstört und wieder aufgebaut. Am Ende kam ein Heiligtum heraus, das drei Religionen verbindet: die Klagemauer als heilige Städte für die Juden, der Felsendom für die Muslime, da von hier aus der Prophet Mohammed seine Reise in den Himmel angetreten haben soll. Und für die Christen war und ist der Tempelberg ein Symbol Gottes.
Papst Urban rief zum Kreuzzug auf
Als guter Christ musste man im Mittelalter mindestens eine Pilgerreise angetreten haben. Und die ging oft nach Jerusalem. Eine friedliche Reise, bis Mitte des 11. Jahrhunderts die kriegerischen Seldschuken, ein türkischer Volksstamm, den Nahen Osten eroberten und alle christlichen Pilger ausraubten und töteten. Das konnte sich der damalige Papst Urban nicht gefallen lassen. Er rief alle gläubigen Christen auf gegen die Ungläubigen in den Krieg zu ziehen. Und so läutete der christliche Papst die Kreuzzüge ein. Viele verarmte Ritter meldeten sich freiwillig und zogen gegen Jerusalem. 1099 war es soweit. Die Kreuzritter standen vor den Toren Jerusalems. Fünf Wochen dauerte der blutige Kampf bis die Kreuzritter gewonnen hatten. Und da auch nach ihrem Sieg viele Ritter bleiben wollten, nahmen sie Quartier im Tempelberg ein. Letztendlich stammt daher auch ihr Name. Denn seitdem nannten sie sich die „Armen Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem“, kurz: Tempelritter oder Templer. Ihren Unterhalt verdienten sie sich, in dem sie gegen großzügige Spenden die Pilgerreisenden beschützen. Zu gewaltigem Reichtum kamen sie aber vor allem, da sie keine Steuer mehr bezahlen mussten. Und sie waren alleine dem Papst unterstellt.
Der französische König verlangte die Verfolgung der Templer
Ihr freiheitliches Leben nahm am 18.Mai 1291 ein jähes Ende. Die Araber eroberten Jerusalem zurück. Vorbei war es mit den Pilgerreisen und den damit verbundenen „Geschenken“ an die Templer. Die Ritter mussten zurück in ihre Heimat. Aber sie nahmen angeblich unsagbar kostbare Reichtümer mit. Und die erzeugten schnell Neider. Vor allem der französische König Philip IV, auch der Schöne genannt, wollte damit seine Staatskasse aufbessern. Er erpresste den Papst: Entweder die Templer werden als Ketzer vernichtet und ihr gesamter Schatz an Frankreich überschrieben oder das französische Volk tritt aus der Kirche aus. Der Papst gab nach. Am Freitag, dem 13. Oktober 1307 wurden alle Tempelritter verhaftet. Ihnen drohten der Kerker, die Folter und der Tod auf dem Scheiterhaufen. Seit diesem brutalen Übergriff gilt der Freitag, der 13. als Unglückstag – bis heute! Doch der geldgierige König hat die Rechnung ohne die Tempelritter gemacht. Auch nach ihrer Vertreibung bekam niemand den Schatz je zu sehen. Übrigens bis heute nicht!.
Die Tempelritter fliehen nach Schottland
Diejenigen Tempelritter, die sich retten konnten, flohen nach Schottland. Gesichert ist dieser Teil der Geschichte nicht. Doch es gibt vor allem im Tal von Kilmore unzählige Gräber und Grabstätten, die mit Symbolen der Tempelritter geschmückt sind. Diese Symbole wie zum Beispiel das Tatzenkreuz, die Salomonischen Säulen oder der Tempelberg weisen auf jüdischen, christlichen, aber auch ägyptischen Ursprung hin Ein weiteres Indiz, dass Schottland die Wiege der Freimaurer ist, ist die berühmte Rosslyn Chapel. Der Erbauer dieser geheimnisvollen Kapelle war William de St. Claire, ein Tempelritter-Nachkomme, der Freiheit und Gerechtigkeit schätzte. Also eben diese Grundpfeiler der Ideologie der Freimaurer. Und auch dort finden sich massenweise Symbole, die auf den Tempel-Orden hinweisen. Die Templer hatten anscheinend eine neue Heimat gefunden.
Aus den Templern werden die Freimaurer
Allerdings dauerte es noch knapp zwei Jahrhunderte, ehe sich die Freimaurer und die Ideologie der Templer miteinander verbanden. Im 14. Und 15. Jahrhundert wurden immer mehr Kirchen gebaut. Dafür waren Steinmetze nötig, die ihr Wissen über Statik und Architektur in ihrer Gilde streng geheim hielten. Im Englischen nennen sich die Steinmetze „Freemason“, übersetz also Freimaurer. Sie übernahmen die Ideale der Templer in ihrer Gilde und hielten ihre Rituale streng geheim. Doch Symbole wie die Bibel als Zeichen für die Weisheit, die Säulen des Salomonischen Tempels oder Mauerkelle, Winkelmaß und Zirkel wurden in den Gilden übernommen und zieren bis heute die Wappen und Fahnen der Geheimlogen.
Das 17. Und 18. Jahrhundert stand ganz im Zeichen der Aufklärung. Der Einfluss der Kirche wurde immer geringer. Wissen, Geselligkeit und revolutionäres Gedankengut lagen im Trend. Dieser Gedankenaustausch durfte jedoch nur im Geheimen diskutiert werden. Was lag da näher, als einer Freimaurer-Gilde beizutreten. Und das taten nicht wenige. Zu ihren Mitgliedern gehörten Goethe, Friedrich der Große, Lessing, Mozart und der deutsche Kaiser Wilhelm I. Das Aufnahmeritual ist bis heute streng geheim und darf von keinem Mitglied der Geheimloge verraten werden. Frauen waren natürlich nicht erlaubt. Und tagespolitische Gespräche ebenfalls nicht.
Die Illuminaten – in Amerika so erfolgreich wie nirgendwo
Aber nicht nur in Europa gab es immer mehr Freimaurer-Gilden. Auch in Amerika wurde der Einfluss der Geheimlogen immer stärker. Und daran war ein deutscher Lehrer namens Adam Weishaupt Schuld. Er gründete 1776 in Ingolstadt die Vereinigung der Illuminaten, der Erleuchteten. Seine Idee: Die Macht des Staates gehört in die Hände der Besten. Und obwohl die Illuminaten ebenfalls Freimaurer sind, wird bei ihnen Politik groß geschrieben. Die Gründungsväter Amerikas wie George Washington, Thomas Jefferson oder Benjamin Franklin waren begeistert von den Ideen der neuen Loge und traten den Illuminaten bei. Auch deshalb sind auf dem Dollarschein viele Symbole der Illuminaten wie eine Eule, die Pyramide aber auch Winkelmaß und Zirkel abgebildet. Und selbst der Grundriss der amerikanischen Hauptstadt Washington zeigt viele der geheimen Symbole auf. Weishaupt selbst konnte seinen Erfolg nicht genießen. Er wurde 20 Jahre nach Gründung seiner Loge als Vaterlandsverräter angeklagt und die Illuminaten in Deutschland wurden verboten.
Die Geheimlogen besitzen Wissen, Einfluss, Macht – bis heute
Trotz aller Verfolgung und Verbote existieren die Geheimlogen bis heute. Viele einflussreiche und mächtige Menschen sind Mitglieder. Die geheimen Rituale und Mythen der Logen heizen bis heute unzählige Verschwörungstheorien an. Auch der sagenhafte Schatz der Freimaurer ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. All diese Aspekte haben die Freimaurer-Logen und ihre Mitglieder immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Nichts desto trotz gibt es weltweit knapp fünf Millionen Ordensbrüder, in Deutschland rund 14.000. Seit einigen Jahren gibt es sogar Logen für Frauen. Und ihre Macht, ihr geheimes Wissen und ihr Einfluss auf Weltpolitik und Wirtschaft sind bis heute kaum vorstellbar. Auch wenn sich die die verschlossenen Tore der Bruderschaften langsam ein bisschen öffnen, geheimnisvoll werden sie wohl immer bleiben. Und vielleicht auch unsagbar reich…
Mehr Lust auf Quiz? Finden Sie hier noch weitere Quizze!
Redaktion: Patricia Hansen
[WpProQuiz 30]
Weitere interessante Infos finden Sie hier:
Schicksal: Wenn das Leben sich in Sekunden dramatisch verändert
Mario Mann says
Ich habe wirklich selten soviel substanzlosen Irrsi nn gelesen. Es gibt keinen einzigen belastbaren Hinweis darauf, dass die Freimaurer von den Templern abstammen. Das hat auch damals der Freiherr von Hundt mit seiner unsäglichen Strikten Observanz propagiert und ist auch damit baden gegangen. Genauso sinnfrei sind die ganzen Bezüge zu den Illuminaten. Die haben sich nie sonderlich über Bayerns Grenzen hinaus ausgebreitet und schon gar nicht nach Amerika.
Zum Schluss noch eines: Freimaurerlogen sind definitiv keine Geheimorganisationen. Das können Sie aber wahrscheinlich nicht verwenden- da wäre ja das ganze Clickbait weg.